Logo image
Logo image

Die Blauracke: Ein Vogel mit einer auffälligen Erscheinung

7 Minuten
Die Blauracke ist ein auffälliger Vogel, dank ihres farbenfrohen Gefieders. Erfahre mehr über diesen interessanten Vogel im folgenden Artikel!
Die Blauracke: Ein Vogel mit einer auffälligen Erscheinung
Georgelin Espinoza Medina

Geschrieben und geprüft von der Biologin Georgelin Espinoza Medina

Letzte Aktualisierung: 26. September 2023

In Europa gibt es einen sehr farbenfrohen Vogel mit blauem und braunem Gefieder, der gemeinhin als “Blauracke” bekannt ist. Dieser Vogel ist nicht nur schön, sondern zeichnet sich auch durch seinen einzigartigen “Gesang” aus, einen lauten und krächzenden Ruf. Außerdem ist er ein Weitstreckenzieher, der sich von Insekten und Gliederfüßern ernährt und über den du gerne mehr erfahren möchtest.

Er gehört zur Ordnung der Rackenvögel oder Coraciiformes und zur Familie der Racken oder Coraciidae, zu der nur zwei Gattungen gehören: Coracias mit 9 Arten und Eurystomus mit 4 Arten. Der wissenschaftliche Name des Tieres ist Coracias garrulus. In diesem Artikel findest du eine vollständige Beschreibung dieses auffälligen und interessanten Vogels. Lies weiter, um mehr über ihn in seiner natürlichen Umgebung zu erfahren!

Wo lebt die Blauracke?

Die Blauracke kommt in Europa, in Teilen von Afrika südlich der Sahara und im Nordwesten des Kontinents vor. Sie ist auch in Zentralasien zu finden. Die Blauracke lebt in gemäßigten oder warmen Gebieten mit Bäumen, bis zu einer Höhe von 2400 Metern über dem Meeresspiegel als Obergrenze, obwohl sie niedrige, offene Flächen und auch Steppen zum Brüten bevorzugt.

Merkmale von Coracias garrulus

Some figure
Credit: Wikipedia

Die Blauracke ist ein äußerst farbenfroher Vogel, der mit seinem bunten Gefieder die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Er ist bläulich gefärbt, mit einigen braunen Stellen, wie zum Beispiel dem Rücken. Sein Kopf hat eine grünlich-blaue Farbe, während der Bürzel und die Schulterfedern ein intensiveres Blau aufweisen. Gleichzeitig ist die Spitze der Flugfedern schwarz, was einen guten Kontrast zu den restlichen Farben bildet, wenn sich der Vogel im Flug befindet.

Die Schattierungen der Blauracke sind sehr auffällig. Sie machen den Vogel nicht nur zu einem schönen Exemplar, sondern ermöglichen auch eine einfache Identifizierung.

Was seine Größe angeht, erreicht das Tier gerade mal 12 bis 13 Zentimeter in der Länge und 26 bis 29 Zentimeter in der Flügelspannweite, also dem Maß, das von einem Flügel zum anderen reicht, wenn beide Schwingen ausgebreitet sind. Diese Angaben stammen von der Spanischen Gesellschaft für Ornithologie (SEO-BirdLife). Laut dieser Quelle gilt der Coracias garrulus als mittelgroßer Vogel.

Die Blauracke sieht robust aus und hat einen großen Kopf im Verhältnis zum Rest des Körpers. Zudem hat sie einen kräftigen schwarzen Schnabel und gelbe Beine. Jungtiere unterscheiden sich von den Erwachsenen, da ihr Gefieder weniger intensiv gefärbt ist.

Es gibt keinen Geschlechtsdimorphismus zwischen männlichen und weiblichen Tieren, da sich beide in Größe und Färbung sehr ähnlich sind. Allerdings ist in einer E3S Web of Conferences Studie, die 2021 veröffentlicht wurde, zu lesen, dass sich Männchen und Weibchen dieser Art in der Intensität der Gefiederfarbe unterscheiden.

In der Studie wird behauptet, dass die Federn weiblicher Tiere blasser sind als die der männlichen Blauracken.

