Empfehlungen für die Adoption eines erwachsenen Hundes

Örtliche Tierheime in Deutschland versorgen im Jahr durchschnittlich 390.000 Tiere. Ältere Tiere, die zum Teil bereits erzogen wurden, warten dort auf eine neue Familie.
Empfehlungen für die Adoption eines erwachsenen Hundes
Cesar Paul Gonzalez Gonzalez

Geschrieben und geprüft von dem Biologen Cesar Paul Gonzalez Gonzalez.

Letzte Aktualisierung: 28. Juni 2023

Heutzutage gibt es viele Vereine und Tierheime, die sich für die Adoption von ausgesetzten Hunden einsetzen. Obwohl die Aufnahme eines Tieres eine lobenswerte und respektable Handlung ist, sind nicht alle Menschen bereit, eine solche Verpflichtung einzugehen. Deshalb solltest du dich vor der Adoption eines erwachsenen Hundes vergewissern, dass du alles hast, was du für die Haltung des Tieres brauchst, und dir diese Empfehlungen für die Pflege des Tieres ansehen.

Die Adoption ist eine komplexe Entscheidung, die Verantwortung und Zeit erfordert. Entgegen der landläufigen Meinung geht es nicht nur darum, sich um ein Haustier zu kümmern, sondern auch darum, sich um sein Wohlergehen zu kümmern und ihm die bestmöglichen Lebensbedingungen zu bieten. Lies weiter und entdecke einige besondere Empfehlungen für die Adoption eines erwachsenen Hundes.

Warum ist es besser, ein Tier zu adoptieren?

Die Adoption von Haustieren ist eine Strategie, um die Zahl der ausgesetzten oder abgegebenen Tiere zu reduzieren. Anders ausgedrückt: Man gibt dadurch Hunden und Katzen, die von ihren Besitzer:innen ausgesetzt wurden oder nie die Liebe einer Familie erfahren haben, eine zweite Chance.

Heutzutage kaufen viele Menschen auf der ganzen Welt Haustiere, ohne sich der Verantwortung bewusst zu sein, auf die sie sich einlassen. Wenn sie sich an ihnen sattgesehen haben oder merken, dass die Pflege zu anstrengend ist, setzen sie die Vierbeiner aus, um ihr Problem zu lösen.

Von diesem Moment an müssen Hunde und Katzen alleine überleben, was ihnen nicht immer gelingt, und sie sterben innerhalb weniger Tage. Schlimmer noch: Selbst wenn sie Monate oder Jahre unter diesen Bedingungen überleben, verschlechtert sich ihr Gesundheitszustand und sie leiden unter psychischen Störungen, die auf das Aussetzen zurückzuführen sind.

Obwohl Tierheime versuchen, diese Haustiere zu retten, versteht es sich von alleine, dass sie nicht die Kapazität haben, alle Tiere zu behalten und zu versorgen. Deshalb ist die Adoption in unserer Gesellschaft so wichtig, denn sie ist die einzige Möglichkeit, das Leben dieser wunderbaren Hausgenossen langfristig zu sichern.

Empfehlungen für die Adoption eines erwachsenen Hundes

Welche Hunde sollte man adoptieren?

Wie man vermuten könnte, wird die Wahl eines Haustiers von verschiedenen persönlichen Faktoren in der Familie beeinflusst. Tatsächlich besagen einige Studien, dass die Vorstellungen von Rasse, Größe und Alter die wichtigsten Merkmale sind, die bei der Entscheidung für oder gegen die Adoption eines Hundes bewertet werden. Das bedeutet, dass es einfacher ist, einen kleinen, jungen Hund mit bestimmten Rassemerkmalen zu adoptieren als einen großen, älteren Hund.

Entgegen der landläufigen Meinung ist die Adoption eines kleinen Hundes keine Garantie dafür, dass er sich gut benimmt oder leicht zu erziehen ist. Laut der University of Edinburgh hängt alles von der Lebensqualität ab, die das Tiere erfährt, und vom Engagement der Betreuer/innen, ihn gut zu erziehen.

Das bedeutet, dass das Aussehen, die Größe und die Rasse des Hundes zum Zeitpunkt der Adoption keine große Rolle spielen sollten. Am besten konzentrierst du dich auf die Anforderungen und Bedürfnisse des Tieres. Denn wenn du sie nicht erfüllen kannst, ist dieser Hund oder diese Katze vielleicht keine gute Wahl für dich.

