Mantarochen: wunderschön und mysteriös
Geschrieben und geprüft von der Biochemikerin Luz Eduviges Thomas-Romero
Der Mantarochen ist ein Lebewesen, das man aufgrund seines Äußeren, als Inbegriff der Meereseleganz bezeichnet. Im Lauf der Geschichte hat man ihn wegen der Ähnlichkeit seiner Kopfflossen mit den “Teufelshörnern” gefürchtet. Außerdem gleicht seine Körperform einem Mantel.
Diese Giganten sind jedoch überhaupt nicht bedrohlich, da sie sich von Plankton ernähren und friedfertige Gesellen sind. Ihr Anmut lässt sie wie virtuose Tänzer eines Unterwasserballets erscheinen, da sie durch das Meer fliegen und dabei erstaunliche Pirouetten, Drehungen und unglaubliche Sprünge durch die Luft über dem Wasser leisten.
Dieser Fisch hat viele Namen auf der Welt erhalten. Auf deutsch kennt man ihn als Riffmanta und Riesenmanta. In unserem Artikel erfährst du mehr über die erstaunlichen Eigenschaften des Mantarochen.
Die Klassifizierung der Rochen
Der Mantarochen gehört zur Klasse der Knorpelfische, die sich dadurch auszeichnen, dass ihr Skelett ganz aus Knorpelgewebe besteht. Diese Gruppe beinhaltet verschiedene Hai- und Rochenarten.
Knorpelfische haben weder eine Schwimmblase noch Lungen. Sie atmen durch fünf bis sieben Paar offene Kiemen.
Diese Gruppe von Fischen haben keine Kiemendeckel, das ist die Flosse aus Knochen, welche die Kiemen bei Knochenfischen bedeckt und beschützt. Deshalb besitzen sie nicht diesen Kontrollmechanismus für das Ein- und Austreten von Wasser durch die Kiemen.
Aus diesem Grund müssen Knorpelfische ständig in Bewegung bleiben, damit so Wasser durch die Kiemen eintritt. Das bedeutet, dass der Mantarochen ein Fisch ist, der niemals aufhört zu schwimmen, von seiner Geburt an bis zu seinem Tode.
Knorpelfische gibt es schon sehr lange, mindestens seit etwa 400 Millionen Jahren.
Experten erkennen zwei Spezies Mantarochen an: den Riffmanta (Manta alfredi) und den Riesenmanta (Manta birostris).
Wodurch zeichnet sich der Mantarochen aus?
Rochen und Mantarochen haben die Brustflossen in Flügelform ausgebreitet. Beim Schwimmen schlagen sie mit den Flossen in Wellenbewegungen, gerade so wie Vögel im Flug.
Sie haben Kiemen am Becken. Der Kopf beider Spezies ist breit, mit Augen auf beiden Seiten und einem breiten Maul in der Mitte. Im Maul befinden sich mehrere Reihen kleiner Zähne, die nicht zum Kauen benutzt werden. Die Männchen verwenden sie bei der Paarung, um die Weibchen festzuhalten.
Über ihrem Maul stehen zwei Strukturen ab, die man Kopflappen nennt. Sie stehen hervor und leiten den Wasserstrom auf das Maul zu. Diese Strukturen optimieren den Ernährungsprozess, den die Mantarochen durch Wasserfilterung durchführen, um so Meeresplankton zu sich zu nehmen. Davon fressen sie jede Menge.
Beide Spezies haben einen peitschenförmigen Schwanz. Im Gegensatz zu anderen Spezies derselben Ordnung haben diese beiden jedoch keinen giftigen Stachel im Schwanz.
Dieses Meerestier ist sehr intelligent: Experten erkennen an, dass der Mantarochen das größte Gehirn aller Fische hat. Kürzlich hat sich gezeigt, dass er weiter entwickelte kognitive Fähigkeiten als die anderen Fischarten hat.
Der Lebensraum des Mantarochen
Diese Meerestiere leben in tropischen Meeren auf der ganzen Welt. Es ist interessant, dass die Mantarochen “Pflegestationen” in den Korallenriffen besuchen, wo Putzfische und Schiffshalter sie reinigen.
Wie groß ist der Mantarochen?
Der große, flache Körper hat ein Zentrum, das man Scheibe nennt. Man berichtet, dass der Riffmanta eine etwa 3 bis 3,5 Meter große Scheibe hat. Beim Riesenmanta kann diese Scheibe bis zu neun Meter breit werden und 1.350 Kilo wiegen.
Normalerweise sieht man allerdings Exemplare, die etwa viereinhalb Meter groß sind. Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Mantarochen beträgt 25 Jahre.
Sensible Tiere
Der Körper des Mantarochen ist von einer schützenden Schleimhaut umhüllt. Diese hat zwei Grundfunktionen: Sie funktioniert wie eine Schranke vor Infektionen und reduziert die Reibung, um die Bewegung beim Schwimmen zu erleichtern.
Diese Haut kann durch Kontakt mit Menschen geschädigt werden. Solltest du dich in der Nähe eines dieser Tiere aufhalten, dann vermeide also bitte, es zu berühren.
Eine hervorstechende Eigenschaft der Mantarochen – und aller Knorpelfische – ist es, dass es auf ihrer Haut ein kompliziertes System von Bläschen gibt, die auf elektrische Stimuli niedriger Frequenz reagieren.
Diese Elektrorezeptoren kennt man auch als “Lorenzinibläschen” und sie haben einen entscheidenden Einfluss auf die Orientation auf unbewegliche elektrische Felder, die durch den Geomagnetismus an Land und die Gezeiten ausgelöst werden.
Das System von Elektrorezeptoren erlaubt es ihnen auch, die elektromagnetischen Felder zu erkennen, die durch potentielle Raub- oder Beutetiere und ihre Artgenossen während sozialer Interaktionen und der Paarung erzeugt werden.
Bedrohungen für den Mantarochen
Man hat diesen Fisch als Sport, wegen seines Fleisches und Öls gejagt. Er gerät auch versehentlich in die Netze des kommerziellen Fischfangs. Heutzutage ist die Jagd auf den Mantarochen beschränkt und in Zonen wie Hawaii, in den USA, sind sie eine geschützte Tierart.
Der Schutz des Mantarochen ist von wirtschaftlichem Interesse, da er viele Touristen anzieht. Dieser Fisch trägt zweifellos eine Menge Schönheit, Diversität und Mysteriosität zur Welt bei.
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