Wie man mit einem reaktiven Hund umgeht
Der Umgang mit einem reaktiven Hund auf dem Gehweg kann eine beängstigende Herausforderung sein. Du weißt nie, wie der Hund reagieren wird. Wenn du jedoch bestimmte Schritte befolgst, kannst du einen reaktiven Hund kontrollieren und beherrschen.
Ein reaktiver Hund zeigt als Reaktion auf einen normalen Reiz ein ungewöhnliches Maß an Erregung. Wenn dein Hund zum Beispiel einen anderen Hund, einen Menschen oder ein vorbeifahrendes Fahrzeug sieht, reagiert er übertrieben. Diese Reaktivität ist immer mit Unbehagen verbunden. Auch wenn es den Anschein hat, dass dein Hund beschützend oder aggressiv ist, ist er wahrscheinlich einfach nicht glücklich über die Situation, in der er sich befindet.
Es ist also ganz natürlich, dass er dieses Unbehagen in Form von Stress zeigt. Es kann sein, dass dein Hund in einer stressigen Situation zurückweicht oder sich auf eine direkte Konfrontation einlässt. Das bedeutet nicht, dass er tatsächlich einen anderen Hund angreifen will. Es ist nur die einzige Möglichkeit, die ihm in diesem Moment zur Verfügung steht, weil der Hund keinen anderen Weg kennt, mit dem Problem umzugehen.
Du wirst dieses Unbehagen niemals beheben, indem du mit deinem Hund schimpfst, denn das wird ihn nur noch ängstlicher machen. Du darfst auch keine Nervosität zeigen, denn dann merkt er, dass nicht einmal sein eigenes Herrchen in der Lage ist, ihm zu helfen (und er wird noch mehr in Panik geraten).
Aber was kannst du dann tun? Deshalb ist es so wichtig, alle Probleme deines pelzigen Begleiters zu kennen, damit du und dein Hund eine bessere Beziehung und Lebensqualität haben könnt. Wichtig hierbei ist das richtige Training, der Hund sollte früh daran gewöhnt werden, dass ihn Menschen streicheln oder anfassen wollen. Zusätzlich zum Training eignen sich kleine Snacks für den Lerneffekt. Erfahre mehr darüber, wie du mit dieser und anderen Situationen umgehen kannst, und lies dazu mehr auf dem Blog von Schecker.
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Die 4 Stufen der Reaktivität eines Hundes
Diese Klassifizierung wird von vielen Trainern verwendet, um die Reaktionsfähigkeit eines Hundes zu klassifizieren. Stell dir eine Ampel vor, aber mit vier Farben. Jede Farbe steht für einen anderen Grad der Reaktivität.
Grün: Dies ist die ideale Stufe für deinen Hund. In diesem Zustand ist er völlig entspannt, kann schnüffeln, Leckerlis annehmen, deine Befehle befolgen und ohne an der Leine zu ziehen laufen. Es ist der Zustand eines geistig ausgeglichenen Tieres.
Gelb: Auf dieser Stufe kann dein Hund immer noch mit relativem Erfolg trainiert werden. Er wird aufmerksamer sein, Bedrohungen anstarren, sich nicht mehr so sehr von Leckerlis anlocken lassen und muss häufiger korrigiert werden.
Orange: Hier ist dein Hund nur Minuten davon entfernt, heftig zu reagieren. Sein Körper wird sehr angespannt sein, er wird Schwierigkeiten haben, sich von der Leine zu lösen, das Leckerli zu ignorieren und einfach nicht in der Lage sein, positive Erinnerungen zu speichern.
Rot: Ein Hund auf der roten Stufe ist bereits explodiert. Er ist nicht in der Lage, auf Kommandos oder Leckerlis zu reagieren. Dein Hund bellt und kann angreifen und beißen, wenn er nahe genug am Auslöser des Unbehagens ist. Jeder Versuch, ihn auf dieser Stufe zu kontrollieren, ist unwirksam.
