Die häufigsten Krankheiten bei Französischen Bulldoggen

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Sara González Juárez

Letzte Aktualisierung: 15. Februar 2023

Von allen Bulldoggenrassen ist die Französische Bulldogge diejenige mit den wenigsten Gesundheitsproblemen. Allerdings bringt sie, wie alle vom Menschen künstlich selektierten Hundetypen, bestimmte Krankheiten mit sich, die für ihre Morphologie und Genetik typisch sind. In diesem Artikel erfährst du mehr über die häufigsten Krankheiten bei Französischen Bulldoggen.

Die Französische Bulldogge ist aufgrund ihres flachen Gesichts und ihres fröhlichen Charakters eine der beliebtesten Rassen in Haushalten. Zur Vorbeugung ist es jedoch wichtig, die wichtigsten Krankheiten zu kennen, von denen diese Hunde betroffen sind. In diesem Artikel erfährst du mehr darüber, also lass ihn dir nicht entgehen.

Was sind die häufigsten Krankheiten bei Französischen Bulldoggen?

Eine Studie aus dem Jahr 2013 hat gezeigt, dass es bei dieser Rasse einen hohen Prozentsatz an kleineren Gesundheitsproblemen gibt, wie z. B. Bindehautentzündung, Mittelohrentzündung und Durchfall. Die häufigsten Erkrankungen waren jedoch Atemwegserkrankungen mit einer Prävalenz von 12,7 % bei den Hundepatienten der ausgewählten Stichprobe.

Außerdem wurde in derselben Studie festgestellt, dass Rüden einen schlechteren allgemeinen Gesundheitszustand haben als Hündinnen und anfälliger für eine größere Anzahl von Erkrankungen sind als weibliche Tiere. In der folgenden Aufzählung findest du jedoch die häufigsten Krankheiten bei Französischen Bulldoggen, unabhängig vom Geschlecht des Tieres.

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Brachyzephales Hundesyndrom

Brachyzephalie, die angeborene Deformation des Schädels, ist sicherlich die häufigste Erkrankung bei Bulldoggen und anderen stupsnasigen Rassen. Dieses Problem ist eine direkte Folge der selektiven Zucht von Hunden und der Nachfrage nach immer mehr akzentuierten ästhetischen Merkmalen, wie z. B. der Kurzgesichtigkeit.

Beim Brachyzephalen Hundesyndrom ist aufgrund der Morphologie des Kopfes das Gaumensegel verlängert, die Nasenlöcher sind zu eng und die Kehlkopfsäcke (die sich kurz vor den Stimmbändern befinden) sind in Richtung Luftröhre verschoben. Dadurch sind die Atemwege viel enger als normal und verursachen verschiedene Probleme. Wir heben die folgenden hervor:

• Lähmung der Kehlkopfknorpel
• Der Zusammenbruch des Kehlkopfes (die Luft gelangt nicht in die Lungen)
• Schnarchen
• Schwierigkeiten beim Atmen durch die Nase: daher die heisere Atmung, die so charakteristisch für diese Rassen ist
• Abneigung gegen Bewegung

Die Lösung ist fast immer eine Operation, bei der die Nasenschlitze zu Nasenlöchern verändert werden, um die Nasenatmung zu erleichtern, und der weiche Gaumen herausgeschnitten wird. Bei letzterem berührt das Gaumensegel die Stimmritze nicht mehr und lässt die Luft in die Lunge strömen. Die Kehlkopfsäcke werden nicht verändert, es sei denn, sie verursachen ein Problem.

Histiozytäre Colitis ulcerosa

Dies ist eine entzündliche Erkrankung des Dickdarms, die Geschwüre in seiner Innenwand verursacht. Der Hund leidet unter ständigem blutigem Durchfall, Gewichtsverlust, Dehydrierung und Unterernährung. Die Prognose verbessert sich bei frühzeitiger Erkennung der Krankheit, aber eine lebenslange Behandlung ist notwendig.

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Entropium

Entropium ist ein nach innen gefaltetes Augenlid des Hundes, wodurch die Wimpern am Augapfel reiben. Bleibt es unbehandelt, wird das Auge stark gereizt und verursacht dem Tier große Schmerzen. Mit der Zeit können sich sogar Geschwüre bilden.

Halbwirbel-Fehlbildung (Hemivertebrae)

Hierbei handelt es sich um eine Wirbelfehlbildung (Keilwirbel), die das Rückenmark zusammendrückt. Je nach Schweregrad verursacht sie starke Schmerzen im Rücken und kann sogar zu Lähmungen und mangelnder Schließmuskelkontrolle führen.

Bandscheibenerkrankung

Diese Krankheit beginnt, wenn die Bandscheibe, die die Wirbel voneinander trennt, reißt und verrutscht und das Rückenmark zusammendrückt. Es handelt sich um eine Art Bandscheibenvorfall mit den gleichen Folgen wie beim Halbwirbel: Schmerzen, Lähmungen, Gefühlsverlust und Verlust der Schließmuskelkontrolle usw.

Lippen-Kiefer-Gaumenspalte

Dies ist ein angeborener Defekt, der während der Embryonalentwicklung auftritt und eine Öffnung im Gaumendach verursacht. Je nach Schweregrad kann es sein, dass der Welpe nicht saugen kann, weil die Gefahr des Aspiration (des “Verschluckens”) besteht.

Grauer Star (Katarakt)

Die Linse ist eine Struktur im Inneren des Auges, die direkt hinter der Iris sitzt. Wenn sie nach und nach trübe wird, wird sie schließlich undurchsichtig, behindert die Sicht und verleiht dem Auge sein charakteristisches weißliches, bläuliches Aussehen. Katarakte werden in der Regel chirurgisch entfernt, da sie sonst mit der Zeit zur völligen Erblindung führen.

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Je mehr die Nachfrage steigt, desto mehr Probleme entstehen

Die selektive Zucht wurde offen dafür kritisiert, dass sie die Ursache für viele der häufigsten Krankheiten bei Französischen Bulldoggen und auch bei vielen anderen Rassen ist. Leider gilt auch das Aussehen der Hunde als Modeerscheinung, und je größer die Nachfrage nach bestimmten Merkmalen (wie einer flachen Nase) ist, desto mehr Welpen mit körperlichen Problemen werden zum Verkauf angeboten.

Dieses Problem wird noch verschärft, wenn ein Tier von unerfahrenen oder inoffiziellen Züchter:innen gekauft wird. Viele Krankheiten, die für reinrassige Rassen typisch sind, werden durch die Genetik der Elterntiere verursacht und könnten verhindert werden, wenn die Kreuzung von Hunden mit Mutationen vermieden würde. Bedauerlicherweise werden die entsprechenden Tests aus Kostengründen sehr oft nicht durchgeführt.

Allein in England ist die Nachfrage nach Welpen der Französischen Bulldogge in 10 Jahren um 1,46% gestiegen.

Wenn du mit dem Gedanken spielst, deine Familie um einen Hund zu erweitern, möchten wir dir dringend raten, ein Tier zu adoptieren und nicht zu kaufen. Tierfreund:innen sollten Maßnahmen ergreifen, um die Förderung einer Industrie zu stoppen, die weiterhin bestimmte Hunderassen züchtet, ohne ihre verminderte Lebensqualität zu berücksichtigen.