10 Arten von Meeresreptilien aus dem Mesozoikum

Die Meeresreptilien des Mesozoikums entwickelten sich aus ihren Vorfahren an Land und verschwanden mit dem Massenaussterben am Ende der Kreidezeit. Lerne in diesem Artikel ein Dutzend dieser einzigartigen Tiere kennen!
10 Arten von Meeresreptilien aus dem Mesozoikum

Letzte Aktualisierung: 08. März 2024

Die Reptilien waren die erfolgreichste Gruppe im Mesozoikum, dem Erdmittelalter – also vor mehr als 250 Millionen Jahren. Sie besiedelten jeden Lebensraum, den es gab. In dieser Zeit führten große Erdbewegungen zur Aufspaltung der Kontinente und zu einer weiteren Diversifizierung der Reptilien.

So erreichten einige Meeresreptilien die Größe und Gestalt von Dinosauriern.

In diesem Artikel werden wir uns mit diesen ausgestorbenen Riesen der Meere beschäftigen, die wie Dinosaurier aussehen, aber nicht offiziell zu dieser Gruppe gehören. Wenn du mehr über sie erfahren möchtest, lies weiter und lass dich überraschen!

Die Besiedlung des Landes und die Diversifizierung

Das Leben hat seinen Ursprung im Wasser, also waren die Lebewesen darauf angewiesen. Um das trockene Land zu besiedeln, mussten sie einen Weg finden, sich ohne Wasser fortzupflanzen. Reptilien und Säugetiere waren die Gruppen, denen es gelang, diese Barriere zu überwinden, indem sie zwei Strategien entwickelten: Eier und Plazenta.

Das klingt einfach, dauerte aber Millionen von Jahren und machte nur den unmittelbaren Bedarf an Wasser überflüssig. Das reichte aber aus, um die Erde zu erobern und zu beherrschen.

Schließlich gelang es den Reptilien, sich zu diversifizieren und neue Arten zu schaffen. Doch schon bald begannen die Organismen, sich gegenseitig zu bekämpfen, und die Konkurrenz um Ressourcen wurde zu einem entscheidenden Faktor.

Reptilien kehrten ins Wasser zurück

Ein in der Fachzeitschrift Royal Society veröffentlichter Artikel legt nahe, dass einige Reptilien nach dem Massenaussterben am Ende des Perms beschlossen, wieder ins Wasser zurückzukehren. Vor etwa 252 Millionen Jahren ebnete dieses Ereignis den Weg für ein neues Ökosystem.

Diese Kreaturen konnten enorme Ausmaße erreichen, fast wie die Dinosaurier. Eine sehr interessante Studie, die in der Zeitschrift Nature Ecology & Evolution veröffentlicht wurde, zeigt, dass diese Meeresreptilien eine ökologische Rolle spielten, die heute von den folgenden Tieren dominiert wird:

Darüber hinaus existierten viele Gruppen mehr als 50 Millionen Jahre lang nebeneinander.

Worin besteht der Unterschied zwischen Dinosauriern und Reptilien?

Der große Unterschied zwischen den Dinosauriern der Vergangenheit und den heutigen Reptilien ist die Position der Gliedmaßen. Einfach ausgedrückt: Dinosaurier haben ihre Beine unter dem Körper, während sie bei Reptilien seitlich sind.

Bei den Dinosauriern gibt es noch eine weitere, spezifischere Einteilung, die sich auf die Ausrichtung des Hüftknochens (Schambeins) bezieht. Dabei wird wie folgt unterschieden:

  • Saurischia: Das Schambein zeigt nach vorne. Diese Gruppe wird auch als Echsenbeckensaurier bezeichnet und umfasst Theropoden (Tyrannosaurus rex), Sauropoden (Diplodocus) und Segnosaurier (Enigmosaurus).
  • Ornithischia: Das Schambein ist nach hinten gerichtet. Ornithischia werden auch Vogelbeckensaurier genannt. Die Gruppe bestand aus Thyreophoren (Stegosaurus), Marginocephalen (Triceratops) und Ornithopoden (Hadrosaurus).

Warum nennt man sie Meeresreptilien und nicht Meeressaurier?

Die Antwort liegt in der Form ihrer Beine, denn ihre Gliedmaßen sind wie bei allen anderen Reptilien seitlich angesetzt. Wenn man den Plesiosaurier betrachtet, sieht man, dass seine Flossen neben dem Körper liegen. Diese Besonderheit ihres Körpers machte sie zu besseren Schwimmern. Deshalb sehen diese Arten wie Dinosaurier aus – sie sind es aber nicht.