Unterschiedliche Strategien für jede Stufe
Der Weg zum perfekten Spaziergang ist, deinen Hund so lange wie möglich auf der grünen und gelben Stufe zu halten. Wenn er sich der orangen Stufe nähert, gehst du dem Auslöser, der Unbehagen verursacht, sofort aus dem Weg. Wenn dein Hund auf zu viele Dinge auf einmal reagiert, kann es schwierig sein, ihn auf der grünen und gelben Stufe zu halten. In diesem Fall solltest du einen ruhigeren Ort und eine ruhigere Zeit für deinen Spaziergang wählen.
Wenn dein Hund das Haus bereits auf der orangen und roten Stufe verlässt, müssen die Spaziergänge vorübergehend eingestellt werden. In diesem Fall werden wir mit sorgfältig kontrollierten Trainingseinheiten arbeiten. Bitte einen Freund, der einen Hund hat, dich an einem ruhigen, offenen Ort zu treffen. Nähere dich ihnen aus großer Entfernung, um deinen Hund auf der grünen und gelben Stufe zu halten. Belohne diesen Zustand, indem du ihm Leckerlis gibst und ihn den Boden beschnuppern lässt.
Achte darauf, dass die Leine immer entspannt ist. Befindet sich dein Hund noch im grünen und gelben Bereich? Wenn nicht, musst du den Freigabeabstand erhöhen. Wenn ja, kannst du etwas näher heranrücken.
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Wie man mit diesen Situationen umgeht
Du gehst spazieren und dein Hund scheint sich gut mit den anderen Hunden zu verstehen. Plötzlich ändert sich etwas und er beginnt zu knurren, zu bellen und an den anderen Hunden zu zerren. Du versuchst ihm zu sagen, dass er aufhören und sich hinsetzen soll, aber er hört nicht auf dich. Was tust du jetzt? Erinnere dich an die Angststufen. Dein Hund befindet sich auf der roten Stufe. Kein Wunder, dass er nicht reagiert und nicht tut, was du verlangst. An diesem Punkt ist es wichtig, dass du dich schnell von dem Auslöser des Unbehagens entfernst.
Wenn dein Hund zu lange auf dieser Stufe bleibt, wird er automatisch eine negative Assoziation herstellen. Sein Gehirn wird diesen Moment als etwas Schlimmes begreifen und den Hund bereit machen, bei der nächsten Begegnung mit anderen Hunden auszuflippen. Aus diesem Grund können uninformierte Besitzer die Reaktivität ihrer Hunde leicht verschlimmern.
Wenn du dagegen einen angemessenen Abstand einhältst, wird dein Hund den Auslöser aus der Ferne auf einer grünen oder gelben Ebene beobachten. Dann kann er endlich dauerhafte, positive Assoziationen herstellen. Verhindere immer, dass dein Hund die Kontrolle verliert. Ein Hund, der bellt und zieht, ist nicht der richtige Gemütszustand, um positive Erinnerungen zu schaffen. Erinnere dich an die Reaktivitätsstufen und halte deinen Hund in einem Zustand, der das Lernen ermöglicht.
Wichtige Tipps
- Schaffe einen sicheren Bereich, in dem er sich zu Hause ungestört entspannen kann, weil er weiß, dass ihn niemand stören wird.
- Bringe Kindern und Erwachsenen bei, den Schlaf deines Hundes zu respektieren.
- Spielen ist in Ordnung, solange du seine Unruhe unter Kontrolle hast. Wenn dein Hund zu sehr hechelt, beende das Spiel und lass ihn sich beruhigen.
- Biete ihm sicheres Kauspielzeug an (Stofftiere und Seilspielzeug gelten nicht als Kauspielzeug).
Es kann schwierig sein, deinen Hund in eine neue Umgebung zu bringen, denn reaktive Hunde fühlen sich an einem unbekannten Ort nicht ganz sicher und selbstbewusst. Wenn er den Ort riecht, fühlt er sich besser informiert und daher sicherer. Wenn du z. B. zu einem Hundetreffen gehst, solltest du mit deinem Hund vor allen anderen ankommen und ihn ermutigen, seinen Geruchssinn zu benutzen. Falls du Gäste zu Hause hast, lass deinen Hund die Initiative ergreifen und jeden zuerst riechen.
Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.