Kuriositäten über Haubenkapuzineraffen

Sie sind in der Lage, den Wert von Gerechtigkeit und Geld zu verstehen, Werkzeuge zu benutzen, die sie selbst herstellen. Mit Lauten kommunizieren sie mit ihren Artgenossen. Sie knüpfen auch Kontakte und freunden sich mit dem Totenkopfäffchen an.
Kuriositäten über Haubenkapuzineraffen
Eugenio Fernández Suárez

Geschrieben und geprüft von dem Tierarzt Eugenio Fernández Suárez.

Letzte Aktualisierung: 09. April 2023

Die Kuriositäten über Haubenkapuzineraffen sind überraschend. Obwohl es mehrere Arten von Kapuzineräffchen gibt, ist dieses Tier wahrscheinlich das bekannteste. In vielen Filmen und Serien wird ein eher unglückliches Bild des Kapuziners gezeichnet und sein überraschendes Verhalten bleibt unerwähnt.

Kuriositäten über den Kapuzineraffen: eine Frage der Kämme

Zwei der Kuriositäten über den Kapuzineraffen beziehen sich auf seinen Kamm. Zum einen zeichnen sich die robusten Kapuzineraffen der Gattung Sapajus, zu der auch der Haubenkapuzineraffe gehört, durch ihren sagitalen Kamm aus, vor allem bei den Männchen.

Normalerweise tritt dieser sagitale Kamm bei Tieren mit einem kräftigen Biss auf. Löwen, Gorillas oder sogar der berühmte und ausgestorbene Tyrannosaurus sind einige der Tiere, die einen sagitalen Kamm haben.

Dieses Merkmal scheint darauf hinzuweisen, dass Haubenkapuzineraffen einen starken Biss haben. Zudem haben sie einen kräftigen Unterkiefer mit breiten Zähnen, der es ihnen ermöglicht, harte Nahrung zu fressen.

Kurioserweise besteht dieser Kamm aus schwarzen Haaren und ist bei den Männchen besonders ausgeprägt, vor allem beim Alphamännchen. Diese Art stößt zur Einschüchterung Laute aus und wölbt ihre Augenbrauen, wodurch sich der Kamm bewegt.

Ernährung

Diese Tiere sind Allesfresser. Der Großteil ihrer Nahrung besteht aus Früchten, Wurzeln oder Pflanzen. Aber auch Insekten, Reptilien und Amphibien stehen auf ihrem Speiseplan, ebenso wie kleine Säugetiere oder sogar Eier.

Das Kuriose am Haubenkapuzineraffen ist jedoch, dass er viel körperliche Energie für die Nahrungsaufnahme aufwendet. Er verbringt den ganzen Tag damit, Nüsse zu knacken, Äste abzubrechen, Rinde abzureißen, Steine aufzuheben oder harte Früchte zu kauen.

Kuriositäten über Haubenkapuzineraffen

Haubenkapuzineraffen wissen auch, wo sie all ihr Futter finden. Dank ihres im Vergleich zu ihrer geringen Größe großen Gehirns haben sie eine “mentale Karte”, die ihnen zeigt, wo sie die richtigen Ressourcen finden.

Kurioses über Kapuzineraffen: Einreiben mit Zwiebeln

Das Einreiben mit Zwiebeln und anderen Materialien ist ein fast instinktives Verhalten. In freier Wildbahn nutzen Haubenkapuzineraffen Limetten oder andere Zitrusfrüchte, Insekten und bestimmte Pflanzen dazu.

Es scheint, dass dieses Verhalten mehrere Funktionen hat. Zum einen wirkt das Baden mit diesen Elementen antiparasitär und wehrt Zecken und Moskitos ab. Zum anderen stärkt es die sozialen Beziehungen, da Kapuzineraffen so viele Zwiebeln (!) wie möglich sammeln und teilen.

Der Kapuzineraffe hat wie andere südamerikanische Primaten einen Greifschwanz, mit dem er den größten Teil seines Körpers problemlos erreichen kann. Der Schwanz ermöglicht es den Tieren auch, Orte zu erreichen, die sie normalerweise nicht erreichen können.

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Kuriositäten des Kapuzineraffen: Verwendung von Werkzeugen

Der Kapuzineraffe ist für seine Intelligenz bekannt und gilt als eines der besten Beispiele für die Verwendung von Werkzeugen bei Tieren. Aufzeichnungen zeigen, dass sie natürliche Gefäße für Wasser, Stöcke zum Erreichen von Nahrung, Schwämme zum Aufsaugen von Flüssigkeiten und sogar natürliche Hämmer und Meißel benutzen.

