Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Papageien
Geschrieben und geprüft von der Psychologin Sara González Juárez
Die Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Papageien sind bei einigen Arten leicht zu erkennen, bei anderen hingegen nicht so sehr. Bei einigen ist sogar das Eingreifen von Expert:innen auf dem Gebiet oder eine DNA-Analyse des Vogels erforderlich.
Wenn du dich für dieses Thema interessierst und lernen willst, den Geschlechtsdimorphismus der häufigsten Papageienarten zu Hause zu erkennen, findest du hier die Schlüssel, damit du weißt, worauf du achten musst. Es mag dir auf den ersten Blick schwerfallen, aber keine Sorge, mit ein bisschen Übung wirst du das Geschlecht deiner Vögel bald in wenigen Minuten unterscheiden können.
Merkmale der Ordnung Psittacidae
Papageien, Vögel der Ordnung Psittaciformes, sind gesellige und äußerst intelligente Tiere. Ihr wunderschönes Aussehen und ihre Fähigkeit, die menschliche Sprache nachzuahmen, haben viele Vogelliebhaber:innen dazu veranlasst, einen Papagei in ihrem Zuhause zu halten.
Ihr typischer Lebensraum ist der südamerikanische neotropische Regenwald, aber Papageien leben auch in anderen Teilen der Welt. In Afrika südlich der Sahara leben zum Beispiel die zehn Mitglieder der Unterfamilie Psittacinae, zu denen auch der bekannte Graupapagei (Psittacus erithacus) gehört.
Papageien sind Allesfresser, die sich hauptsächlich von Samen und Früchten ernähren, die in ihrem Lebensraum vorkommen. Man findet sie sowohl in dichten Wäldern als auch in Savannen und sogar in Städten, wo sich Vögel wie der Mönchssittich (Myiopsitta monachus) als invasive Arten in Regionen etabliert haben, in denen sie nicht endemisch sind.
Geschlechts-Dimorphismus bei männlichen und weiblichen Papageien
Die Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Papageien variieren je nach Art, wobei einige sehr auffällig sind und andere mit bloßem Auge kaum zu erkennen sind. Hier sind einige signifikante Beispiele dafür.
Nymphensittiche (Nymphicus hollandicus)
Diese kleinen Kakadus sind wegen ihres niedlichen Aussehens und ihrer geringen Größe sehr beliebt in Haushalten. Auch wenn sie nicht alle die Fähigkeit entwickeln, Wörter auszusprechen, pfeifen sie ausgezeichnet und stimmen dabei gerne Melodien an.
Auf den ersten Blick scheint es, als gäbe es bei dieser Art keine Unterschiede zwischen Männchen und Weibchen. Diese sind allerdings bei folgenden Farbvarianten von Nymphensittichen zu finden:
- Wildfarbene Nymphensittiche: Die Weibchen haben die Röte und das Gelb des Kammes in einer blasseren Farbe als die Männchen. Außerdem haben sie dunkle Streifen unter dem Schwanz.
- Geperlte Nymphensittiche: Die Männchen verlieren bei der ersten Häutung das Perlenmuster auf den Flügeln (das dieser Art ihren Namen gibt). Die Weibchen hingegen behalten es.
- Weißkopf-Nymphensittiche: Die Männchen haben eine weiße Gesichtsfärbung, während die Weibchen gräulich und das mit einer weniger großen Fläche sind.
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Edelpapageien (Eclectus roratus)
Der Geschlechtsdimorphismus bei den Edelpapageien ist wahrscheinlich am einfachsten zu erkennen. Das Gefieder der Männchen ist tiefgrün (mit roten und blauen Flecken auf den Flügeln gesprenkelt) und sie haben einen orangefarbenen Schnabel. Die Federn der Weibchen sind dagegen rot, mit Ausnahme der Brust, die einen auffälligen, metallisch-blauen Ton hat. Zusätzlich ist ihr Schnabel schwarz.
