Der Bartgeier: Merkmale und Kuriositäten
Der Bartgeier gehört zur Spezies Gypaetus barbatus. Es ist einer der bekanntesten Greifvögel Spaniens, der sich früher in verschiedenen Bergregionen über 1000 Meter Höhe aufhielt.
Leider ist die Anzahl in letzter Zeit drastisch zurückgegangen. Doch der Bartgeier wurde in den Alpen an verschiedenen Orten wieder angesiedelt. Auch in den Pyrenäen ist er noch beheimatet.
Allgemeine Merkmale
Der Bartgeier wird oft als bedrohlich empfunden und deshalb mit Respekt behandelt. Seine ausgebreiteten Flügel erreichen eine Spannweite von zwei bis drei Metern, die zusammen mit seinem starken, geschwungenen Schnabel einen gewaltigen Eindruck machen.
Ein markantes Merkmal dieser Art ist ihr auffälliges Gefieder. Während der Entwicklung vom Küken bis zum ausgewachsenen Exemplar verändert sich dieses mehrfach. Denn der Bartgeier durchläuft zwei Mauserzyklen.
Der erste Zyklus findet zwischen dem ersten und vierten Lebensjahr statt. Der zweite zwischen dem dritten und siebten Jahr, wobei der genaue Zeitraum individuell unterschiedich ist.
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Darüber hinaus ist ein Sexualdimorphismus zu beobachten. Das bedeutet, dass Männchen und Weibchen unterschiedliche Unterscheidungsmerkmale aufweisen.
So übertrifft beispielsweise das Weibchen dieser Art das Männchen in Größe und Gewicht; und auch in der Länge und Höhe des Schnabels und der Länge des Schwanzes.
Bartgeier: Ernährung und Lebensraum
Es handelt sich um einen Aasfresser, der deshalb einen schlechten Ruf hat. 80% der Nahrung des Bartgeiers besteht aus den Knochen von Aas und gefallener Tiere.
Man spricht deshalb von osteophager Ernährung. Der Bartgeier ist die einzige bekannte Art, die sich fast ausschließlich von Knochen ernährt.
Wissenschaftler stellten durch direkte Beobachtung fest, dass insbesondere Schafe, Ziegen und Kaninchen beliebte Opfer dieser Geier sind.
Die Margalida Forschungsgruppe (2016) stellte fest, dass zum größten Teil Schafe, Ziegen und Kaninchen zu den Opfern der Bartgeier gehören. Im Gegensatz dazu sind sie von Rindern, Pferden oder Schweinen nur wenig begeistert.
Erwachsene Exemplare schlucken normalerweise Knochen von einer maximalen Größe von 250 mm Länge und 35 mm Breite. Für größere Knochen verwenden sie Knochenbrecher.
Das heißt, dass sie die Knochen gegen Felsen werfen, um sie zu zerschlagen. Danach können sie diese verspeisen. Normalerweise bauchen die Bartgeier ihre Nester in der Nähe von Knochenbrechern.
Der erwachsene Geier lagert Knochen bei seinem Fressplatz. Hier bereitet er sie vor und verspeist sie dann bei Bedarf.
Der Bartgeier ist in Bergregionen mit geringer menschlicher Bevölkerung beheimatet, wo er sich ungestört und frei entfalten kann.
Kuriositäten des Bartgeiers
Bei Jungtieren kann man Kleptoparasitismus beobachten. Das heißt, dass sie andere Vögel belästigen, um deren Beute für sich zu gewinnen. So konnten beispielsweise Bartgeier beobachtet werden, die Steinadler schickanierten.
Es handelt sich um monogame Tiere. Allerdings konnten in den Pyrenäen auch polyandrische Trios beobachtet werden. Vermutlich ist dies darauf zurückzuführen, dass dieser Lebensraum gesättigt ist, was es geschlechtsreifen Geiern schwer macht, sich niederzulassen.
Ein weiterer Lesetipp für dich:
Das Projekt Life +’redquebrantahuesos’ 2013-2018 konzentriert sich auf die Rettung und Erhaltung dieses Greifvogels in den Nationalparks der Picos de Europa, Ordesa und Monte Perdido, die zum Netzwerk Natura 2000 gehören.
Zusätzlich zu diesem Projekt werden in beiden Parks seit mehr als 21 Jahren andere Programme unter der Aufsicht und Leitung der Fundación de Conservación del Quebrantahuesos (FCQ) durchgeführt.
Hauptziel ist es, diesen Greifvogel, der im Nationalen Verzeichnis der bedrohten Arten in der Kategorie der gefährdeten Arten zu finden ist, am Leben zu erhalten.
Die Projektleiter berichten, dass das Überleben des spanischen Bartgeiers durch drei Faktoren erschwert wird:
- seine geringe Bevölkerungszahl,
- sein eingeschränktes Verbreitungsgebiet (Pyrenäengebirge),
- Schwierigkeiten bei der erfolgreichen Ansiedlung in neuen Gebieten.
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- Margalida, A., Suert, E. P. De, Amigos, S. De, & Csic, M. (2016). Quebrantahuesos – Gypaetus barbatus ( Linnaeus , 1758 ).
- Quebrantahuesos, F. P. L. C. Del. (2006). El Quebrantahuesos: apuntes sobre su biología. Ecosistemas, 15(2), 89–100. https://doi.org/10.7818/RE.2014.15-2.00
- Gil, Juan Antonio; Pérez López-López, C. & P. (n.d.). ( Gypaetus barbatus ) REPRODUCTORES EN EL PIRINEO CENTRAL ( ARAGÓN-ESPAÑA ). Anuario Ornitológico de Aragón, viii, 1–16.
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