Ein weiteres Beispiel ist, wie sie Steine benutzen, um nach Knollen zu graben, und sogar Steine mit anderen Steinen für die spätere Verwendung bearbeiten. Dieses Verhalten ist nur bei Menschen, Menschenaffen und Kapuzineräffchen üblich. Das gibt uns einen Eindruck von ihrer ausgeprägten Intelligenz.

Kuriositäten über Haubenkapuzineraffen

In Gefangenschaft benutzen Kapuzineraffen sogar scharfe Felsen, um Barrieren zu durchtrennen. Einige Wissenschaftler:innen gehen davon aus, dass der Haubenkapuzineraffe ähnlich gut mit Werkzeugen umgehen kann wie unsere Vorfahren, insbesondere die vor dem Homo habilis.

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Geld und Gerechtigkeit

Haubenkapuzineraffen scheinen das Konzept des Geldes nach einem gewissen Training zu verstehen. So verstehen sie, dass Symbole und Chips gleichwertig mit Nahrung sind und einen Wert haben. Daraufhin begannen Haubenkapuzineraffen, Nahrung einen bestimmten Wert in Wertmarken zu geben. Sie gaben den Forscher:innen für das Futter das, was sie für den “richtigen” Preis hielten.

Diese Primaten verstehen auch das Konzept der Fairness. Nachdem zwei Kapuzineraffen für die gleiche Aufgabe mit jeweils Weintrauben oder Gurken belohnt wurden, wurde derjenige, der die Gurken erhielt, wütend auf den Forscher und warf sie ihm ins Gesicht.

Beziehung zu anderen Affen

Kapuzineraffen verhalten sich in freier Wildbahn anderen Primaten gegenüber freundlich. Totenkopfäffchen und Kapuzineräffchen tun sich zusammen, um Insekten zu jagen und Nahrung zu beschaffen. Auf diese Weise können sich mehr Affen vor Raubtieren in Acht nehmen, denn beide Arten haben einen gemeinsamen Feind: die Raubvögel im Amazonas-Regenwald.

Kuriositäten über Haubenkapuzineraffen

Zudem fanden Forscher:innen heraus, dass Kapuziner- und Totenkopfäffchen bis zu einem halben Tag zusammen verbringen können. Allerdings schlafen sie häufig getrennt; in Gefangenschaft leben sie auch zusammen. Auch wenn Kapuzineräffchen den Bereich der Totenkopfäffchen nicht betreten können, gehen letztere in den Schlafbereich der Kapuzineräffchen, um Kontakte zu knüpfen.

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Kurioses über Haubenkapuzineraffen: komplexe Kommunikation

Zu den Kuriositäten über den Haubenkapuzineraffen gehört seine mündliche Kommunikation. Diese Affenart verfügt über verschiedene Laute, um den Kontakt zwischen den Gruppenmitgliedern aufrechtzuerhalten, sowie über Warn- und sogar Drohrufe.

Sie verbreiten Urin durch ihr Fell und die Sekrete ihrer Brustdrüse als eine Form der olfaktorischen Kommunikation. Diese Drüse kommt bei männlichen Kapuzineraffen vor und scheint mit dem Markierungsverhalten zusammenzuhängen.

Männliche Kapuzineraffen versammeln sich, um einander zu umarmen und dabei vor Freude zu quietschen. Dieses Verhalten wurde bei den Weibchen nicht beobachtet. Die Forscher:innen glauben, dass es dazu dient, die Gruppenbeziehungen zu stärken.

Kuriositäten über Haubenkapuzineraffen

Haubenkapuzineraffen haben eine große Ausdruckskraft im Gesicht, mit mindestens sieben verschiedenen Gesichtsausdrücken. Wie andere Primaten fletschen sie ihre Zähne, ähnlich wie der Mensch lächelt. Das deutet jedoch nicht auf Freude, sondern auf aggressives Drohverhalten hin.

Eine vom Aussterben bedrohte Art?

Studien zeigen, dass sich Kapuzineraffen sehr gut an die menschliche Gesellschaft anpassen, obwohl sie damit vielen Schikanen ausgesetzt sind. Der Mensch hat ihr Ökosystem aktiv ausgebeutet. Allerdings sind Kapuzineraffen eine der wenigen Primatenarten, die noch nicht vom Aussterben bedroht sind. Nach dem Menschen sind sie die am weitesten verbreitete Primatenart in Südamerika.

Sie werden auch für die Filmindustrie, zur Unterhaltung und sogar zum Streicheln gefangen. Aufgrund ihres ausdrucksstarken Gesichts wurden diese Tiere als Schauspieler und Haustiere missbraucht. Ein Affe mit Kleidung sollte jedoch keine Quelle der Unterhaltung sein. Sein Platz ist der Dschungel, niemals ein Haus oder ein Film- oder Fernseh-Set.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.