Insekten als Krankheitsüberträger
Die artenreiche Welt der Insektenfamilie ist wundersam und enthält viele Geheimnisse und Arten, die wir noch nicht entdeckt haben. Wir wissen jedoch, dass verschiedene Insekten auch Krankheitsüberträger sind. Von diesen möchten wir dir heute berichten.
Insekten als Krankheitsüberträger
Insbesondere Stechmücken gelten als Krankheitsüberträger für Krankheiten wie Dengue-Fieber, Zika-Virus, Gelbfieber, Chikunguya-Fieber, Malaria oder West-Nil-Fieber. Diese Krankheiten kosten vielen Menschen jährlich auf dem ganzen Planeten das Leben.
Doch abgesehen von den Stechmücken gibt es auch andere Insekten, die als Krankheitsüberträger in verschiedenen Regionen gelten. Der gemeinsame Nenner sind dort oft die schlechten Lebensbedingungen der Menschen.
Zu diesen Erkrankungen gehört beispielsweise die Chagas-Krankheit, auch südamerikanische Trypanosomiasis genannt. Sie wird hauptsächlich durch den Kot und Urin der Triatonimae übertragen, die zu den Raubwanzen gehören.
Es handelt sich zwar um eine örtliche Erkrankung, die sich weitgehend auf das Festland Lateinamerikas beschränkt. Man nimmt jedoch an, dass von den über sechs Millionen Infizierten sich auch welche in Nordamerika und in einigen Ländern Europas und des Westpazifiks befinden.
Momentan gibt es noch keine Impfung, um sie zu bekämpfen.
Finde mehr über die Chagas-Krankheit heraus
Es handelt sich um eine mitunter tödliche Erkrankung, die durch einen einzelligen Parasit namens Trypanosoma cruzi ausgelöst wird. In der akuten Phase, die oft asymptomatisch oder mit nur wenigen Anzeichen verläuft, kreisen diese Mikroorganismen durch das Blut.
Während der chronischen Etappe können die Parasiten irreversible Schäden am Nervensystem, dem Verdauungsapparat und dem Herzen auslösen. Es kann ebenfalls zum plötzlichen Tod durch Herzrhythmusstörungen oder Herzinsuffizienz kommen.
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Tagsüber verstecken sich die Wanzen in den Wandrissen von Hütten, in denen Menschen leben. Nachts stechen die Kranksheitüberträger dann zu, ernähren sich vom Blut der Menschen und koten anschließend in der Nähe der Wunde ab.
Es kommt zur Infektion, wenn das Opfer den Stich kratzt und den Kot in die Wunde, in die Augen oder den Mund reibt.
Die Krankheit kann jedoch auch durch Bluttransfusionen, Organtransplantationen, durch infizierte Lebensmittel oder Getränke und auch von Mutter zu Kind durch die Plazenta übertragen werden.
Es gibt viele gefährliche Krankheiten, die von Insekten übertragen werden. Wir erklären dir Details einiger dieser Erkrankungen.
Krankheitsüberträger Kriebelmücke
Die Onchozerkose oder Flussblindheit ist eine weitere, von Insekten übertragene Krankheit. Sie wird durch den Fadenwurm Onchocerca volvulus ausgelöst. Der Krankheitsüberträger ist der Stich der weiblichen, infizierten Kriebelmücke.
Dieses Insekt lebt in tropischen Flüssen und Bächen, wo die Bevölkerung sich hauptsächlich der Landwirtschaft widmet. Stechen sie infizierte Menschen, so trinken sie nicht nur ihr Blut, sondern auch die Parasiten, die sie später an weitere Opfer weitergeben.
Die Larven bewegen sich durch das subkutane Gewebe fort und nisten sich hauptsächlich in der Haut und den Augen ein. Infizierte reagieren mit Juckreiz und Wunden an Haut und Augen, die verschiedene Probleme mit der Sicht und sogar Blindheit hervorrufen können.
Diese Erkrankung findet man in Subsahara-Afrika. Es haben sich jedoch auch Fälle in Jemen, Brasilien und Venezuela ergeben. Man kennt auch hier keine Impfung, um ihr vorzubeugen.
Leishmaniose wird ebenfalls durch Insekten übertragen
Über 90 verschiedene Arten von Sandmücken macht man für die Übertragung von Leishmaniose durch einen protozoischen Parasiten namens Leishmania verantwortlich. Die Krankheit kommt in verschiedenen Zonen Asiens, Afrikas, Amerikas und Europas vor.
Diese Insekten übertragen durch ihre Stiche eine Krankheit, die sich hauptsächlich durch 3 Formen zeigt:
- Hautleishmaniose. Diese Art kommt am häufigsten vor. Sie zeigt sich durch Hautverletzungen, die zu lebenslangen Narben führen.
- Innere Leishmaniose. Sie kann tödlich sein, wenn man sie nicht behandelt. Es kommt zu Fieber, Gewichtsverlust, Anämie und vergrößerter Leber.
- Schleimhautleishmaniose. Sie zerstört die Schleimhäute von Nase, Mund und Rachen entweder teilweise oder komplett.
Tsetsefliege als Krankheitsüberträger der Schlafkrankheit
Man nennt sie auch Afrikanische Trypanosomiasis und ein Stich der Tsetsefliege kann sie auslösen. Diese Krankheit kommt in tropischen Gebieten vor und kann tödlich sein, wenn man sie nicht rechtzeitig behandelt.
Zwei Arten von Parasiten lösen sie aus: Trypanosoma brucei rhodesiense und Trypanosoma brucei gambiense.
Durch den Stich kommt es zu einem rötlichen Geschwür. Nach einigen Tagen können sich dann verschiedene Symptome der Krankheit zeigen. Dazu gehören:
- Fieber
- Entzündung der Lymphdrüsen
- Muskel- und Gelenkschmerz
- Kopfschmerz
- Reizbarkeit
Schreitet die Krankheit fort, so greift sie das zentrale Nervensystem an und es kommt zu Persönlichkeitsveränderung, Veränderung der biologischen Uhr, Krämpfen, sowie Bewegungs- und Sprachproblemen.
Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.