Was fressen Mäuse?

Mäuse sind nicht in dem Maße auf Käse fixiert, wie wir denken, denn sie haben keine Gelegenheit, in ihrer natürlichen Umgebung mit diesem menschlichen Lebensmittel in Berührung zu kommen. Was fressen sie also wirklich?

Geschrieben und geprüft von dem Biologen Samuel Sanchez.

Letzte Aktualisierung: 05. Mai 2023

Das Bild einer Maus, die an einem Käsestück knabbert, ist kultig und hat sich in den Medien verbreitet. Das stimmt aber nicht ganz, denn Mäuse mögen Käse nicht besonders und bevorzugen andere Lebensmittel, z. B. solche mit viel Zucker. Deshalb fragen wir dich: Weißt du, was Mäuse fressen?

Die Ernährung von Mäusen variiert stark, je nachdem, wo sie sich aufhalten. In freier Wildbahn steht ihnen eine breite Palette an Nahrungsmitteln zur Verfügung, aber in Gefangenschaft haben sie eine spezielle Ernährung, die ihr Überleben ohne übermäßige Kosten sichert. Entdecke mit uns, was Mäuse eigentlich fressen!

Was sind Mäuse?

Der Begriff Maus bezeichnet ein kleines Nagetier mit einer spitzen Schnauze, einem langen Schwanz und einer schnellen Fortpflanzungsrate. Der Begriff ist auf wissenschaftlicher Ebene nicht sehr nützlich, da er mehrere Nagetiere (Ordnung Rodentia) umfasst, die nicht eng miteinander verwandt sind.

Die Gattung der Mäuse schlechthin ist Mus (Familie Muridae), zu der 38 verschiedene Arten gehören. Darunter ist die sehr berühmte Hausmaus (Mus musculus), die im Mittelmeerraum beheimatet ist und praktisch die ganze Welt besiedelt hat. Dieses kleine Nagetier genießt einen zweifelhaften Ruf, da es seine Populationen in menschlicher Umgebung (Bauernhöfe, Scheunen und Keller) ansiedelt.

Neben diesem Taxon gibt es noch viele andere Gruppen mit Mäusearten. Die Familie Cricetidae umfasst auch mehrere Nagetiere, die der Hausmaus ähnlich sehen, wie Podomys floridanus, Ochrotomys nuttalli und Peromyscus boylii. Außerdem sind die Vertreter der Gattung Apodemus als Feldmäuse bekannt.

Was fressen wilde Mäuse?

Was eine Maus frisst, hängt von ihrem Alter, ihrer Art und der Umgebung ab, in der sie lebt. Hier erfährst du etwas über die Ernährung einiger Standardvertreter dieser Gruppe von Nagetieren.

1. Die Ernährung der gemeinen Maus (Mus musculus)

Wie wir in den vorangegangenen Zeilen bereits erwähnt haben, lebt die gemeine Maus in fast allen Regionen der Welt in der Nähe menschlicher Zentren. In ihrer natürlichen Umgebung ernährt sie sich jedoch hauptsächlich pflanzenfressend. Sie ernährt sich von Samen, fleischigen Wurzeln, grünen Stängeln und vielen verschiedenen Arten von Blättern. Überdies frisst sie ihren eigenen Kot, um noch mehr Nährstoffe zu erhalten.

Trotz ihrer Vorliebe für pflanzliche Stoffe, gelten diese Mäuse als Allesfresser. In der menschlichen Umgebung fressen sie alles, was ihnen schmeckt, sogar Klebstoff und Seife. Auch vor totem Fleisch, kohlenhydratreichen Produkten, zuckerhaltigen Süßigkeiten, Kakerlaken und anderen toten oder lebenden Insekten schrecken sie nicht zurück.

