Was ist ein Raubtier?

Diese Tiere ernähren sich von ihrer Beute, die von Insekten bis hin zu großen Säugetieren, Vögeln und anderen Arten reichen kann. Jedes Raubtier verwendet eine Vielzahl von Jagdtechniken.
Was ist ein Raubtier?

Letzte Aktualisierung: 22. Dezember 2021

Wenn ein Tier auf die Jagd geht, um sich zu ernähren, nennt man es ein Raubtier. Es gibt verschiedene Arten von Raubtieren und sogar „Super“-Raubtiere, die sich von anderen Raubtieren ernähren und die an der Spitze der Nahrungskette stehen. Im folgenden Artikel erfährst du alles über sie.

Was genau versteht man unter „Raub“?

Die Strategie „Raub“ ermöglicht Arten, in der Natur zu überleben. Dabei müssen sie sich von anderen Lebewesen – Beutetieren – ernähren, um an deren Nährstoffe zu gelangen. In der Ökologie ist diese Interaktion dadurch gekennzeichnet, dass sie einem Organismus schadet (-) und einem anderen nützt (+), daher wird sie oft als positiv-negative Beziehung bezeichnet.

Die Beziehung zwischen Beute und Räubern ist für das Ökosystem von grundlegender Bedeutung, da sie auch dazu dient, die Populationen von Lebewesen zu regulieren. Darüber hinaus gelten viele Raubtiere auch als Beute für andere Tiere. So wird sichergestellt, dass das Gleichgewicht erhalten bleibt und es keine Arten gibt, die die Welt übervölkern können. Mit Ausnahme des Menschen natürlich.

Arten von Raubtieren

Fleischfresser sind die bekanntesten Raubtiere im Tierreich, aber sie sind nicht die einzigen. Sie können nach der Beute, von der sie sich ernähren, eingeteilt werden, sodass folgende Arten unterschieden werden können:

  • Fleischfresser: Dies sind die bekanntesten Raubtiere, denn einige von ihnen ernähren sich von ziemlich großen Tieren. Sie sind auf die Jagd und das Anpirschen an ihre Beute spezialisiert und haben dafür verblüffende Strategien entwickelt.
  • Pflanzenfresser: Auch wenn es seltsam klingt, sind Pflanzenfresser ebenfalls eine Art von „Raubtier“, denn sie ernähren sich von anderen Lebewesen, in diesem Fall Pflanzen. Der große Unterschied ist, dass sie sich nicht an ihre Beute heranpirschen müssen, da Pflanzen sich nicht bewegen.
  • Kannibalen: Das sind Tiere, die sich von ihrer eigenen Art ernähren. Sie sind eigentlich eine Unterkategorie der Fleischfresser, weil sie sich ausschließlich von Fleisch ernähren. Die meisten Kannibalen sind Gliederfüßer, aber dieses Verhalten kommt auch bei Präriehunden, Schlangen und Bullenhaien vor. Es sollte beachtet werden, dass sie sich auch von anderen Beutetieren ernähren können und nicht nur von ihrer eigenen Art.

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„Krieg mit Waffen“

Die Beziehung zwischen Beute und Raubtier trägt nicht nur zum ökologischen Gleichgewicht bei, sondern ist auch ein wesentlicher Bestandteil des Evolutionsprozesses. Denn jeder Organismus versucht, sich vorteilhafte Eigenschaften anzueignen, um zu entkommen oder zu jagen. Wenn also die Beute schneller wird, versuchen die Raubtiere, ihre Geschwindigkeit daran anzupassen. Das nennt man Koevolution und ist einer der Vorteile der Interaktion zwischen Räuber und Beute.

Manche Menschen bezeichnen diesen Prozess als „Krieg mit Waffen“, da es darum geht, ständig neue „Waffen“ zu entwickeln, um den Gegner zu übertreffen. Auf diese Weise verändern und diversifizieren sich die Arten im Laufe der Zeit, was perfekt zu Darwins Prinzip der „natürlichen Auslese“ passt.

Das Raubtier und seine Beziehung zu seiner Beute

Raub ist eine der wichtigsten Techniken, um das Gleichgewicht zwischen verschiedenen Arten sicherzustellen. Ein Raubtier und seine Beute stehen miteinander in Beziehung, weil sie Teil der gleichen Nahrungskette sind.

Es ist erwähnenswert, dass ein Raubtier seine Energie von einem Pflanzenfresser erhält, der sich von Pflanzen oder Früchten ernährt hat. Zu den bekanntesten Raubtieren gehören die folgenden:

1. Katzenartige

Katzenartige Tiere sind die am besten auf die Jagd vorbereiteten Raubtiere, da sowohl ihre Anatomie als auch ihre Techniken es ihnen ermöglichen, sich Nahrung zu beschaffen.

