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Milben: was sind sie und welches sind ihre Merkmale?

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Milben sind Gliederfüßler und nahe Cousins der Spinnen und Skorpione. Sie haben fast alle terrestren Lebensräume kolonisiert und machen sich auch bei uns zuhause breit.
Milben: was sind sie und welches sind ihre Merkmale?
Luz Eduviges Thomas-Romero

Geschrieben und geprüft von der Biochemikerin Luz Eduviges Thomas-Romero

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Viele Menschen assoziieren Milben aus verschiedenen Gründen mit Flöhen. Zuerst natürlich wegen ihrer kleinen Größe, denn manchmal sind die Tierchen mikroskopisch klein. Außerdem leben auch sie in Gruppen und können unsere Zuhause und unsere Haustiere befallen.

Wie wir in diesem Artikel herausfinden werden, stechen viele Arten von Milben nicht und lösen auch keinerlei Schäden bei Menschen aus. Wir bieten dir eine Beschreibung dieser Lebewesen an und was du sonst noch über diese kleinen Mitbewohner wissen musst.

Was sind eigentlich Milben?

Zuwider des volkstümlichen Glaubens sind Milben keine Insekten, sondern es handelt sich vielmehr um Gliederfüßler. Man nennt sie auch Acari und sie sind enge Verwandte der Zecken, Spinnen Skorpione und anderer Spinnentiere.

Diese kleinen Tierchen sind in fast alle Lebensräume vorgedrungen. Es gibt sie an Land, im Fluss und in den Meeren. Selbst in extremen Lebensräumen, wie etwa den Polregionen, Wüsten und großen Höhen kann man sie antreffen.

Es ist überraschend herauszufinden, dass Milben überall, wo man nach ihrer Existenz geforscht hat, auch gefunden hat. Selbst in der Tiefsee und thermalen Gewässern machen sie es sich bequem.

Bei einer solchen Diversität von Lebensräumen ist es deshalb auch leicht verständlich, dass es viele Unterschiede in ihrer Morphologie und ihren Ernährungsgewohnheiten gibt.

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Klassifizierung von Milben

Die Taxonomie von Milben ist komplex und immer noch nicht ganz gelöst. Man bezeichnet die Milben als eine Unterklasse, die man in drei wichtige Überordnungen unterteilen kann:

Die Mehrzahl von Milbenarten ernährt sich von anderen Insekten oder Pflanzen und verwesenden Tierkadavern. Staubmilben fressen beispielsweise hauptsächlich tote Hautzellen.

Nur wenige Spezies von Milben sind parasitär bei Vögeln oder Säugetieren. Sie können sich jedoch gelegentlich in wahrhaftige Plagen verwandeln, die sich im Zuhause einnisten.

Das zweifelhafte Geschenk der Natur

Es ist wichtig, zu wissen, dass es mehr als 48.000 Spezies von Milben gibt. 65 Spezies bilden in diesem Universum die Gattung Demodex und nur zwei von ihnen leben auf deinem Gesicht.

Es handelt sich dabei um die Spezies D. folliculorum und D. brevis. Diese beiden Spezies sind ein ganz besonderes Geschenk der Evolution für dich. Sie gibt es nämlich nur auf Menschen.

Auch andere Demodex haben ähnlich spezifische Vorlieben: D. canis, zum Beispiel, liebt die Hunde, doch zu viele der Zeitgenossen können eine potentiell tödliche Krankheit hervorrufen, die sich Demodikose nennt.

Demodex wurden bei Menschen aller ethnischen Gruppen vorgefunden. Deshalb hält man mikrobiotische Milben für normal auf unserer Haut. Zu viele von ihnen hat man mit dem klinischen Auftreten von Rosazea verbunden.

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Fortpflanzung der Milben

Die Fortpflanzung der Milben geschieht auf sexuelle Art, zwischen Männchen und Weibchen. Nach der Fortpflanzung werden die schon befruchteten Eier ausgestoßen. Man muss hervorheben, dass diese Subklasse bis zu über dreihundert Eier auf einmal legen kann.

Der Lebenszyklus der Milben ist nur sehr kurz: die notwendigen Änderungen, um zum Erwachsenenstadium zu gelangen dauern meist nur höchstens fünfzehn bis zwanzig Tage und die durchschnittliche Lebenserwartung einer erwachsenen Milbe beträgt fünfundzwanzig Tage.

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Schädliche Aspekte der Milben

Aus einem tierärztlich-sanitären Blickwinkel, haben Milben eine große Bedeutung. Generell gesprochen kann man drei Aspekte hervorheben:

  • Als direkte Schadensverursacher. Parasitäre Milben können verschiedene Verletzungen hervorrufen, wenn sie sich in der Haut verankern und sich von Blut oder Lymphflüssigkeit ernähren. Auch ihr giftiger Speichel kann Krankheiten verursachen. Bei Menschen hat man dies mit Hautkrankheiten wie Räude, Akne, Rosazea und Blepharitis (Lidrandentzündung) in Verbindung gebracht.
  • Als Vektoren von Erkrankungen. Es geschieht zwar nur selten, doch Milben können zur Verbreitung von Krankheiten beitragen. Zu den Organismen, die sie weitergeben können, gehören: Nematoden, Protozoen (Hervorrufer der Babesiose), Treponemas (sie verursachen wiederkehrendes Fieber), Bakterien (die zum Beispiel Tularämie auslösen können), Rickettsiae, Viren (Verursacher verschiedener Arten von Encephalitis) usw.
  • Als Verursacher von allergischen Erkrankungen. Das ist besonders wichtig in Bezug auf die Staubmilben, die bronchiales Asthma auslösen können. Die Krankheit tritt aufgrund der in der Umwelt enthaltenen Allergene auf, die sich in den Resten der Häutungen oder der Fäkalien der Tiere befinden und im Organismus eine allergische Reaktion hervorrufen.

Vorteilhafte Aspekte

  • Sie sind für den Nährstoffzyklus der Erde wichtig. Es gibt sehr viele von ihnen in der Erde und sie tragen enorm zu der Zersetzung pflanzlicher Materie bei. Ihre Rolle ist grundlegend beim Recycling der Substanzen im Boden.
  • Man kann sie als Bioindikatoren einsetzen. Da sie so nah mit dem Boden verbunden sind und sich relativ wenig bewegen, hat man sie schon häufig verwendet, um den Zustand eines Bodens zu ergründen.
  • Sie können Plagen kontrollieren. Diese Tierchen können biologische Kontrollen für verschiedene schädliche Organismen darstellen. Man macht sich jene zunutze, die sich von kleinen Insekten und anderen Milben ernähren. Bis jetzt hat man sie zur Plagenkontrolle bei der Landwirtschaft eingesetzt und sie sind käuflich erhältlich. Jene Milben, die sich parasitär auf Insekten breitmachen, kann man ebenfalls als natürliche Insektenvertilger verwenden.

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Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.