Kamille und ihre medizinischen Eigenschaften für Haustiere
Geschrieben und geprüft von der Biologin Natalia Laguna
Unser Wunsch nach einem gesünderen Lebensstil führt dazu, dass immer mehr Menschen auf verarbeitete Produkte verzichten. Stattdessen greifen wir immer häufiger auf naturbelassene Produkte und Naturheilmittel zurück. Daher stellt sich die Frage, ob es auch Naturheilmittel für unsere Haustiere gibt? Heute wollen wir dir sagen, wie du die medizinischen Eigenschaften der Kamille auch für deinen vierbeinigen Freund nutzen kannst.
Zunächst einmal solltest du wissen, dass nicht alle Heilpflanzen, die für Menschen wirksam sind, auch für Haustiere eingesetzt werden können.
Ein schwarzer Tee kann bei einem Tier beispielsweise zur Erhöhung der Herzfrequenz führen, woraus sich weitere Komplikationen ergeben könnten. Daher solltest du unbedingt mit deinem Tierarzt sprechen, bevor du deinem Tier natürliche Heilpflanzen verabreichst.
Außerdem ist es wichtig, dass du weißt, welche Naturheilmittel auch für Tiere gesundheitsfördernd sind. Die Kamille ist dafür ein sehr gutes Beispiel: sie ist sowohl für Menschen als auch für Tiere gleichermaßen geeignet.
Die Kamille (Matricaria chamomilla) ist eines der ältesten Naturheilmittel, die es gibt. Es wird angenommen, dass Menschen ursprünglich von ihrem intensiven Duft angezogen wurden. Im Laufe der Zeit begannen sie damit, diese Pflanze zu nutzen und entdeckten ihre medizinischen Heilwirkungen. Daher wurde diese Pflanze so unglaublich beliebt.
Wofür kannst du Kamille verwenden?
Kamille ist eine medizinische Heilpflanze und kann bei Menschen und Tieren für verschiedene Zwecke verwendet werden. Wir wollen uns nun die einzelnen Anwendungsgebiete genauer ansehen.
Verdauungssystem
Tierärzte bestätigen, dass Kamille dazu beitragen kann, Verdauungsbeschwerden, Magenentzündungen, Blähungen oder Durchfall zu lindern.
Das liegt daran, dass Kamille Apigenin enthält. Dieser Pflanzenfarbstoff wird in den letzten Jahren intensiver untersucht, denn er findet sich in zahlreichen medizinischen Heilpflanzen und bietet einige gesundheitliche Vorzüge.
Kamille beruhigt die Nerven und lindert Angst
Wenn dein Haustier regelmäßig unter Nervosität leidet oder sich vor Autos, Feuerwerken oder anderen lauten Geräuschen fürchtet, könnte Kamille sehr hilfreich sein. Auch hier ist wieder die beruhigende Wirkung von Apigenin der Schlüssel für die Linderung der Beschwerden.
Hautreizungen
Wenn dein Haustier gereizte Hautstellen hat (durch einen Biss, eine Allergie oder eine Seife), könntest du diese mit Kamille behandeln.
Stelle einfach einen Kamillenaufguss her und lasse diesen abkühlen. Anschließend tauchst du eine Kompresse in den Aufguss und legst ihn auf die entzündeten Hautbereiche. Die in der Kamille enthaltenen medizinischen Wirkstoffe reduzieren die Entzündung und lindern Schmerzen und Juckreiz.
Kamille sollte nicht für die Behandlung der Augen verwendet werden!
Bisher wurde empfohlen, Augenreizungen oder eine Bindehautentzündung bei Tieren mit Kamille zu spülen. Heute raten Tierärzte von dieser Behandlung ab, da sie die Augen des Tieres noch zusätzlich reizen könnte.
Bei einer Augenentzündung solltest du darauf achten, das Auge deines Tieres möglichst nicht zu berühren, um eine Wiederansteckung zu vermeiden. Wir empfehlen dir, in diesem Fall einen Tierarzt aufzusuchen. Er wird dir geeignete Augentropfen oder eine Salbe verschreiben.
Würmer
Ein Kamillenaufguss kann als ergänzende Behandlung bei der Bekämpfung von Darmwürmern sehr hilfreich sein. Wenn dein Tier an Darmparasiten leidet, solltest du aber dennoch unbedingt einen Tierarzt aufsuchen. Er wird die geeigneten Medikamente und die richtige Behandlung verordnen.
