4 interessante Fakten über den Sperber
Geschrieben und geprüft von der Biologin Ana Díaz Maqueda
Der Sperber (Accipiter nisus) ist eine mittelgroße Falkenart, deren Pigmentierung der des Habichts ähnelt. Dieses Tier ist dank seines schnellen Fluges in der Falknerei verbreitet, kann aber keine große Beute jagen.
Der Sperber ist ganz auf die Jagd kleiner Vögel (Passeriformes) spezialisiert, die sich in Wäldern verstecken. Die große Wendigkeit des Sperbers und seine Fähigkeit, sich mühelos in diesem Gelände zu bewegen, macht ihn zu einem unfehlbaren Raubtier. Möchtest du mehr über diesen tagaktiven Greifvogel erfahren? Lies im Folgenden weiter und lerne vier interessante Fakten über den Sperber kennen!
1. Der Sperber ist ein monogamer Vogel, solange die Paarung erfolgreich ist
Der Sperber ist möglicherweise kein 100 % monogamer Vogel. Manchmal kann es im Leben des Sperbers zu Situationen kommen, in denen der andere Partner aus irgendeinem Grund verschwindet.
Studien zufolge bleiben etablierte Sperberpaare jedoch über Jahre hinweg zusammen, solange der Reichtum ihres Reviers erhalten bleibt. Wenn die Beute knapp wird, suchen beide Partner nach einem neuen Territorium in der Nähe, in dem sie sich zusammen niederlassen und das Nest bauen können.
Der Hauptgrund, warum sich ein Sperberpaar trennt, ist das Ausbleiben von Nachwuchs. Wenn ein Paar keine Küken bekommt, wechselt es zunächst das Revier.
Wenn das Paar im folgenden Jahr auch keinen Nachwuchs bekommt, ist es normalerweise das Weibchen, das sich auf die Suche nach einem neuen Territorium und einem neuen Partner macht. Das Männchen verbleibt in der Regel im alten Revier und sucht sich dort ein neues Weibchen, mit dem es sich fortpflanzen kann.
2. Die Fluggeschwindigkeit des Sperbers
Der Sperber gehört nicht zu den schnellsten Greifvögeln, da er von Vögeln wie dem Wanderfalken (Falco peregrinus) übertroffen wird, der eine Fluggeschwindigkeit von bis zu 350 Stundenkilometern erreichen kann. Die 120 Kilometer pro Stunde, die Sperber erreichen können, sind jedoch ebenfalls schon ziemlich bemerkenswert.
Wie alle Vögel aus der Familie der Falconidae sind diese Tiere extrem schnell und wendig im Flug. Ihre Fähigkeit macht sie zu geschickten Räubern von kleiner, schneller Beute.
3. Sperber wählen kranke Beute aus
Wir wissen, dass schwächere und krankere Tiere in der Natur leichte Beute sind. Wenn ein Säugetier humpelt, ein Vogel schlecht fliegt oder ein Tier Veränderungen in seinem Verhalten aufzeigt, die es für Raubtiere hervorstechen lassen, ist es sehr wahrscheinlich, dass es eher gejagt wird als ein gesundes und starkes Tier. Dies ist jedoch nicht immer der Fall, da auch häufig gesunde Tiere gejagt werden.
Sperber ernähren sich hauptsächlich von Sperlings- oder Singvögeln. Darüber hinaus gibt es einen deutlichen Unterschied hinsichtlich der Ernährung des weiblichen und männlichen Sperbers. In der Regel jagen männliche Sperber Vögel, die zwischen 40 und 50 Gramm wiegen. Allerdings können sie auch Vögel bis zu einem Gewicht von höchstens 120 Gramm jagen. Ihre bevorzugte Beute sind Finken, Spatzen und Kohlmeisen.
Im Gegensatz dazu haben die Weibchen eine Vorliebe für größere Beute. Im Allgemeinen liegt das Durchschnittsgewicht der Vögel, die von einem Sperberweibchen gejagt werden, zwischen 50 und 70 Gramm, aber sie sind in der Lage, Tiere mit einem Gewicht von bis zu etwas mehr 500 Gramm zu erbeuten.
Das Interessante an der Beutewahl der Sperber ist, dass diese Vögel laut einer Studie dazu in der Lage sind, Beutetiere auszuwählen, die mit Blutparasiten wie Leucocytozoon oder Malaria infiziert ist. Infizierte Vögel werden mit einer 16 bis 25 % höheren Wahrscheinlichkeit erbeutet als solche, die nicht infiziert sind.
4. Sexueller Dimorphismus des Sperbers
Männliche und weibliche Sperber können leicht unterschieden werden, da sie einen sehr ausgeprägten Sexualdimorphismus aufweisen. So haben die Männchen eine eher gräuliche Grundfärbung, während die Weibchen brauner sind.
Das auffälligste Merkmal der Art ist jedoch der Größenunterschied. Die Tatsache, dass die Weibchen mehr fressen, liegt nicht daran, dass sie gierig sind, sondern daran, dass sie doppelt so groß wie die Männchen sind und doppelt so viel wiegen.
Dafür gibt es eine einfache Erklärung. Im Allgemeinen verbringen die Weibchen aller Greifvogelarten mehr Zeit damit, das Nest und ihre Küken zu schützen, obwohl die Aufzucht normalerweise geteilt wird. Daher müssen die Weibchen größer und stärker sein, um ihr gesamtes Revier sowie ihre Nachkommen aktiv verteidigen zu können.
Wie du siehst, ist der Sperber ein treuer Greifvogel, solange er sich mit seinem Partner fortpflanzen kann. Neben dieser interessanten Tatsache ist er aber auch ein schneller Vogel, der in der Lage ist, den Parasitismus unter seinen Beutetieren auf indirekte Weise zu reduzieren und damit deren Populationen zu verbessern.
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- BirdLife International. 2016. Accipiter nisus. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T22695624A93519953.
- Newton, I., & Marquiss, M. (1982). Fidelity to breeding area and mate in sparrowhawks Accipiter nisus. The Journal of Animal Ecology, 327-341.
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