2. Die Ernährung der Waldmaus (Apodemus sylvaticus)

Die Waldmaus ist gleichmäßig in ganz Europa und auch im nordwestlichen Afrika verbreitet. Wie ihr Name schon sagt, bevorzugt diese Art Wälder und Wiesen, obwohl sie sich in den wärmeren Monaten des Jahres auch auf Getreidefelder wagt. Das Nagetier ist ein ausgesprochener Körnerfresser, denn die Grundlage seiner Ernährung sind die Samen von Bäumen wie Eiche, Buche, Esche, Linde, Weißdorn und Bergahorn.

Obendrein lässt es keine Gelegenheit aus, wenn es auf Insekten und andere wirbellose Tiere (wie Schnecken) trifft. Die insektenfressende Ernährung ist besonders im Frühjahr und Frühsommer wichtig, wenn die Samen rar sind. Sporadisch stehen auch Beeren und Pilze auf dem Speiseplan.

3. Die Ernährung der Südlichen Grashüpfermaus (Onychomys torridus)

Bei der Frage, was Mäuse fressen, widerspricht Onychomys torridus allen Annahmen. Obwohl ihre Ernährung zu 10–25 % aus Gemüse und Samen besteht, ist dieses Nagetier ein wilder Räuber, der Skorpione, Heuschrecken, Käfer, Eidechsen und sogar andere Mäuse jagt. Ausgewachsene Tiere greifen oft zu Kannibalismus und töten Mitglieder ihrer eigenen Art, wenn die Nahrung knapp ist.

Dieses wilde Nagetier kann seine Beute mit einem gezielten Biss in den Kopf töten. Zudem ist die Maus resistent gegen Skorpiongift und ein Skorpionstich kann sie dadurch nicht töten. Und nicht nur das: Dieses Nagetier nutzt die Abwehrgifte der Spinnentiere als Schmerzmittel, um die Schmerzen zu lindern, die durch andere Verletzungen bei Angriffen entstehen. Sie ist zweifellos ein geborener “Killer”.

Was fressen Mäuse in Gefangenschaft?

Die meisten Hausmäuse gehören zu der Art Mus musculus, aber sie wurden im Laufe der Jahre so gezüchtet, dass sie sich in Farbe, Größe und morphologischen Merkmalen etwas von ihren wilden Verwandten unterscheiden.

Die Ernährung dieser Nager in Gefangenschaft basiert auf Folgendem:

• Mäusespezifische Samenmischung: Diese sollte den größten Teil der Ernährung des Nagers ausmachen. Hausmäuse lieben müsliartiges Futter und knabbern gerne an der Oberfläche verschiedener Körner und Samen (immer ohne Salz oder Gewürze), daher ist spezielles Futter für sie als Nahrungsgrundlage ideal.
• Früchte: Äpfel (kernlos), Birnen, Pfirsiche, getrocknete Bananen und rote Früchte.
• Gemüse: Brokkoli, Karotten, Blumenkohl, Gurken, Paprika und Erbsen, unter anderem.
• Fleischerzeugnisse: Diese können sehr sporadisch angeboten werden, sind aber nicht notwendig. Gekochter Truthahn oder Huhn sind eine gute Wahl.

Zusätzlich zur Abwechslung auf dem Speiseplan empfiehlt es sich, einen Teil des Futters in Ecken und an hohen Stellen des Käfigs zu verstecken, um das natürliche Suchverhalten der Maus zu fördern. Vergiss nicht, dass es sich um ein Tier mit einer starken instinktiven Komponente handelt, das eine ständige Anreicherung der Umgebung mit Reizen benötigt.

Wie du siehst, hängt die Antwort auf die Frage, was Mäuse essen, von der jeweiligen Art und ihrem Lebensraum ab. Die meisten dieser Nagetiere sind Körnerfresser und friedlich, aber einige wenige zeichnen sich durch ihre unglaublichen Fähigkeiten als Raubtier aus. Wie dem auch sei, Mäuse sind trotzdem faszinierende Tiere, über die es sich lohnt, mehr zu erfahren.