Was sind die Vorteile dabei, erwachsene Hunde zu adoptieren?

Welpen sind die beliebtesten Hunde in Tierheimen, weil sie süß und pflegeleicht sind. Aber auch erwachsene Hunde sind eine gute Wahl für jede Familie. Zu den Vorteilen der Adoption von älteren Hunden gehören folgende:

  • Beständige Persönlichkeit: Da die Fellnasen erwachsen sind, ist ihre Persönlichkeit voll entwickelt. Selten ändert sie sich, nachdem du mit ihnen im Tierheim interagiert hast.
  • Sie können verschiedene Aktivitäten ausüben: Man kann mit ihnen gut Gassi gehen oder ein Training fortsetzen, das womöglich in der Vergangenheit schon begonnen hat.
  • Ältere Hunde können das Tierheim problemlos verlassen: Die meisten von ihnen haben bereits die notwendigen Impfungen, um nach draußen gehen zu können – lass dir das einfach vom Tierheimpersonal bestätigen.
  • Sie sind sehr loyal: Obwohl das bei fast allen adoptierten Hunden der Fall ist, sind sich erwachsene Hunde mehr bewusst, dass du ihnen geholfen hast, und bieten dir ihre volle Loyalität an.
  • Ältere Hunde lernen schnell: Es ist einfacher, sie zu führen und zu trainieren, so dass du seltener Befehle wiederholen musst, damit sie sie lernen.

Die Entscheidung, ob du einen erwachsenen Hund adoptieren willst oder nicht, liegt natürlich bei dir, aber du solltest die Adoption von älteren Tieren nicht so schnell abtun. Jeder Hund kann sein Verhalten ändern und sich an seine neue Familie anpassen; er braucht dazu von deiner Seite nur Geduld, die richtige Anleitung und viel Liebe.

Empfehlungen für die Adoption eines erwachsenen Hundes

Empfehlungen für die Adoption eines erwachsenen Hundes

Falls du dich entschieden hast, einen erwachsenen Hund zu adoptieren, gibt es einige Empfehlungen, die du befolgen kannst, um den Auswahlprozess zu erleichtern. Die wichtigsten davon sind die folgenden:

  • Erkundige dich bei den Mitarbeiter:innen des Tierheims nach dem normalen Verhalten des Hundes.
  • Besuche das Tierheim mehrmals, um Zeit mit den Hunden zu verbringen und dich auf diejenigen zu konzentrieren, die zu dir passen.
  • Wenn du darfst, unternehme mit den in Frage kommenden Tieren einen oder mehrere Probespaziergänge.
  • Zwinge die Vierbeiner nicht, mit dir zu interagieren; du kannst sie aus der Ferne beobachten oder ihnen Leckerlis anbieten, um sie besser kennenzulernen.
  • Es ist gut, mit Vorurteilen aufzuräumen: Hunde, die als potenziell gefährlich gelten, zeigen nicht immer ein aggressives Verhalten. Im Gegenteil, sie sind in der Regel sehr gutmütig.
  • Die Größe des Haustiers sollte entsprechend der Wohnung der Familie gewählt werden. Mittelgroße und große Hunde sollten nicht in zu kleinen Wohnungen leben.

Nimm dir die Zeit für gründliches Überlegen

Trotz der oben genannten Empfehlungen sollte klargestellt werden, dass es keine Pauschalempfehlung dafür gibt, den besten erwachsenen Hund für die Familie auszuwählen. In der Regel reicht die Verbindung, die bei Besuchen im Tierheim zu einem Tier entsteht, aus, um eine Entscheidung zu treffen. Fühle dich jedoch nicht unter Druck gesetzt. Denk daran, dass du einen Lebenspartner suchst, der zu dir und deiner Familie passt. Nimm dir also die Zeit und überlege gut.

Eine Adoption ist der beste Weg, um Hunde zu unterstützen, die ausgesetzt werden. Natürlich ist das keine Pflicht, aber wenn möglich, solltest du in Erwägung ziehen, zuerst ein Tierheim aufzusuchen. Und dir dann erst zu überlegen, ob du dir ein Haustier bei Züchter:innen kaufst. Jeder Hund wird dein Zuhause mit Freude und Zuneigung erfüllen. Und mit einer Adoption gibst du auch denjenigen Tieren eine neue Chance, die das Pech hatten zu erfahren, wie grausam es ist, ausgesetzt zu werden.


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