Katzenzähne – so erkennst du Erkrankungen des Gebisses
Ein Blick in das Maul deiner Samtpfote offenbart scharfe Fangzähne – sie erinnern uns daran, dass Katzen trotz ihrer domestizierten Existenz ihre instinktiven Eigenschaften bewahren. Gesunde Katzenzähne spielen eine wichtige Rolle für das Wohlbefinden deiner Katze, auch wenn sie nicht mehr selbst auf die Jagd geht.
Zudem spiegelt der Zustand der Zähne oft auch die allgemeine Gesundheit des Tieres wider, weshalb du unbedingt auf eine angemessene Mundhygiene deines Tigers achten solltest. Doch wie kannst du das Gebiss gesund halten – und Erkrankungen frühzeitig erkennen?
Dieser Artikel erklärt, welche Probleme bei Katzenzähnen auftreten können, und was dagegen zu tun ist.
Das Katzengebiss: Fleischfresser mit Fangzähnen
Mit insgesamt dreißig Zähnen, darunter Schneidezähne, Eckzähne (die markanten Fangzähne), vordere Backenzähne und ein hinterer Backenzahn in jeder Kieferhälfte, ist das Katzengebiss perfekt dafür ausgelegt, seine Rolle in der Nahrungskette zu erfüllen. Während Kätzchen mit einem Satz von 26 Milchzähnen starten, entwickeln sie im Alter zwischen drei und sechs Monaten ihr vollständiges Erwachsenengebiss.
Die Eckzähne, die spektakulären Fangzähne, ermöglichen es der Katze, ihre Beute fest zu greifen und mit einem gezielten Nackenbiss zu töten.
Die Backenzähne, die als Reißzähne fungieren, sind ideal dafür geeignet, Fleisch abzutrennen und es in großen Stücken zu verschlingen, ohne es zu kauen. Diese spezielle Zahnkonfiguration, ähnlich einer Zackenschere, erleichtert es den kleinen Tigern, ihre Nahrung zu zerlegen – ein klarer Beleg für ihre Natur als Fleischfresser.
Die kleineren Schneidezähne dienen weniger der Nahrungsaufnahme als vielmehr der Entfernung von Fleischresten, Federn oder Haaren von der Beute.
Schon gewusst? Neben ihrer Funktion bei der Nahrungsaufnahme spielen die Zähne der Katze auch eine wichtige Rolle bei der Körperpflege: Mit den Schneidezähnen entfernen unsere Samtpfoten Flöhe, Schmutz und Verfilzungen aus ihrem Fell. So ist das Katzengebiss nicht nur ein Werkzeug zum Jagen und Essen, sondern auch ein Instrument für die persönliche Hygiene und das Wohlbefinden deiner Katze.
Deshalb solltest du Zahnerkrankungen auch stets bei einem professionellen Tierzahnarzt abklären lassen, um die Gesundheit deines Haustieres nicht zu gefährden.
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Typische Erkrankungen des Gebisses bei Katzen
Eines der häufigsten Zahnprobleme bei Stubentigern ist wohl der Zahnstein. Ähnlich wie beim Menschen können nach dem Essen Speisereste in den Zähnen deiner Katze verbleiben, die zu Plaque führen können.
Die organischen Reste verbinden sich mit Mineralien im Speichel und führen zur Bildung von Zahnstein – erkennbar an seiner charakteristischen bräunlichen Färbung. Die raue Oberfläche des Zahnsteins bietet ideale Bedingungen für die Ansiedlung von Keimen, die sich rasch ausbreiten und zu Entzündungen des Zahnfleischs führen können. Eine solche Entzündung kann unter Umständen sogar in Parodontose übergehen, einer Erkrankung, die Schmerzen verursacht und im schlimmsten Fall zum Zahnverlust führt.
Neben Parodontose gibt es auch spezifische Erkrankungen wie die Feline odontoklastische resorptive Läsion, die ähnliche Symptome wie Karies hervorruft, jedoch nicht bakteriell bedingt ist und unabhängig von der Zahnpflege entsteht. Typische Anzeichen für eine solche Zahn- oder Zahnfleischerkrankungen sind beispielsweise Verhaltensänderungen wie vermehrte Passivität, Abneigung gegen Gesichtsberührungen oder auch Mundgeruch.