Unterarten

Es gibt zwei Unterarten oder Arten von Blauracken, nämlich die folgenden:

  • Coracias garrulus garrulus garrulus, die nominelle Art
  • Coracias garrulus semenowi

Der Gesang der Blauracke

Der von diesen Tieren ausgestoßene Laut ist charakteristisch: Ein raues “Rak”, das mehrere Male hintereinander wiederholt wird. Normalerweise geben Blauracken ihren Ruf während der Balz, bei Gefahr und bei Interaktionen mit anderen Arten von sich.

Fütterung

Some figure
Eine Blauracke trägt die Nahrung zu ihren Jungen ins Nest. Normalerweise ernähren sich die Küken von Heuschrecken und Grillen. Credit: Andy Morfew/Wikimedia Commons.

Die Blauracke ist ein Allesfresser und Opportunist. Ihre Ernährung hängt von der Fülle und der Verfügbarkeit von Nahrung in ihrer Umgebung ab.

Im Allgemeinen verzehren die Vögel eine Vielzahl von Insekten und anderen wirbellosen Tieren. Gelegentlich nehmen sie aber auch kleine Wirbeltiere und Früchte zu sich. Sie können auch beispielsweise überfahrene Tiere fressen. Wie du sehen wirst, steht eine Vielzahl von Lebewesen auf dem Speiseplan. Unter ihnen stechen die folgenden hervor:

  • Schmetterlinge und Motten
  • Grashüpfer und Grillen
  • Regenwürmer
  • Libellen
  • Käfer
  • Eidechsen
  • Kleine Schlangen
  • Schnecken und Nacktschnecken
  • Amphibien
  • Nagetiere.

Normalerweise gehen diese Vögel tagsüber oder in der Dämmerung auf Nahrungssuche, aber bei bestimmten Gelegenheiten können sie auch nachts auf die Jagd gehen.

Küken fressen tierische Beute im Ganzen. Dies wird ausführlich in einer Veröffentlichung der Zeitschrift Ardeola dargelegt. Dort heißt es auch, dass die Ernährung der Blauracke hauptsächlich aus Gliederfüßern besteht. Darunter sind die folgenden zu nennen:

  • Orthoptera
  • Coleoptera
  • Hymenoptera
  • Isopoden

In einer anderen Studie, die in der Zeitschrift IBIS veröffentlicht wurde, wird erwähnt, dass junge Blauracken hauptsächlich Heuschrecken und Grillen fressen, während die erwachsenen Tiere Käfer bevorzugen.

Auch die Jagdmethoden sind vielfältig und effizient. Dieser Vogel sucht normalerweise von einem Ast aus nach Beute und fliegt dann, wenn er Nahrung entdeckt, ohne zu landen auf den Boden oder ins Gras, um sie zu fangen. Zudem kann er seine Beute im Flug ergreifen. Blauracken nutzen auch regnerisches Wetter, um am Boden nach Regenwürmern zu suchen.

Fortpflanzung

Some figure
Bei Coracias garrulus teilen sich beide Elternteile die Aufgabe der Brutpflege. Credit: Bernard Dupont/Wikimedia Commons.

Die Blauracken zählen zu den monogamen Vögeln. Eine Studie, die von einem Studenten der Universität von Córdoba durchgeführt wurde, zeigt jedoch, dass sie auch andere Fortpflanzungspraktiken zeigen können, z. B. Vaterschaft außerhalb des Paares oder Parasitismus gegenüber anderen Nestern derselben Art.

Die Vögel wählen ein Nistrevier und markieren es mit charakteristischen Flügen in die Luft und heiseren Schreien. Diese “Vorführungen” werden von den Männchen durchgeführt, aber die Weibchen können sie begleiten.

Es ist auch üblich, das Füttern der Weibchen durch die Männchen zu beobachten, sogar schon Tage vor der Eiablage und bis zum Ende des Brutvorgangs. In seltenen Fällen findet auch das Gegenteil statt. Die Paarung findet einige Tage vor der Eiablage statt (etwa 3 bis 5 Tage).

