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Wie lässt sich der illegale Handel mit Arten verhindern?

6 Minuten
Die Verhinderung des illegalen Artenhandels hat für viele Organisationen und Einzelpersonen Priorität. Worauf begründet sich dieses Verbrechen und wie kann es verhindert werden? Mehr darüber in diesem Artikel.
Wie lässt sich der illegale Handel mit Arten verhindern?
Sara González Juárez

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Sara González Juárez

Letzte Aktualisierung: 26. September 2023

Es ist seit Jahren bekannt, dass die Artenvielfalt der Erde und damit der Planet selbst in Gefahr ist. Für dieses Problem gibt es mehrere Lösungen, von denen eine der wichtigsten darin besteht, den illegalen Handel mit Arten zu verhindern.

Die Umkehrung des Klimawandels, das Abschmelzen der Pole, Pandemien und viele andere Bedrohungen des Lebens hängen von dieser und vielen anderen Maßnahmen ab. In diesem Artikel konzentrieren wir uns auf eine der Handlungen des Menschen, die der Gegenwart und der Zukunft unseres Planeten am meisten schadet: der Fang, der Transport und der illegale Verkauf von Tieren und Pflanzen.

Illegaler Artenhandel und das Washingtoner Artenschutzübereinkommen (WA)

Wenn du die Natur liebst und dich für den Umweltschutz interessierst, wirst du dich wundern, dass es in einigen Ländern immer noch legal ist, mit bestimmten Arten sowie mit Teilen oder Derivaten davon zu handeln. Im Allgemeinen regelt das Gesetz eines jeden Landes das Sammeln und den Verkauf jeder Art nach ihrem wirtschaftlichen Wert für den Menschen.

Auf internationaler Ebene gibt es eine Regelung namens CITES, das in Deutschland als Washingtoner Artenschutzabkommen bekannt ist. Dank dieses Abkommens ist ein weltweites Netzwerk zur Kontrolle des Handels mit gefährdeten Wildtierarten entstanden.

CITES-registrierte Transaktionen umfassen 78 % der exotischen Tiere und 22 % der Pflanzenarten.

Heute sind mehr als 37.000 Tier- und Pflanzenarten in der CITES-Liste aufgeführt. Innerhalb dieser Liste gibt es 3 Anhänge, die den Grad des Schutzes für jedes Taxon festlegen:

  • Anhang I: Dazu gehören Arten, die vom Aussterben bedroht sind. Der Verkauf von ihnen, ihren Teilen und Derivaten ist verboten.
  • Anhang II: In diesem Abschnitt sind Pflanzen und Tiere aufgeführt, deren Handel aus Gründen des Artenschutzes geregelt ist, die aber nicht unbedingt gefährdet sind.
  • Anhang III: Wenn eine Vertragspartei der Konvention beantragt, den Handel mit einer bestimmten Art zu regeln, wird dieses Taxon in diesem Anhang aufgeführt, bis die anderen Vertragsparteien dem Antrag zustimmen oder ihn ablehnen.
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Die Zahlen

Auf dem Papier sehen die Zahlen und Regeln beeindruckend aus. Die Umsetzung in die Praxis bedeutet jedoch, dass viele negative Faktoren zu kontrollieren sind, was zu ungelösten Problemen wie den folgenden führt:

  • Millionen von Arten, die nicht in CITES aufgenommen sind, hängen von der Gesetzgebung der einzelnen Länder ab, was dazu führt, dass sie weiterhin gefangen und gehandelt werden können, egal, welche negativen Folgen das haben kann.
  • CITES reguliert lediglich den Handel: Es hat keine Macht, kriminelle Aktivitäten wie Wilderei und das illegale Sammeln von Pflanzen zu unterbinden, wenn diese nicht in den Handel gehen.
  • Wenn nicht nachgewiesen werden kann, dass geschützte Arten entgegen den CITES-Bestimmungen über die Grenze gebracht wurden, gibt es keine rechtliche Handhabe, um gegen Händler:innen vorzugehen.

Daher wird davon ausgegangen, dass die Verbrechen gegen die Natur viel umfangreicher sind, als es in den offiziellen Dokumenten zum Ausdruck kommt, die an sich schon riesig sind. Im Jahr 2017 (dem letzten Jahr, für das Daten verfügbar sind) wurden an den Grenzen und beim Zoll 20.762 Tiere und Pflanzen beschlagnahmt.

Der illegale Artenhandel ist jedes Jahr zwischen 10 und 20 Milliarden Euro wert, eine Zahl, die mit der des Drogenhandels vergleichbar ist und die nur noch vom illegalen Waffenhandel übertroffen wird.

Die beiden am stärksten gefährdeten Arten sind Elefanten (der Handel mit Exemplaren und Teilen davon macht 33,1 % des Gesamthandels aus) und Rosenholz, ein exotisches Holz aus den tropischen Teilen Afrikas, Amerikas und Asiens. Der Baum, von dem dieses Material stammt, macht 40,7 % des gesamten Handels mit gefährdeten Arten aus.

Warum den illegalen Handel mit Arten verhindern?

