Aggressivität von Hunden durch übermäßige Behütung
Die Vermenschlichung eines Hundes bedeutet, dass seine Natur nicht respektiert wird.
Ein Hund benötigt dir richtige Pflege, Liebe und Zuneigung, um glücklich und gesund zu sein, doch zu viel des Guten kann für das Tier schädlich sein. Eine übermäßige Behütung des Hundes kann in manchen Fällen zu Aggressivität führen, was für das Tier selbst und natürlich auch für die Menschen, die mit ihm in Kontakt sind, gefährlich werden kann.
Aggressives Verhalten durch übermäßige Behütung: die Gefahr einer Vermenschlichung von Hunden
Die Vermenschlichung eines Hundes bedeutet, dass seine Natur nicht respektiert wird. Wenn du den Hund wie ein menschliches Wesen behandelst oder ihn so erziehst, dass das Haustier das menschliche Verhalten nachahmt, kann dies zu physischen und Verhaltensstörungen führen.
Es ist nicht schwer, Beispiele für die gefährliche Humanisierung eines Haustiers zu finden. Die Ernährung zeigt oft ganz klar, dass die Natur des Tiers nicht respektiert wird.
Wenn du dein Essen mit deinem Hund teilst, hat das für das Tier keine Vorteile, ganz im Gegenteil, die Gefahr für Erkrankungen erhöht sich damit. So können beispielsweise ernsthafte Verdauungsstörungen entstehen. Unbewusst förderst du damit jedoch auch negative Verhaltensmuster.
Kleidung und Accessoires
Noch ein eindeutiges Beispiel: Schuhe für Hunde sind wohl eindeutig übertrieben. Es kann zwar witzig aussehen, einen Hund mit Schuhen zu sehen, doch das hat nichts mehr mit der Natur des Tiers zu tun.
Auch der Gesundheit des Hundes tust du damit nichts Gutes. Es kommt dadurch zum Beispiel keine Luft zu den Beinen des Tiers und die Krallen können nicht auf natürliche Weise abgenutzt werden.
Die Vermenschlichung hat auch negative Auswirkungen auf den Charakter und das Verhalten des Hundes. Wenn durch eine übermäßige Behütung Probleme entstehen, bereuen es die Hundebesitzer danach, wenn der Hund unerträglich wird.
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Wie kommt es zu einer übermäßigen Behütung eines Hundes?
Die übermäßige Behütung beginnt dann, wenn wir das Bild eines unschuldigen Babys auf das Haustier übertragen. Der Irrtum liegt darin, zu glauben, dass der Hund beschützt und verteidigt werden muss und dass alle äußeren Bedrohungen fernzuhalten sind.
Man darf dies nicht mit Zuneigung oder Pflege verwechseln. Die übermäßige Behütung ist der Beginn der Vermenschlichung des Hundes. Dadurch wird der Hund nicht widerstandsfähiger, ganz im Gegenteil: Du verhinderst damit die richtige Entwicklung seiner Instinkte und machst ihn verletzlicher.
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Warum ist es so schwierig, Tiere wie Tiere und nicht wie Menschen zu behandeln?
Viele Psychologen bestätigen, dass es sich hier eindeutig um ein Anzeichen für veränderte Familienstrukturen handelt. Anfangs konnte dieses Phänomen durch die individualistische Entwicklung unserer Gesellschaft erklärt werden. Doch inzwischen ist das Haustier zu einem überaus wichtigen Verbindungsglied in vielen Familien geworden.
Dies beweist aufs Neue die menschlichen Schwierigkeiten, sich auszudrücken und Gefühle mitzuteilen. Viele misstrauen ihren Mitmenschen und vertrauen nicht in ihre Treue, doch bei einem Haustier ist dies ganz anders.
Der Hund ist als bester Freund des Menschen bekannt. Jeder weiß, wie anhänglich Hunde sein können. Treue zählt zu ihren wichtigsten Charaktereigenschaften.
Aus verschiedenen psychoanalytischen Studien geht hervor, dass die übermäßige Entwertung des Menschen das Selbstwertgefühl und die sozialen Fähigkeiten stark schädigt. Ein Tier kann kein Ersatz dafür sein, auch wenn es in einer Therapie sehr hilfreich sein kann.
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Wie kannst du die Aggressivität eines Hundes durch übermäßige Behütung verhindern?
Die Hundebesitzer müssen den ersten Schritt tun, um Aggressivität durch übermäßige Behütung zu verhindern. Das heißt, dass die Tiere nicht vermenschlicht werden dürfen und Grenzen gesetzt werden müssen.
Das Tier muss lernen, den privaten Bereich des Besitzers beziehungsweise der ganzen Familie zu respektieren. Alles beginnt mit kleinen Überschreitungen der Grenzen, wenn diesen keine Aufmerksamkeit geschenkt wird, geht der Hund allmählich immer einen Schritt weiter.
Ein Beispiel: Du erlaubst deinem Hund, ins Bett zu springen oder ständig beim Essen nach einem Anteil für ihn selbst zu betteln.
Vergiss nicht, dass Tiere eigene Bedürfnisse und Gefühle haben und die Welt auf unterschiedliche Weise verstehen. Ihr Organismus ist anders, ihre Sprach- und Ausdrucksfähigkeit ist unterschiedlich… Hunde sind keine Menschen und dies muss respektiert werden! Erziehe deinen Hund entsprechend.
Der Hund muss verstehen lernen, dass er Teil der Familie, jedoch auf keinen Fall der Rudelanführer ist. Wenn ein Hund die Alpharolle übernimmt, entwickelt er häufig aggressive Verhaltensmuster, um sein “Rudel” zu verteidigen.
Durch eine übermäßige Behütung kann es insbsondere fremden Menschen und Tieren gegenüber zu Aggressivität kommen. Du musst lernen, in der täglichen Erziehung nein zu sagen. Auch wenn das nicht immer einfach ist, ist es für die Erziehung des Hundes und ein friedliches Zusammenleben grundlegend!
In diesem Sinne empfehlen die meisten Hundeexperten, mit dem grundlegenden Training der wichtigsten Kommandos zu beginnen. Hier findest du nützliche Tipps: Grundlegendes Gehorsamstraining für Hunde
Auch die Sozialisierung des Hundes ist ein überaus wichtiger Prozess, der in den ersten 20 Wochen erfolgt.
Um den Lernprozess zu optimieren, ist die positive Verstärkung durch Belohnungen bei richtigem Verhalten grundlegend. Darüber hinaus muss jedes aggressive Verhalten unmittelbar gestoppt werden.
Aggressivität aufgrund von übermäßiger Behütung kann bei jeder Hunderasse auftreten. Deshalb ist es von größter Wichtigkeit, das Verhalten zu beobachten und gegebenenfalls zu korrigieren. Beginne bereits in den ersten Lebenswochen des Hundes mit seiner Erziehung!