Mondfisch (Mola mola), der schwerste Knochenfisch der Welt
Geschrieben und geprüft von der Biologin Ana Díaz Maqueda
Der Mondfisch (Mola mola) ist nicht nur äußerst auffällig durch sein Aussehen, sondern ist auch der schwerste Knochenfisch der Welt. Knochenfische sind Wirbeltiere, deren Skelett vollständig verkalkt ist, obwohl sie auch bestimmte knorpelige Teile haben.
Sie unterscheiden sich gut von Knorpelfischen wie Haien oder Rochen. Diese haben ein Knorpelskelett, mit Ausnahme des Kiefers, der aus Knochen besteht. Aus diesem Grund findet man auch nur Kiefer von prähistorischen Haien und niemals andere Körperteile.
Der Mondfisch wurde in den vergangenen Jahrhunderten verfolgt, da sein Fleisch als Delikatesse galt. Glücklicherweise wird er heutzutage nur noch in einigen Regionen Ostasiens verspeist. In der Europäischen Union wie auch in anderen Ländern der Erde sind Fischfang und Konsum vollständig verboten.
Trotzdem nimmt weltweit die Zahl der Exemplare ab, so dass der Mondfisch laut der IUCN (International Union for Conservation of Nature) eine gefährdete Art ist.
Anatomie des Mola mola
Der Mondfisch hat eine sehr einzigartige Anatomie. Wenn er erwachsen ist, sieht sein Körper aus, als wäre dieser seitlich zusammengedrückt. Ihm fehlt eine Flosse, nämlich die Schwanzflosse. Stattdessen hat er einen Hautsaum, der sogenannte Clavus, eine Art Verlängerung der Körperhaut, die ihm ein aerodynamisches Aussehen verleiht.
Auf der anderen Seite sind die Rücken- und Afterflossen extrem entwickelt und wenn sie ausgestreckt sind, ist der Fisch genauso breit wie lang.
Wie fast alle Fische ist der Mondfisch auf seinem Rücken dunkler und auf der Bauchseite heller. Das dient ihm als Tarnung. Wenn ihn ein Raubtier von oben sieht, kann er den Mondfisch aufgrund des dunklen Rückens praktisch nicht erkennen.
Und wenn er von unten gesehen wird, kann er durch das helle Licht, das von der Oberfläche eindringt, nicht wahrgenommen werden.
Ein weiterer merkwürdiger Aspekt beim Mondfisch ist die Tatsache, dass er seine Farbe ändern kann, wenn er sich bedroht fühlt oder angegriffen wird.
Warum ist der Mondfisch so groß?
Seit es Daten und Aufzeichnungen über den Fang von Mondfischen gibt, konnten einige wirklich riesige Exemplare gefunden werden.
Im Jahr 1910 wurde an der Ostküste Afrikas in der Nähe der Kanarischen Inseln ein Mondfisch mit einem Gewicht von mehr als 1.500 Kilogramm gefangen. Das sind eineinhalb Tonnen! Seit damals hat man sogar noch größere Exemplare gefangen, die ein Gewicht von mehr als 3.000 Kilogramm hatten.
Eine kürzlich in der Zeitschrift GigaScience veröffentlichte Studie zeigt, dass der Mondfisch aufgrund einer hohen Wachstumsrate eine so ungewöhnliche Größe erreicht. Dies liegt an einer Reihe von Genen, die eine Überproduktion von Wachstumshormonen verursachen.
In Gefangenschaft konnte man beobachten, wie ein Mondfisch über 15 Monate jeden Tag 820 Gramm zunahm. Das sind insgesamt 400 Kilogramm in etwas mehr als einem Jahr. Wenn man dies mit der Wachstumsrate eines normalen Fisches vergleicht, die zwischen 0,02 und 0,49 kg pro Tag liegt, stellt man fest, dass diese Rate unglaublich hoch ist.
Die Bedrohungen des Mondfischs
In der Natur hat der Mondfisch nicht viele Feinde, nur die großen Haie, Killerwale und Seelöwen. Die wahre Bedrohung für dieses Tier, wie für so viele andere, ist der Mensch oder seine Aktivitäten.
Obwohl sein Fang vielerorts verboten ist, gibt es zahlreiche Fälle von Beifang. Das bedeutet, dass sie sich in den Netzen verfangen, ohne das eigentliche Ziel des Fischfangs zu sein.
Dabei handelt es sich um Kiemen- oder Schleppnetze, die in vielen Ländern verboten sind. Denn sie sind die Ursache für das Aussterben vieler anderer Arten, wie zum Beispiel des Kalifornischen Schweinswals (Vaquita).
Obwohl es sich nicht um einen kommerziellen Fisch handelt, ist er für den japanischen und taiwanesischen Markt wichtig. Hier werden zwischen 20 und 50 Tonnen Mondfischfleisch bewegt. Er wird im westlichen Pazifik und im südlichen Atlantik gefangen.
Hoffen wir, dass man in nicht allzu ferner Zukunft den Fischfang und Konsum dieses Meeresgiganten, der unsere besondere Aufmerksamkeit erregt, endgültig einstellt. Sein Anblick bereichert die Meere und die Fantasie vieler Menschen.
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