Die Gründe für die Verhinderung des illegalen Handels mit Arten liegen auf der Hand: für den Planeten, für die Tiere und für die Menschen selbst. Darüber gibt es nicht viel zu diskutieren. Die Fakten, die unser Herz berühren, lassen an Deutlichkeit und Klarheit nichts offen.

Sicherlich hast du schon einmal Bilder von einem Nashorn gesehen, das im Sonnenuntergang in der Savanne abgeschlachtet wurde. Vielleicht erinnerst du dich auch an Berichte über Nashorn-Kadaver, über verdeckte Ermittlungen oder auch an offizielle Berichte über die Beschlagnahmung von abgeschnittenen Hörnern. Hier geht es an vorderster Front um Empathie.

Die meisten Menschen sind sensibel genug, um von Gewalt entsetzt und von Fotos, die eine Idylle widerspiegeln, gerührt zu sein. Deshalb ist der Hauptgrund, gegen diesen Handel gleichzeitig so einfach wie auch komplex. Die meisten Menschen wollen nicht Zeuge von Missbrauch werden, ohne das Gefühl zu haben, etwas dagegen unternehmen zu können.

Zu all dem können wir Millionen von Fakten samt denkwürdiger Bilder hinzufügen: Kriege, die man mit Geldern aus der Ausbeutung von Tieren und Menschen finanziert, ein schrumpfendes Amazonasgebiet, Eisbären, die auf einer kleinen Eisscholle treiben, ein Elefant, der in einem Zirkus durch Menschenhand ums Leben kommt, eine globale Pandemie, Hunde, die in einer Laborzelle kauern.

Die Liste ließe sich endlos fortsetzen, und der illegale Artenhandel ist nur ein Teil davon, der größtenteils weit weg von der westlichen Wel stattfindet, aber dennoch mit jedem Aspekt des täglichen Lebens verwoben ist.

Wie kann man den illegalen Artenhandel verhindern?

Schließlich kommen wir zum wichtigsten Teil dieses Themas: Was kann ich tun, um all dies zu verhindern? Welche Macht hat ein einzelner Mensch gegenüber der schieren Masse von Millionen von Menschen? Die Antwort ist einfach: Auch die Menschen sind zusammengenommen Millionen, und wenn jede/r einzelne handelt, können wir etwas bewirken.

Häufig betreffen die Informationen, die uns erreichen, von uns weit entfernte Verbrechen, wie beispielsweise Wilderei in Afrika oder Beschlagnahmungen an Flughäfen. Doch leider gibt es überall Missbrauch und Verbrechen gegen Tiere und Pflanzen.

Wie kann ich persönlich beitragen?

  • Finde heraus, welche Arten in deiner Gegend geschützt sind: Manchmal kann eine so unschuldige Handlung wie das Pflücken einer Blume negative Auswirkungen auf das Ökosystem haben. Wissen ist Macht.
  • Melde Verbrechen, die du in deiner Umgebung entdeckst: Die Zucht und der Kauf und Verkauf geschützter Tiere und Pflanzen sind die Ursache vieler Probleme, wie z.B. die Invasion fremder Arten.
  • Natürlich solltest du keine Tiere illegal erwerben: Es gibt Tausende von Tieren, die in Tierheimen auf neue Besitzer:innen warten.
  • Lehne alle Formen der Tierausbeutung ab: Das Geld, das in Branchen wie die Pelztierzucht, die Sportjagd oder die Lebensmittelindustrie fließt, schließt den Kreislauf der Finanzierung vieler illegaler Aktivitäten.
  • Nimm ökologische und umweltfreundliche Gewohnheiten in dein tägliches Leben auf: Schon allein das Recyceln des Hausmülls hat positive Auswirkungen oder der regionale und saisonale Einkauf von Lebensmitteln.
  • Engagiere dich in sozialen Interessengruppen: Der Wandel erfolgt stets von unten nach oben. Ob auf lokaler oder internationaler Ebene, Organisationen, die Druck auf die Wirtschaftsgiganten ausüben, brauchen jede Unterstützung, die sie bekommen können.
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Vor allem aber solltest du nie vergessen, dass dein individueller Beitrag für deinen Planeten von unschätzbarem Wert ist. Wir leben in Zeiten, in denen große Taten als Gemeinschaft und nicht von Einzelnen vollbracht werden, also verliere nicht die Hoffnung und verbinde dich mit Gleichgesinnten, um eine bessere Welt für alle zu schaffen.


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


  • UNODC. (2020). World Wildlife Crime Report: Trafficking in protected species. https://www.unodc.org/documents/data-and-analysis/wildlife/2020/World_Wildlife_Report_2020_9July.pdf
  • Fundación Aquae. (2021, 2 febrero). 10 Consejos para la Protección Animal | Fundación Aquaehttps://www.fundacionaquae.org/consejos-para-proteger-a-los-animales/
  • CITES. (s. f.). ¿Qué es la CITES? | CITES. Recuperado 2 de diciembre de 2021, de https://cites.org/esp/disc/what.php

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.