Mein Hund liebt es, Dinge anzuknabbern: Was tun?
Wir alle lieben Hunde, wenn sie sich gut und ruhig in ihrem Umfeld benehmen. Noch besser ist es, wenn sie ihre Impulse kontrollieren können, um unsere Aufmerksamkeit zu erlangen. Doch das ist leider nicht immer der Fall. Es gibt auch Fellnasen, die die Tendenz haben, Dinge anzuknabbern.
Es gibt viele Gründe, aus denen sie es nicht sein lassen können, Dinge anzuknabbern, und von denen möchten wir dir heute berichten. Mache dir nicht zu viele Sorgen, denn es handelt sich hierbei nur um ein einfaches Verhaltensproblem.
Warum liebt es dein Hund, Dinge anzuknabbern?
Welpen lieben es ab dem dritten Monat, Dinge anzuknabbern. In dieser Etappe ist es ganz natürlich, denn sie möchten so die Welt um sie herum erforschen.
Dies ist jedoch nicht der einzige Grund. Der Zahnwechsel übt außerdem einen Druck auf das Tier aus, den es lindert, in dem es die Tendenz zeigt, Dinge anzuknabbern.
Auf diese Weise entdeckt der Welpe auch sich selbst. Ein Hund weiß, wie weit er gehen kann, indem er seinen Lebensraum erforscht und sich in ihm entwickelt.
Das Maul des Hundes ist dem Tastsinn des Menschen gleichzusetzen, weshalb es vollkommen normal ist, Dinge anzuknabbern.
Dass ein Welpe alles anbeißt, ist also normal, doch wie steht es mit ausgewachsenen Tieren? Eigentlich sollten diese Hunde ja schon ihr Umfeld erforscht haben und ganz gut kennen. Warum knabbern sie dann weiterhin das Mobiliar an?
Auch hierfür gibt es verschiedene Motive.
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Aufmerksamkeit oder Langweile
Hunde sind sehr soziale Tiere. Deshalb lieben sie es, in unserer Gegenwart zu weilen von uns unterhalten zu werden. Es ist ein Problem unserer Gesellschaft, dass wir ihnen oft nicht ausreichend Zeit zukommen lassen. So knabbern sie alles an, um dadurch unsere Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
Es gibt zwei sehr konkrete Fälle, bei denen das vorkommt. Beim ersten kommen wir nach Hause und glauben, wir treten in eine Desasterzone ein. Der zweite Fall ist ähnlich: wir kommen nach Hause und der Hund beginnt sofort, Dinge anzuknabbern.
Es ist in diesen Fällen ganz einfach zu identifizieren, ob es sich um Trennungsangst oder Suche nach Aufmerksamkeit handelt.
Im ersten Fall ist es ganz klar ein Zeichen für Angstgefühle während deiner Abwesenheit. Im zweiten möchte der Hund deine Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
Beide Probleme kann man behandeln, das ist gar nicht so schwierig.
Ständiges Knabbern verbessern
Zuerst muss man sich ganz klar dessen bewusst sein, dass eine Bestrafung der Tiere das Problem nicht löst. Wir könnten die Lage sogar noch verschlimmern, denn der Hund könnte aus Rache weiterknabbern.
Positive Verstärkung ist hier unser bester Verbündeter, um eine Veränderung des Verhaltens hervorzurufen.
Nachdem wir dieses Detail geklärt haben, ist es an der Zeit, etwas nachzudenken.
Verbringst du viel Zeit außer Haus? Trennungsangst kommt sehr häufig bei Hunden vor, die zu lange alleine verbringen und dabei keine Unterhaltung haben. Es wird zu einer Art von Hobby, Dinge anzuknabbern, um sich die Zeit zu vertreiben.
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In extremen Fällen beginnen die Tiere sogar, sich selbst anzuknabbern. Löst du das Problem rechtzeitig, kommt es natürlich nicht so weit.
Knabbern aus Trennungsangst
- Gib deinem Tier eine Auswahl an verschiedenem Spielzeug, damit es sich in deiner Abwesenheit beschäftigen kann. Reicht dein Budget nicht für Hundespielzeug, dann kannst du auch welches selbst basteln.
- Lasse das Radio an oder lege ihm eine Platte auf. Das simuliert menschliche Nähe in seinem Umfeld und kann ihn ein wenig beruhigen.
- Überlege dir, ob du dir nicht ein weiteres Haustier zulegen kannst. Ein weiterer Hund – oder sogar eine Katze – sind wunderbare Gefährten, damit deine Fellnase sich nicht mehr so alleine fühlt.
Wenn es um Trennungsangst geht, ist es gar nicht so schwer, Abhilfe zu schaffen. Dreht es sich jedoch um einen Ruf nach Aufmerksamkeit, dann verhält sich das ganz anders.
Man muss direkte, korrektive Maßnahmen treffen, doch es darf sich niemals wie eine Strafe für das Tier anfühlen.
Knabbern als Ruf nach Aufmerksamkeit
- Du musst ihm Respekt beibringen. Wenn Hunde nicht ihre Grenzen kennen, dann kann es dazu kommen, dass sie Dinge anknabbern. Deshalb musst du deiner Fellnase von jung an beibringen, was sie darf und was nicht. So vermeiden wir, dass das Tier auch später noch weiterknabbert.
- Wenn sein Instinkt sehr stark ist, dann suche Gegenstände aus, auf denen er herumbeißen darf. Lasse ihn aber nicht alte Schuhe oder Kleidung zerknabbern, denn sonst denkt er, dass er das auch mit deinen neuen machen darf.
- Korrigiere ihn, bevor er überhaupt zum Knabbern kommt. Ein Ruf mit erhobener Stimme sollte ihn schon aufmerksam machen. Ist körperlicher Kontakt von Nöten, dann reicht es meistens, sanft die Nase des Hundes zu berühren.
Wie du merkst, ist es viel einfacher, das Geknabbere zu korrigieren, als die meisten Menschen denken. Man braucht nur ein wenig Geduld und Willen, damit der Hund versteht, was uns gefällt und was nicht.
Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.