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Wellensittich (Melopsittacus undulatus)
Dies ist ein weiterer Liebling in menschlichen Haushalten, da Wellensittiche aufgrund ihrer geringen Größe weniger laut sind als die größeren Papageienvögel. Überdies sind sie sehr intelligent und gesellig. Sie gehen eine enge Bindung mit ihren Bezugspersonen ein und verbringen gerne Zeit mit ihnen.
Der Unterschied zwischen den Geschlechtern der Wellensittiche ist ebenfalls leicht zu erkennen: Obwohl das Gefieder identisch ist, unterscheidet sich die Struktur oberhalb des Schnabels, wo sich die Nasenlöcher befinden, farblich. Die Männchen haben eine tiefblaue Farbe, während die Weibchen eine sehr schwach blaue oder rosafarbene Farbe aufweisen. Die Jungtiere hingegen haben eine rosa-weiße Struktur, bis sie ausgewachsen sind.
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Halsbandsittich (Psittacula krameri)
Obwohl die Haltung des Halsbandsittichs in verschiedenen Teilen der Welt als invasive Art verboten wurde, gibt es immer noch einige Exemplare in Gefangenschaft. Auch bei dieser Art ist der Geschlechtsdimorphismus eindeutig: Die Männchen haben einen schwarzen Kragen am Kopfansatz – ein Merkmal, das den Weibchen fehlt.
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Kakadus (Cacatuidae)
Kakadus gehören ebenfalls zu den großen Papageienvögeln, deren Haltung in menschlicher Obhut anspruchsvoll sein kann. Es gibt mehrere Arten, die in Gefangenschaft gehalten werden, wie z. B. der Weißhaubenkakadu (Cacatua alba), der Gelbhaubenkakadu (Cacatua galerita) oder der Inka-Kakadu (Lophochroa leadbeateri).
Die Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Papageien dieser Arten sind etwas subtiler. Im Laufe ihres Wachstums entwickeln die Weibchen eine hellere, braune oder rötliche Iris, während die Männchen ihren schwarzen Farbton beibehalten. Um dieses Unterscheidungsmerkmal zu erkennen, musst du jedoch ganz nah an den Vogel herantreten.
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Geschlechtsbestimmung bei Papageien
Andere Arten wie Aras haben keine Unterscheidungsmerkmale, um zwischen männlichen und weiblichen Papageien zu unterscheiden. Wenn du also das Geschlecht eines Exemplars wissen musst, musst du auf einige dieser Techniken zurückgreifen:
- Abtasten: Männchen entwickeln in der Regel eine Beule im Beckenbereich, wenn sie ausgewachsen sind. Weibchen hingegen haben eine abgeflachte Beckenstruktur.
- DNA-Untersuchung: Es wird eine Blutprobe entnommen und analysiert, um die Geschlechtschromosomen zu bestimmen. Dieser Test wird im Labor durchgeführt, ist etwas invasiv, belastend für das Tier und ziemlich teuer.
- Eiablage: Offensichtlich legen nur Weibchen Eier. Wenn du auf keine der beiden vorherigen Methoden zurückgreifen willst, kannst du einfach warten, bis eines der Tiere ein Ei legt!
Es stimmt zwar, dass es Unterschiede im Verhalten von männlichen und weiblichen Papageien gibt, wie z. B. die Neigung zu sprechen oder Aggressivität, aber das ist keine zuverlässige Methode, um das Geschlecht zu bestimmen. Diese Vögel sind komplexe und intelligente Wesen, und ihre Persönlichkeit ist genauso variabel wie die eines Menschen.
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- del-Valle, C. M. (2008, June). Introducción a la biología y ecología de las psitácidas neotropicales. In Memorias de la Conferencia interna en medicina y aprovechamiento de fauna silvestre, exótica y no convencional (Vol. 4, No. 1, pp. 4-6).
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