Verdauungsbeschwerden bei Hunden: Behandlung und Vorbeugung

Es gibt vielfältige Ursachen für Verdauungsbeschwerden bei Hunden. Diese Probleme sind aber leicht zu beheben, wenn du einige Vorsichtsmaßnahmen in Bezug auf die Ernährung deines Tieres triffst. Hier erfährst du mehr darüber!
Verdauungsbeschwerden bei Hunden: Behandlung und Vorbeugung
Luz Eduviges Thomas-Romero

Geschrieben und geprüft von der Biochemikerin Luz Eduviges Thomas-Romero.

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Verdauungsbeschwerden bei Hunden sind sowohl für Tierbesitzer als auch für Tierärzte ein Grund zur Besorgnis.

Dies gilt insbesondere für Verdauungsbeschwerden und -störungen, die angesichts der Grenzen diagnostischer Verfahren und ihrer vielfältigen Ursachen nur schwer zu behandeln sind. In unserem heutigen Artikel werden wir uns mit dem Ernährungsansatz zur Behandlung und Vorbeugung dieser Probleme befassen.

Verdauungsbeschwerden bei Hunden und die Rolle der intestinalen Mikrobiota

Im Verdauungstrakt von Hunden lebt eine einzigartige Sammlung von Hunderten Arten einzelliger Mikroorganismen. Diese Vielfalt an Mikroorganismen (Bakterien und andere Mikroben) wird als Darmflora oder intestinalte Mikrobiota bezeichnet.

Zahlreiche wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass die Darmflora für die Verdauung und Aufnahme der Nährstoffe aus der Nahrung von entscheidender Bedeutung ist.

Heute wissen Experten, dass die intestinale Mikrobiota an einer Vielzahl von Prozessen beteiligt ist. Tatsächlich reichen diese vom Körpergewicht bis zur psychischen Gesundheit und vielem mehr. Mit anderen Worten, das Gleichgewicht des Mikrobioms beeinflusst fast jeden Aspekt der Gesundheit und des Wohlbefindens eines Hundes.

Verdauungsbeschwerden bei Hunden - Hund am Futternapf

Welche Faktoren können zu einem Ungleichgewicht im Mikrobiom des Hundes führen?

Wenn dein Hund einer der nachfolgenden Substanzen ausgesetzt ist, könnte dies zum Auftreten von Verdauungsbeschwerden und -problemen führen:

  • Antibiotikabehandlungen, entzündungshemmende Medikamente (NSAIDs), Steroide oder Antihistaminika
  • Behandlungen gegen Zecken oder Flöhe oder Impfungen
  • Darüber hinaus kann auch eine Ernährung, die ausschließlich aus handelsüblichem Futter besteht, zu Verdauungsbeschwerden bei Hunden führen.

Verdauungsbeschwerden bei Hunden: Wie kann ein gesundes Darmmikrobiom gefördert werden?

Glücklicherweise gibt es eine Reihe von Maßnahmen, die du ergreifen kannst, um dafür zu sorgen, dass das intestinale Mikrobiom deines Hundes gesund bleibt. Und dies wiederum ist eine gute Vorbeugung gegen Verdauungsbeschwerden. Einige dieser Maßnahmen sind folgende:

1) Verdauungsbeschwerden bei Hunden vorbeugen: Welpen brauchen Muttermilch

Die Muttermilch ist die erste und zugleich wichtigste natürliche Impfung eines Welpen. Daher ist es von grundlegender Bedeutung, dass die Welpen in den ersten Wochen nach der Geburt die vielfältigen Nährstoffe erhalten, die diese Muttermilch enthält. Darunter finden sich beispielsweise:

  • Wachstumsfaktoren, welche für ein gesundes Heranreifen des Darms sorgen
  • Natürliche Antibiotika, welche die Ansiedlung von Pathogenen (Krankheitserregern) verhindern
  • Präbiotika, welche das Wachstum der nützlichen Darmflora fördern

2) Sorge dafür, dass dein Hund ausreichend in der Natur und an der frischen Luft ist

Diese für deinen Hund potenziell guten Bakterien sind überall in der Natur zu finden. Beispielsweise auf dem Boden, an Pflanzen und sogar in der Luft. Daher solltest du regelmäßig mit deinem Hund in der Natur spazieren gehen und zu Hause die Fenster öffnen, damit genügend frische Luft einströmen kann.

3) Verdauungsbeschweren: Füttere deinen Hund mit frischer Rohkost

Frische rohe Nahrungsmittel sind eine Quelle natürlicher Mikroben für deinen Hund. Einige Menschen füttern ihre Hunde sogar mit rohem Fleisch. Allerdings solltest du einige Vorsichtsmaßnahmen beachten, wenn du dies versuchen möchtest. Wie du weißt, sind nicht alle Mikroben, die in Lebensmitteln wachsen, auch gesund.

4) Probiotika und fermentierte Nahrungsmittel

Probiotika sind nützliche lebende Mikroben, die in fermentierten Lebensmitteln reichlich vorhanden sind. Daher empfehlen Experten fermentierte Lebensmittel als Teil einer gesunden Ernährung.

Darüber hinaus solltest du beachten, dass sich diese probiotischen Mikroben im Allgemeinen nicht dauerhaft im Mikrobiom deines Hundes ansiedeln. Daher greifen viele Hundebesitzer stattdessen auf täglich verabreichte Nahrungsergänzungsmittel zurück, um ihren Hund in ausreichender Menge damit zu versorgen.

5) Fäkalientransplantation könnte ebenfalls eine Lösung sein

Fäkalientransplantationen haben sich bei der Behandlung chronischer Darmbeschwerden als erfolgreich erwiesen. In diesem Fall erhält ein Hund, der an einer Magenpathologie leidet, die Darmmikroben eines gesunden Hundes.

In der Vergangenheit wurden diese Transplantationen mit Hilfe eines Einlaufes vorgenommen – in der Regel in einer Tierklinik und unter Narkose. Daher waren Fäkalientransplantationen für das Tier sehr stressig und außerdem recht teuer. Heutzutage gibt es jedoch auch oral einzunehmende Kapseln, die fäkale Mikrobiota enthalten, was den Prozess erheblich vereinfacht.

Verdauungsbeschwerden bei Hunden - Darmbakterien

6) Verdauungsbeschwerden bei Hunden vorbeugen: Stressabbau

Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass Stress das Gleichgewicht des menschlichen Darmmikrobioms stört. Analog dazu können sich auch die Symptome von Verdauungsbeschwerden bei Hunden verschlimmern, wenn die Tiere unter Stresssituationen leiden.

Wenn es darum geht, Stress bei Hunden abzubauen, stehen verschiedene Techniken zur Verfügung. Eine der einfachsten Möglichkeiten besteht beispielsweise darin, dass du deinem Hund mehr Bewegung verschaffst und ihn stärker körperlich aktivierst.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass du bei der diätetischen Behandlung von Verdauungsbeschwerden bei Hunden zwei wichtige Aspekte beachten solltest. Erstens musst du jene Komponenten und Futtermittel ausschließen, die zu Nahrungsmittelallergien oder -empfindlichkeiten führen könnten. Zweitens solltest du die Zusammensetzung und Stoffwechselaktivität der Magen-Darm-Mikroflora deines Hundes durch gezielte Maßnahmen positiv beeinflussen.


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