Meeresreptilien des Mesozoikums

Die Meeresreptilien sind in ihrer Größe und Gefährlichkeit nicht zu verachten. Daher werden sie oft mit Dinosauriern verwechselt. Hier eine Zusammenstellung dieser Giganten des Wassers aus dem Erdmittelalter:

1. Mesosaurier

10 Arten von Meeresreptilien aus dem Mesozoikum
Im Perm (vor etwa 280-290 Millionen Jahren) lebten Mesosaurier in dem Gebiet, das wir heute als Südamerika und Afrika kennen. Bildquelle: Mark Witton/r/Naturewasmetal.

Er ist eines der ältesten bekannten Reptilien und war kaum einen Meter lang. Der Mesosaurier lebte mehrere Millionen Jahre vor dem Auftauchen der Dinosaurier auf der Erde und gilt sogar als Vorfahre der Ichthyosaurier. Dank dieses Reptils wurde die Hypothese des Superkontinents Pangaea aufgestellt.

Eine Veröffentlichung in der Fachzeitschrift Frontiers weist darauf hin, dass der Mesosaurier ein semiaquatisches Tier gewesen sein könnte, da er eine beträchtliche Größe und ein hohes Alter erreichte. Darauf deuten die Wirbelprofile der gefundenen Fossilien hin.

2. Mosasaurier

10 Arten von Meeresreptilien aus dem Mesozoikum
Mosasaurier lebten in der Kreidezeit im Meer. Bildquelle: MR1805/iStockphoto.

Mosasaurier waren eine Gruppe von Raubtieren mit gewaltigen Schwänzen, die sich mithilfe ihrer großen Kiefer und ihrer scharfen Zähne ernährten. Ihre Form ähnelte der einer Schlange oder eines Aals.

3. Meeresschildkröten

10 Arten von Meeresreptilien aus dem Mesozoikum
Die Art Archelon ischyros lebte in der Unterkreide, im heutigen Nordamerika. Bildquelle: Michael Rosskothen/Shutterstock.

Sie ist eng mit den heutigen Schildkröten verwandt und gehört zu den ältesten Arten, die je gefunden wurden. Diese Meeresschildkröte zeichnete sich durch einen riesigen Panzer aus, der eine Länge von ca. 4 -5 Meter erreichen konnte.

Einige der erhaltenen Fossilien der Gattung Megalochelys erreichen eine Panzerlänge von ca. 2 m, doch handelt es sich dabei um Arten, bei denen man davon ausgeht, dass es sich um Jungtiere handelt. Dies ist eine der wenigen Arten von Meeresschildkröten, von denen man der Meinung ist, dass sie Seite an Seite mit den Dinosauriern lebten.

4. Pliosaurier

10 Arten von Meeresreptilien aus dem Mesozoikum
Das Wort Pliosaurus stammt aus dem Griechischen und bedeutet “pliozäne Echse”. Bildquelle: Crusader of Iroq.

Der Pliosaurus, der auch als der nächste Verwandte der Eidechse bezeichnet wird, war ein Raubtier mit dreieckigen Zähnen, das im Jura und in der frühen Kreidezeit lebte. Sein Kopf hatte große Ähnlichkeit mit dem eines Krokodils, sein Körper jedoch mehr mit dem eines Wals.

5. Thalattosaurus

10 Arten von Meeresreptilien aus dem Mesozoikum
Thalattosaurus lebte im Thetis-Ozean während der mittleren bis späten Trias. Bildquelle: Nobu Tamura/Wikimedia Commons.

Die Thalattosauria waren flach gebaute Reptilien mit einem relativ flexiblen Körper. Ihre Nase und ihr Schwanz waren die längsten, aber auch die effektivsten Teile ihres Körpers. Ihre Zähne konnten Panzer und Knochen brechen. Deshalb waren sie gefürchtete Raubtiere.

6. Plesiosaurier

10 Arten von Meeresreptilien aus dem Mesozoikum
Plesiosaurier beherrschten die Gewässer zwischen der späten Trias und der späten Kreidezeit. Bildquelle: Roger Harris/Getty Images.

Plesiosaurus gilt als eines der bekanntesten und größten Meeresreptilien. Er hatte einen relativ langen Hals und einen im Verhältnis zum Körper kleinen Kopf. Man vermutet, dass er seine vier seitlichen Gliedmaßen als Ruder benutzte, um sich schnell und effizient fortzubewegen.

Es wird angenommen, dass die Legende des Ungeheuers von Loch Ness auf diesem Wesen basiert.

7. Ichthyosaurier

10 Arten von Meeresreptilien aus dem Mesozoikum
Ichthyosaurus war in der Trias und im Jura am weitesten verbreitet. Bildquelle: Dotted Yeti/Shutterstock.

Der Körper von Ichtyosaurus scheint eine Mischung aus einem Reptil und einem Delfin zu sein, obwohl diese Gattung mit Letzterem nicht verwandt sind. Die Hauptkraft zum Schwimmen kam vom Schwanz, die anderen Flossen dienten als Stabilisatoren.