Es ist wichtig, dass du bei solchen Symptomen zum Tierarzt gehst und eine Kontrolle des Zahnfleischs auf Rötungen oder Blutungen sowie der Zähne auf Verfärbungen oder Ablagerungen durchführen lässt. Bei Auffälligkeiten wird der Tierarzt eine umfassende Gebisskontrolle durchführen und entsprechende Behandlungen einleiten.
Auch Zahnfrakturen stellen ein weiteres ernst zu nehmendes Problem dar. Fallen dir kleine Risse oder Absplitterungen auf, solltest du deinen Stubentiger sofort einem Tierarzt vorstellen, um Nervenschädigungen oder die Entstehung von Abszessen im Kiefer zu verhindern. Wichtig: Da Katzen Schmerzen oft still ertragen, ist es wichtig, auf subtile Hinweise zu achten und bei Verdacht schnell zu handeln.
Erkrankungen wie Gingivitis und Gingivarezession sind weitere Beispiele, die eine professionelle Zahnreinigung oder weiterführende Behandlungen bei deiner Katze erforderlich machen. Besonders bei Rassen wie Abessiniern, Siamesen oder Persern treten Gebisskrankheiten frühzeitig auf – achte bei diesen Samtpfoten also etwas genauer auf eventuelle Anzeichen für Zahnschmerzen.
Zur besseren Übersicht findest du hier noch einmal die typischen Anzeichen, dass etwas mit dem Gebiss deiner Katze nicht stimmt:
- Schlechter Atem
- Erhöhte Speichelbildung und Sabbern
- Passivität
- Blutig tingierter Speichel
- Braunfärbung der Zähne
- Hartnäckige Zahnablagerungen, insbesondere an den Molaren
- Ablehnung von Futter, einschließlich Trockenfutter
- Entzündetes, rotes Zahnfleisch
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Vorbeugung: So funktioniert die Pflege des Gebisses
Damit das Gebiss deines Stubentigers gesund und scharf bleibt, solltest du auf die richtige Zahnpflege achten. Es ist sinnvoll, deine Katze schrittweise an die Routine der Zahnpflege heranzuführen: Beginne damit, während der Streicheleinheiten sanft die Lippen deines Felltigers zu berühren, und versuche nach einiger Zeit, die Lippen vorsichtig anzuheben. Nun kannst du leicht das Zahnfleisch berühren und dieses schließlich leicht massieren.
Sobald sich deine Katze an diese Berührungen gewöhnt hat, kannst du spezielle Katzenzahnpasta nutzen und – wenn diese ohne Murren akzeptiert wird – behutsam mit einer weichen Zahnbürste für Katzen die Zähne reinigen. Kleine Belohnungen während des Prozesses fördern die Kooperation und Geduld deiner Katze.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Gewöhnen an das Zähneputzen:
- Starte mit sanftem Streicheln und positioniere die Katze behutsam so, dass du gut ans Maul herankommst.
- Berühre das Maul zunächst mit den Fingern und später mit der Zahnbürste, ohne Druck auszuüben.
- Gewöhne deine Katze schrittweise an die Berührung im Mundraum.
- Beginne erst dann mit den Putzbewegungen, sobald deine Katze den Kontakt akzeptiert.
- Belohne dein Haustier regelmäßig, um die positive Erfahrung zu verstärken.
Manche Katzen lassen sich nur widerwillig ins Maul fassen – achte hier darauf, deinen Stubentiger zu nichts zu zwingen. Stattdessen ist es in diesem Fall sinnvoll, auf hochwertiges Futter zu setzen und zahnreinigende Leckerlis oder spezielle Zahnpasten ins Futter zu integrieren, um die Mundhygiene zu unterstützen.
Schon gewusst? Auch in freier Wildbahn pflegen Katzen ihre Zähne durch das Kauen auf harten Materialien, was dabei hilft, Plaque zu reduzieren. Für Hauskatzen, denen die natürlichen Bedingungen fehlen, bietet die Auswahl des richtigen Futters eine einfache Präventionsmaßnahme gegen Zahnstein.
Trockenfutter mit harten Bestandteilen oder spezielle Dental-Snacks tragen zur täglichen Zahnreinigung bei, und auch Produkte wie Denta-Sticks aus Matatabi-Holz können die Gesundheit des Gebisses verbessern – obwohl die Akzeptanz unter Katzen variiert.
Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.