Zecken mögen den Geruch von Kamille überhaupt nicht
Der Geruch von Kamille ist für Zecken überhaupt nicht attraktiv. Daher kannst du dein Haustier vor einem Befall schützen, indem du es einfach mit einer warmen Kamilleninfusion einsprühst (beispielsweise beim Baden).
Kamille gegen Muskelschmerzen
Da unsere Liste immer länger wird, ist es nicht überraschend, dass Kamille und das in ihr enthaltene Apigenin auch sehr wirksam ist, um Muskelschmerzen zu lindern. Du kannst sie sowohl äußerlich als auch innerlich verwenden.
- Für die orale Anwendung stellst du einfach einen Kamillenaufguss her (100-125 ml) und verabreichst ihn deinem Haustier.
- Wenn du Kamille äußerlich anwenden möchtest, tauchst du einfach ein Wattepad in Kamillentee und behandelst die betroffenen Bereiche damit.
Zubereitung eines Kamillenaufgusses
In jedem Supermarkt findest du Kamillentee in Teebeuteln. Aber du kannst auch im Bioladen oder in der Apotheke Kamille in größeren Mengen und in loser Schüttung kaufen. Am besten sind natürlich ganze getrocknete Kamillenblumen, denn so kannst du ihre medizinischen Eigenschaften optimal ausnutzen.
Wenn du dein Haustier mit Kamille behandeln möchtest, musst du einfach einen Tee oder einen Aufguss mit der getrockneten Pflanze herstellen:
- Zuerst bringst du ein wenig Wasser zum Kochen.
- Sobald das Wasser kocht, gibst du die Blüten hinein und bedeckst alles mit einem Deckel. Außerdem solltest du den Herd abstellen, damit du die Kamille nicht zu stark erhitzt. Dies würde ihre medizinischen Eigenschaften zerstören.
- Lasse den Aufguss für eine Weile durchziehen.
Obwohl wir unseren Tee normalerweise heiß trinken, solltest du deinem Haustier nur kalten oder maximal lauwarmen Tee verabreichen.
Wenn dein Haustier den Kamillentee nicht wirklich gerne mag, kannst noch ein wenig Honig hineingeben. Das wird ihm nicht nur besser schmecken, sondern ist obendrein auch noch gesund für deinen Vierbeiner.
Allerdings solltest du deinen Tierarzt fragen, bevor du ihm noch weitere Zusätze in den Tee gibst.
Für die externe Anwendung tauchst du einfach ein Wattepad oder eine Kompresse in die Infusion und behandelst damit die betroffenen Stellen.
Wichtige Aspekte, die du beachten solltest
Grundsätzlich solltest du vor der Anwendung medizinischer Heilpflanzen mit deinem Tierarzt sprechen. Obwohl Kamille sehr wahrscheinlich auch für dein Haustier geeignet sein wird, ist es besser, wenn du das sicherheitshalber noch einmal mit dem Tierarzt besprichst.
Obwohl Hunde und Katzen Kamille normalerweise gut vertragen, können manche Tiere dennoch allergisch reagieren. Daher solltest du vorher unbedingt einen Test durchführen:
- Äußere Anwendung. Trage etwas Kamillenaufguss auf einen kleinen Körperbereich auf (niemals großflächig) und beobachte, ob dein Tier eine allergische Reaktion zeigt.
- Orale Anwendung. Verabreiche deinem Tier einen kleinen Schluck Kamillentee und beobachte die Reaktion bei Erbrechen oder anderen Problemen.
Außerdem solltest du wissen, dass übermäßig große Mengen Kamillentee für schwangere Hündinnen gefährlich sein können. Daher solltest du sie nur maßvoll und nicht allzu häufig damit behandeln.
Darüber hinaus kann Kamille giftig sein, wenn sie als gesamte Pflanze in großen Mengen verzehrt wird. Wenn dein Hund also auf einem Feld viel Kamille gefressen hat, kann er sich möglicherweise erbrechen oder Durchfall bekommen.
Wenn du deinem Tier einen Tee oder Kamillenaufguss zubereitest, dann ist die Dosis natürlich wesentlich geringer. Falls du dennoch Bedenken hast, solltest du vorab mit deinem Tierarzt sprechen.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
Manzanilla, Wikipedia. Recogido a 23 de abril en https://es.wikipedia.org/wiki/Matricaria_recutita
Apigenina, The American Journal of Pathology. Recogido a 23 de abril en https://ajp.amjpathol.org/article/S0002-9440(10)62196-7/fulltext
Tóxica, Dialnet. Recogido a 23 de abril en https://dialnet.unirioja.es/servlet/articulo?codigo=3177054
Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.