Man schätzt, dass dieses Meeresreptil bis zu drei Meter lang wurde.

8. Placodontier

10 Arten von Meeresreptilien aus dem Mesozoikum
Placodontier oder Pflasterzahnechsen gehören zur Ordnung der Placodontia und lebten in der Trias. Bildquelle: Alain Bénéteau/CNRS News.

Diese Reptilien waren den Schildkröten sehr ähnlich, da sie einen harten Panzer zur Verteidigung besaßen. Obwohl sie ähnliche Merkmale aufweisen, sind Schildkröten und Placodontia nicht direkt miteinander verwandt, so dass man davon ausgeht, dass die Schildkröten und die Placodontier diese furchterregende Verteidigung selbst entwickelt haben.

Ihr Hauptmerkmal waren die flachen Zähne im Kiefer, von denen sich der Name Placodontier ableitet.

9. Notosaurier

10 Arten von Meeresreptilien aus dem Mesozoikum
Der Notosaurus lebte in den Meeren der Trias. Er wurde 3 bis 5 Meter lang. Bildquelle: Vandal.

Diese Meeresreptilien teilten sich das Wasser mit den Ichthyosauriern. Im Gegensatz zu diesen waren ihre Körper nicht abgeflacht. Außerdem waren ihre Gliedmaßen breit wie die der Landtiere. Ihre Bewegungen beim Schwimmen ähnelten eher denen eines Hundes. Ihre Zähne waren jedoch sehr scharf, sodass sie das Fleisch ihrer Beutetiere mit großer Leichtigkeit durchbohren konnten.

10. Gallardosaurier

10 Arten von Meeresreptilien aus dem Mesozoikum
Der Gallardosaurus iturraldei lebte im Oberjura. Seine fossilen Überreste wurden auf Kuba gefunden. Bildquelle: Mario Lanzas/Deviant Art.

Er galt als einer der größten Meeresräuber. Seine Größe und seine scharfen Zähne ermöglichten es ihm, Knochen zu durchbohren und zu brechen. Der Gallardosaurus iturraldei lebte in der Antike in der Karibik und wurde 2009 von der argentinischen Paläontologin Zulma Brandoni de Gasparini beschrieben.

Warum sind Dinosaurier und Meeresreptilien ausgestorben?

Eine der am weitesten verbreiteten Theorien zur Erklärung des Aussterbens im Mesozoikum ist die eines Meteoriteneinschlags, wie in einem Artikel in Desde El Herbario CICY beschrieben. Diese Hypothese besagt, dass ein Meteoriteneinschlag auf der Erde zu unendlichen atmosphärischen Veränderungen geführt hat, die einen Großteil des Lebens auf der Erde ausgelöscht haben.

Das galt auch für die Dinosaurier, denn selbst wenn sie den Einschlag überlebt hätten, wären sie aufgrund fehlender Ressourcen schließlich ausgestorben.

Obwohl es für diese Erklärung viele Belege gibt, glauben einige Wissenschaftler:innen, dass sie nur ein Teil der Wahrheit ist. So wird vermutet, dass es noch andere, ebenso verheerende Ereignisse gab, die das Leben auslöschten. Der Meteorit hätte demnach nur den Schlusspunkt gesetzt, sozusagen dem ganzen Geschehen das Sahnehäubchen aufgesetzt.

Einige Fachleute sind der Meinung, dass das Aussterben auf eine Klimaveränderung zurückzuführen ist. Denn zu dieser Zeit war die vulkanische Aktivität höher und viele Gase gelangten in die Luft. Außerdem waren die Kontinente in Bewegung, wodurch sich Lebensräume veränderten oder verschwanden.

Beide Ereignisse führten zu einer langsamen Veränderung der Klimastabilität, die mit der globalen Erwärmung vergleichbar ist.

Das ist wichtig, denn viele Arten konnten sich nicht an diese Veränderungen anpassen und starben schließlich aus. Meteoriteneinschläge haben die Situation also nur noch verschärft und das Zeitalter der Dinosaurier und Reptilien beendet.

Spuren prähistorischer Meeresreptilien

Reptilien sind eine der wichtigsten Gruppen in der Geschichte der Erde, denn über Millionen von Jahren dominierten sie. Obwohl viele von ihnen ausgestorben sind, gibt es immer noch Spuren ihrer Existenz, die uns etwas über ihre Lebensumstände verraten. Ob an Land oder im Wasser, Fossilien ermöglichen es uns, einen Teil der Geschichte zu rekonstruieren und mehr über diese großen, im Laufe der Zeit ausgestorbenen Arten zu erfahren.


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.



Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.