Das Nest

Blauracken nisten in Löchern, entweder in natürlichen oder anthropogenen Felsen. Sie nutzen auch Baumlöcher zum Nestbau. In Europa legen sie ihre Eier gerne in Baumlöcher von Kiefern und Eichen.

Auf der Iberischen Halbinsel nisten sie beispielsweise in Mandel-, Pappel-, Palmen- und Korkeichenbäumen. Diese Baumlöcher sind in der Regel 12 bis 20 Zentimeter tief. Blauracken nutzen denselben Ort mehrere Jahre lang.

Die Eier

Das Gelege der Blauracke besteht aus mehreren Eiern – zwischen 3 und 7 Stück. Diese sind weiß, rund bis ellipsenförmig und haben eine glatte, glänzende Oberfläche. Laut einer Veröffentlichung aus dem Jahr 2023 in der Zeitschrift Ecosystem Transformation haben sie eine durchschnittliche Größe von 13 x 10,5 cm. Die Brutzeit dauert durchschnittlich 17 bis 20 Tage.

Die Küken

Die Jungtiere schlüpfen mit geschlossenen Augen und wiegen durchschnittlich 14,77 Gramm. Am siebten Tag öffnen sie die Augen, und mit 23 oder 24 Tagen ist ihr Körper mit Konturfedern bedeckt. Von diesem Moment an können sie fliegen.

Sie sind zwischen dem 26. und 27. Lebenstag voll entwickelt. Zu diesem Zeitpunkt sind sie bereit, das Nest zu verlassen.

Brutpflege

Bei dieser Art wird die Brutpflege von beiden Geschlechtern übernommen. Beide Elterntiere sind für das Ausbrüten der Eier und das Füttern ihrer Jungen zuständig. Die Männchen bewachen das Territorium. Die Weibchen bebrüten die Eier in der Nacht. Tagsüber wechseln sich beide Elternteile beim Brüten ab. Nachdem die Küken geschlüpft sind, sorgen beide Elternteile für das Futter.

Diese Vögel kümmern sich sehr intensiv um ihre Jungen, und zwar so sehr, dass die gesamte Familie bis zu zwei Wochen, nachdem die Küken das Nest verlassen haben, in der Nähe des Nistplatzes bleibt – zwischen 330 und 765 Metern Entfernung. Währenddessen erlernen die Jungvögel die Futter- und Fangtechniken.

Der Erhaltungszustand der Blauracke

Die Blauracke ist nicht gefährdet. Die International Union for Conservation of Nature (IUCN) stuft sie seit 2015 in der Kategorie “Least Concern” ein. In den Jahren 2005, 2008 und 2012 wurde sie jedoch als “nahezu bedroht” eingestuft.

Derzeit sind die Bestände zwar rückläufig, aber nicht so stark, dass ihr Überleben auf globaler Ebene gefährdet ist. Trotzdem erklärt beispielsweise die Spanische Ornithologische Gesellschaft die Blauracke zu einem “gefährdeten Vogel”.

Zu den Bedrohungen, die das Leben der Blauracke beeinträchtigen, gehören der Verlust von Brut- und Nistplätzen sowie der Einsatz von Pestiziden, die die Verfügbarkeit von Insekten (seine Hauptnahrung) verringern. Ebenso ist der Vogel in bestimmten Regionen durch illegale Jagd bedroht.

Farbenfrohes Gefieder, einzigartiger Gesang und intensive Brutpflege

Die Blauracke fällt nicht nur durch ihr farbenfrohes und auffälliges Gefieder auf, sondern auch durch ihren tiefen und unverwechselbaren Ruf. Wie bereits erwähnt wurde, kümmert sich der Vogel hingebungsvoll um seine Jungen.

Derzeit ist sie weltweit nicht vom Aussterben bedroht, aber der Rückgang ihrer Populationen in einigen Gegenden gibt Anlass zur Sorge. Daher sind möglicherweise eher früher als später Schutzmaßnahmen erforderlich, damit sich die Blauracke auf Dauer am Leben halten kann.


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.



Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.