2. Hundeartige

Hundeartige Tiere jagen kleinere Tiere, egal, ob diese Pflanzenfresser oder nicht, und bewegen sich fast immer in Gruppen, wenn sie auf der Suche nach Nahrung sind.

3. Marderverwandte

Eines der Merkmale dieser Tiere ist, dass sie klein bzw. mittelgroß und gleichzeitig sehr gut für die Jagd vorbereitet sind. Außerdem können sie sich von Reptilien oder Vögeln ernähren.

Beispiele für Raubtiere

Wusstest du, dass der Mensch das gefürchtetste „Super“-Raubtier der Welt ist? Das liegt daran, dass der Mensch sich wie ein Allesfresser ernährt. Im Unterschied zum Menschen jagen Raubtiere allerdings ausschließlich, um sich Nahrung zu beschaffen. Einige von ihnen sind:

1. Tiger

Diese Raubkatze ist das „Super“-Raubtier Asiens und ernährt sich von Büffeln, Wildschweinen, Hirschen und Antilopen. Aber Tiger sind auch „opportunistische“ Jäger und verschmähen weder kleinere Tiere wie Hasen, Affen noch Fische.

Normalerweise jagen sie Pflanzenfresser und nutzen ihre Kraft, um ihre Beute anzugreifen. Tiger töten mithilfe ihres kräftigen Bisses. Obwohl sie große Tiere sind, können Tiger bis zu 90 Kilometer pro Stunde schnell laufen. Mit Gebrüll stürmen sie auf das Beutetier zu. Das kann das Beutetier für einen Augenblick „lähmen“.

2. Graue Wölfe

Die meisten Wolfsarten haben ähnliche Jagdgewohnheiten: Ihre Beute sind mittelgroße und große Huftiere wie Schafe, Ziegen, Rehe oder Rentiere.

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Was ist ein Raubtier?

Dieses Raubtier kann Nagetiere und Vögel fressen und hat die Fähigkeit, zwischen 3 und 4 Kilo Nahrung auf einmal zu verzehren. Das liegt daran, dass das Raubtier nicht weiß, wann es wieder an Beute kommt.

3. Dachse

Sie sind Allesfresser und ernähren sich hauptsächlich von Bienen, Reptilien oder Würmern, je nachdem, in welcher Region sie leben. Es gibt asiatische, europäische und amerikanische Dachse. Um an seine Nahrung zu kommen, nutzt der Dachs sein Gehör und seinen Geruchssinn; sein Sehvermögen ist begrenzt. Deshalb verlässt er seinen Bau am liebsten nachts.

Was ist ein Raubtier?

4. Eisbären

Von allen Bärenarten, die es gibt, ist der Eisbär der größte und auch das einzige „Super“-Raubtier in der Arktis. Er ernährt sich von anderen Tieren, die in den nördlichen Polarregionen leben, obwohl seine Favoriten junge Robben sind.

Eisbären können bis zu 30 Kilo an einem Tag fressen. Interessant ist, dass er das Blut seiner Beute trinkt, um sich mit Flüssigkeit zu versorgen, da das Wasser in dieser Gegend sauer bzw. salzig ist.

5. Spanische Kaiseradler

Der spanische Kaiseradler (Aquila adalberti) ernährt sich hauptsächlich von Kaninchen und jagt sie entweder allein oder in Paaren. Er kann aber auch anderen Beutetiere wie Hasen, Krähen, Füchse, Tauben und kleinen Nagetieren nachstellen.

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Was ist ein Raubtier?

Der Kaiseradler hat ein ausgezeichnetes Sehvermögen, mit dem er ein Beutetier schon aus großer Entfernung erkennen kann. Sobald er es im Visier hat, stürzt er sich mit ausgefahrenen Krallen und außerordentlicher Präzision auf das Tier.

6. Delfine

Sie gehören zu den intelligentesten Meeresraubtieren. Sie sind in Küstennähe zu finden und nutzen Pfiffe, Schnattergeräusche und Klicklaute, um miteinander zu kommunizieren. Delfine jagen ihre Beute aktiv mit Echoortung, darunter vor allem Sardinen, Heringe und Dorsche. Da sie in Gruppen jagen, können Delfine einen Fischschwarm umzingeln und ihn so leichter fangen. Außerdem haben sie scharfe Zähne, mit denen sie ihre Beute kauen und zerreißen können.

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7. Spinnen

Alle Spinnenarten sind Raubtiere und benutzen ein Netz, um ihre Beute zu fangen . Aus diesem Netz kann die Beute nicht entkommen. Die Spinne braucht nur darauf zu warten, dass ein Beutetier in das klebrige Netz fällt. Wenn das passiert, injiziert die Spinne ihrem „Opfer“ Gift, um es zu lähmen. Anschließend speit die Spinne Magensäfte in das Beutetier hinein. Die Mundöffnung der Spinnen ist klein, daher beginnt die Verdauung schon außerhalb des Spinnenkörpers.


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