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Aggressive Hunde: Instinkt oder Erziehung?

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Man kann nicht kategorisch sagen, dass eine bestimmte Hunderasse aggressiv ist, weil alle Tiere eine mehr oder weniger entwickelte aggressive Komponente haben. Welche Faktoren spielen hierbei eine Rolle? Damit wollen wir uns heute befassen.
Aggressive Hunde: Instinkt oder Erziehung?
Letzte Aktualisierung: 02. Juli 2021

Man kann nicht kategorisch sagen, dass eine bestimmte Hunderasse aggressiv ist, weil alle Tiere eine mehr oder weniger entwickelte aggressive Komponente haben. Die Wahrheit ist, dass es unter den verschiedenen Arten aggressivere Tiere gibt, je nachdem, welche Instinkte ausgeprägter sind. Die genetische Veranlagung kann aber durch die richtige Erziehung stark abgemildert werden. Aggressive Hunde: Instinkt oder Erziehung?

Rottweiler, Pit Bull und andere Hunde sind auf der schwarzen Liste der so genannten “potentiell gefährlichen Hunde”. Man sagt, dass sie eine gewisse Aggressivität in ihrer DNA haben, aber ist das wirklich wahr? Heute werden wir dieses Thema genauer beleuchten: Entsteht Aggressivität bei Hunden durch Instinkt oder Erziehung?

Viele glauben, dass die Aggressivität dieser Hunderassen schon ihn ihren Genen begründet ist. Allerdings gibt es mehrere Studien, die zeigen, dass dies nicht immer der Hauptfaktor ist. Aggression scheint nicht nur genetisch bedingt, sondern vielmehr auch ein erlerntes charakterliches Merkmal zu sein. Diesbezüglich gibt es mehrere Einflussfaktoren.

Aggressive Hunde: Instinkt oder Erziehung? Die Einflussfaktoren

Es ist wahr, dass seit Jahren bestimmte Rassen für Hundekämpfe eingesetzt werden, unter anderem Pit Bulls oder Rottweiler. Dieser schlechte Ruf hat einige Menschen dazu veranlasst, Welpen dieser Rassen zu eben diesem Zweck zu kaufen. Und viele adoptieren sie, ohne zu verstehen, dass es sich um Tiere handelt, die eine besondere Erziehung erfordern.

Nachfolgend erläutern wir einige Faktoren, die die Aggressivität von Hunden beeinflussen:

DNA

Es wurde schon immer kontrovers diskutiert, ob die DNA einen Einfluss auf die als “potenziell gefährlich” bezeichneten Rassen hat oder nicht. Allerdings stimmt es, dass die fortwährende Kreuzung (über viele Generationen) von Hunden mit aggressivem Charakter die Rassen verändert oder aggressiver gemacht hat. Daher haben die heutigen Pit Bulls oder Rottweiler eine stärkere Tendenz zu aggressivem Verhalten.

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Aus diesem Grund ist eine gute Sozialisation bereits im Welpenalter und eine angemessene Erziehung, idealerweise unter Anleitung und Aufsicht eines Experten, sehr wichtig, um diese Tendenz zu kontrollieren. Wenn diese Tiere richtig erzogen werden, sind sie wunderbare Begleiter und tolle Gefährten.

Schlechte Prägung

Die Prägung ist die Zeit, in der sich die Welpen in ihrer familiären Umgebung entwickeln. Diese Prägung sorgt dafür, dass sie sich zu ausgeglichenen und sozialen Tieren entwickeln. Wenn während dieser Phase Fehler gemacht werden und die Welpen zu früh von ihrer Mutter getrennt werden, könnten sich bei den Tieren psychische Probleme und Verhaltensprobleme entwickeln.

Die Kindheit ist auch bei Welpen die wichtigste Phase ihres Lebens, genau wie beim Menschen auch. Die Welpen erlernen und eignen sich Gewohnheiten an, die ihr ganzes Leben prägen werden.

Instinkt oder Erziehung? Das Beispiel der Eltern

Wenn die Mutter der Welpen oder andere ältere Hunde, die sich im Umfeld der Welpen aufhalten, in Kämpfen eingesetzt wurden und sich weiterhin kampflustig und aggressiv verhalten, werden die Kleinen dieses Verhalten vermutlich übernehmen.

Welpen sind wie Schwämme und können jedes Verhalten absorbieren und imitieren. Wenn dies nicht rechtzeitig verhindert wird, werden sie dieses Verhalten ein Leben lang beibehalten. Daher ist es sehr wichtig, dass die Welpen in einem gesunden und strukturierten Umfeld aufwachsen, in dem sie von klein auf ein angemessenes Verhalten erlernen.

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Schlechte Erziehung

Ein weiterer Faktor, der Einfluss auf die Aggressivität dieser Rassen hat, ist, dass viele Tierhalter sich nicht darüber bewusst sind, dass diese Hunde eine spezielle Ausbildung benötigen. Wenn diese Hunde bereits in einem aggressiven Umfeld aufgewachsen sind, können sie andernfalls aufgrund ihrer Stärke und ihrer kräftigen Zähne durchaus zu einer Gefahr für andere werden. Daher ist eine gute und professionelle Hundeerziehung für diese Rassen von entscheidender Bedeutung.

Das heißt, du musst dem Hund beibringen, auf dich zu hören und dir zu gehorchen. Der Hund muss akzeptieren, dass du der “Anführer” bist. Wenn du ihm das von klein auf beibringst, wirst du später keine Probleme mit dem Tier haben. Obwohl du vielleicht bereits Erfahrung mit Hunden hast und der Ansicht bist, dass du einen solchen Hund selber erziehen kannst, solltest du dir in jedem Fall professionelle Unterstützung bei einem Hundetrainer suchen.

Misshandlung

Wenn Hunde Misshandlung erfahren haben, führt das zu aggressivem Verhalten. Es könnte sein, dass du einen Hund adoptierst, der bereits derartige negative Erfahrungen gemacht hat. Aber es kann auch Welpen mit diesem Problem geben. Warum? Diese Rassen sind in der Regel sehr teuer, so dass du diese Hunde meistens nur in Tierhandlungen oder direkt vom Züchter bekommen kannst.

Hunde aus Tierhandlungen kommen häufig aus Zuchtanstalten und werden teilweise unter unhygienischen Bedingungen transportiert: kleine Käfige, in denen sie sich nicht bewegen können oder große Käfige, in denen sehr viele Hunde auf einmal transportiert werden. Oft werden diese nicht gereinigt und die Hunde bekommen während der Fahrt, die Tausende von Kilometern lang sein kann, nichts zu trinken oder zu essen.

Tatsächlich überleben nur die Hälfte der Hunde (und manchmal sogar weniger) derartige Transporte. Dieses Trauma kann den Charakter des Hundes und natürlich auch dessen aggressive Tendenz beeinflussen.

Versuchen wir nun die Frage zu beantworten: aggressive Hunde, Instinkt oder Erziehung? Es gibt keine klare Antwort, da die Faktoren, die dies beeinflussen, verschieden sind. Beeinflusst der Instinkt ihr Verhalten? Ja. Beeinflusst die Erziehung ihr Verhalten? Ja, mehr als der Instinkt. Aber das bedeutet nicht, dass du nicht dennoch gewisse Vorsichtsmaßnahmen treffen solltest.

Wenn du einen aggressiven Hund hast und ihn nicht richtig erziehst, bist du auch für die physischen und psychischen Schäden verantwortlich sind, die solche Tiere anderen Menschen oder Haustieren zufügen können.

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.