Goldschakal: Bedrohung und Erhaltungszustand
Geschrieben und geprüft von der Biochemikerin Luz Eduviges Thomas-Romero
Der Goldschakal, den man wissenschaftlich Canis aureus nennt, ist eine der hundeartigen Spezies mit der größten weltweiten Verbreitung. Es gibt ihn in vielen Gegenden Europas und Südasiens.
Die Verbreitung dieser Spezies im europäischen Raum – die augenblicklich stattfindet –hat Forscher, Umweltschützer und Anwohnern Sorgen bereitet. Sie konzentrieren sich auf die möglichen, negativen Effekte, die seine Anwesenheit mit sich bringen könnte.
Das liegt daran, dass er von Natur aus ein kraftvolles Raubtier ist, was die Angst hervorruft, dass er bis in die Gemeinden vordringt oder andere wilde Spezies beeinträchtigen könnte.
Es gibt immer noch Ungewissheit in Bezug auf die Richtlinien der Erhaltung des Schakals.
Man hat es für notwendig befunden, die Ursprünge der Schakalpopulation zu klären. Diese Spezies gab es in Europa bis Ende des 19. Jahrhunderts nicht.
Zu diesem Zeitpunkt begannen sie, sich langsam in diese Gebiete auszubreiten. Am Ende des 20. Jahrhunderts veränderte sich die Dynamik ihrer Verbreitung. Da begann die Spezies extrem schnell, sich in ganz Europa ein Zuhause zu machen.
Lebensraum, Fortpflanzung und Lebenszyklus
Der Goldschakal ist eine der weitverbreitetsten Unterarten der Schakale. Nur der Schabrakenschakal in den Savannen Ostafrikas ist in noch größeren Zahlen vorhanden. Diese Spezies bevorzugt das offene Feld, die trockenen Grassteppen und die Prärie. Da es sich um Jagdtiere handelt, haben sie viel Energie.
Was die Fortpflanzung angeht, so muss man erwähnen, dass der Goldschakal in strikt monogamen Partnerschaften lebt. In der Mehrzahl der Schakalfamilien gibt es ein oder zwei erwachsene Mitglieder, die man ,Helfer’ nennt.
Die Helfer sind Schakale, die ein Jahr lang bei ihren Elterntieren bleiben, bis sie selbst geschlechtsreif werden und sich nicht fortpflanzen, um beim Aufziehen des nächsten Wurfes zu helfen. Ein Wurf kann zwischen einem und neun Welpen produzieren.
Das Weibchen trägt die Jungen für 63 Tage aus. Bei Geburt wiegen sie zwischen 200 und 250 Gramm und die Welpen werden etwa acht Wochen lang gesäugt.
Beide Elternteile kümmern sich um Futter und Schutz. Laut einiger Studien werden die Tiere mit etwa elf Monaten geschlechtsreif und können in Gefangenschaft bis zu sechzehn Jahre alt werden.
Schakale sind Allesfresser, also ernähren sie sich nicht nur von Fleisch. Goldschakale fressen 54 % Futter aus tierischem Ursprung und 46 % ihrer Ernährung besteht aus pflanzlichem Ursprung.
Er jagt zwar auch große Beutetiere, wie etwa Gazellen, doch frisst für gewöhnlich eine Menge Nagetiere, Hasen, Vögel und deren Eier, Reptilien, Frösche, Fische, Insekten und Obst. Manchmal ernährt er sich außerdem auch von Aas.
Die wirtschaftliche Bedeutung des Schakals für den Menschen: negative und positive Aspekte
Der Goldschakal spielt eine wichtige Rolle bei der Gesundheit, denn er ernährt sich von Müll und Aas in den Städten und Dörfern. Auch die Landwirtschaft profitiert von seiner Anwesenheit, da er die Anzahl an schädlichen Nagetieren vermindert.
Wird das Tier in Gefangenschaft geboren, so kann es domestiziert werden. Es wird häuslich und verhält sich Hunden sehr ähnlich. Nur bleibt es Fremden gegenüber immer scheu und lässt sich von ihnen nicht streicheln.
Schakale können die Menschen allerdings auch negativ beeinträchtigen, denn sie können sich über den Anbau hermachen und Schafsherden angreifen. Da es sich um ein wildes Jagdtier handelt, kann der Goldschakal auch bei der Verbreitung von Tollwut eine Rolle spielen.
Der Goldschakal und sein Erhaltungszustand
Den Goldschakal gibt es überwiegend in Europa und er ist nicht vom Aussterben bedroht. Laut der Kategorien und Kriterien der roten Liste der International Union for the Conservation of Nature (IUCN), gehört diese Spezies zu den Tieren, über die man sich keine Sorgen machen muss.
Allerdings hat man den Goldschakal als eine fremde und potentiell invasive Spezies in allen baltischen Staaten erklärt. Sein Status braucht eine vorsichtige Überprüfung. Um als eine exotische, invasive Spezies bezeichnet zu werden, muss ein Tier mindestens drei Kriterien erfüllen:
- Nicht an dem Ort eingeboren sein: Das Tier darf nicht heimisch sein, sondern muss durch Menschen eingeführt worden sein.
- Die Tierart muss eine Bedrohung für die biologische Vielfalt auf örtlicher Ebene darstellen.
- Die Tiere müssen ein schnelles Populationswachstum aufzeigen.
Es hat sich zwar eine exponentielle Vermehrung der Population gezeigt, zum Beispiel in Ungarn, doch die anderen zwei Kriterien waren nicht erfüllt.
Beschuldigt man den Goldschakal sinnlos?
Die Verbreitung des Goldschakals auf den Norden Europas ist offensichtlich das Ergebnis einer natürlichen Wanderschaft. Es gibt keine Beweise dafür, dass er für die örtliche Tierwelt schädlich ist.
Ebenfalls gibt es keine bedeutenden Beschwerden, dass die Goldschakale den domestizierten Tieren in Europa schaden.
Man glaubt, dass die gelegentlichen Beschwerden über das Töten von Zuchtvieh durch die Schakale oft übertrieben sind.
Außerdem ist es auch möglich, das man die Tiere falsch identifiziert hat. Zu diesem Schluss kam eine Inspektion, bei der man forensische Genetik bei einigen gemeldeten Fällen eingesetzt hat.
Was das sanitäre Risiko angeht, so hat man herausgefunden, dass der Goldschakal in Europa ebenso viele oder sogar noch weniger Parasiten hat, wie andere Fleischfresser der Gegend, wie etwa der Rotfuchs oder der Grauwolf. Es gibt auch keine Berichte darüber, dass Schakale Menschen angegriffen haben.
Aus diesen verschiedenen Gründen scheint es, als ob die Sorgen über die schweren, negativen Auswirkungen der Verbreitung des Goldschakals in Europa noch unbegründet sind.
Welche Maßnahmen sollten getroffen werden?
Die Verbreitung des Goldschakals in großen Bereichen scheint den Beginn einer internationalen Aktion, die sich auf die Handhabung der Spezies in Europa konzentriert, zu rechtfertigen.
Verschiedene Organismen haben vorgeschlagen, dass es an der Zeit ist, Strategien und Dokumente zu entwerfen, welche grenzüberschreitend gelten.
Diese Strategien sind denen ähnlich, die man für die großen Fleischfresser Europas entworfen hat.
Der Goldschakal tritt als Spezies im Anhang V den Richtlinien für Lebensräume in der EU auf. Das bedeutet, dass er legal in allen Mitgliedsstaaten der EU geschützt ist. Beachtet man diese Richtlinie nicht, so hat das legale Auswirkungen.
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