8 vom Aussterben bedrohte Säugetiere
Geprüft und freigegeben von dem Biologen Samuel Sanchez
Es gibt mehrere Gründe, warum es beinahe täglich mehr vom Aussterben bedrohte Säugetiere gibt und auch die Zahl der ausgestorbenen Tierarten insgesamt fortlaufend steigt. Unter den verschiedenen Tierarten sind 36 % der Säugetiere durch Artenhandel, Wilderei oder die Fragmentierung ihrer Ökosysteme vom Aussterben bedroht. Leider sieht die Situation bei den anderen biologischen Taxa ebenfalls nicht wirklich rosiger aus.
Was den Verlust der Artenvielfalt anbelangt, befinden wir uns in der besorgniserregendsten Zeit der jüngeren Erdgeschichte. Mehrere Wissenschaftler bezeichnen dieses Stadium als Holozän-Massenaussterben, da der Artenverlust 100- bis 1000-mal schneller voranschreitet als erwartet. Daher möchten wir dir in unserem heutigen Artikel einige der vom Aussterben bedrohten Säugetiere vorstellen.
1. Spitzmaulnashorn (Diceros bicornis)
Dieses Tier lebt in den afrikanischen Savannen und wurde in der Vergangenheit von Wilderern bedroht, die es auf ihre Hörner abgesehen haben. Obwohl es sich um eine geschützte Art handelt, gab es im Jahr 2020 weltweit nur noch 3.142 Exemplare und ihr Erhaltungsstatus ist laut der International Union for Conservation of Nature (IUCN) “stark vom Aussterben bedroht”.
Das Spitzmaulnashorn zeichnet sich durch seine Größe und seine besondere dunkelgraue Farbe aus. Außerdem ernährt es sich von Sträuchern und kleinen Bäumen, die die ausgewachsene Tiere mühelos erreichen können. Diese Art unterscheidet sich vom Breitmaulnashorn durch seine Farbe und die Form seines Mauls, denn dieses ist beim Spitzmaulnashorn wie ein Greifschnabel geformt, ideal für seine Art der Nahrungsaufnahme.
2. Sumatra-Tiger (Panthera tigris sumatrae)
Ein weiteres vom Aussterben bedrohtes Säugetier ist der Sumatra-Tiger, eine Großkatze, die seit 2008 als “vom Aussterben bedroht” klassifiziert wird. Die Ursachen für den Populationsrückgang sind die Wilderei (für den Handel mit dem Fell) und die Fragmentierung seines natürlichen Lebensraums. Diese Situation zwingt die Wildkatze dazu, in einem immer kleiner werdenden Territorium leben zu müssen.
Die aktuelle Population von Sumatra-Tigern wird auf 450 bis 500 Individuen geschätzt. Alle Tiere leben entweder in einigen Naturschutzgebieten in Gefangenschaft oder in kleinen Territorien in freier Wildbahn.
Das Fell des Sumatra-Tigers ist dunkler als das der anderen Tigerarten. Darüber hinaus ist er insgesamt schmaler und gilt als der kleinste unter den Tigern, da seine Körperlänge 2,5 Meter nicht überschreitet. Zu seinen Fähigkeiten gehören die Jagd und zudem kann er in den kleinen Flüssen und Teichen der Insel Sumatra (Indonesien), seinem natürlichen Lebensraum, schwimmen.
3. Schuppentier (Manis)
Manis oder Schuppentiere, wie sie im Volksmund genannt werden, sind eine Gattung von Säugetieren, bei der 2 der 4 Arten derzeit stark vom Aussterben bedroht sind. Dieses kleine Tier wird aufgrund seiner Fähigkeit, sich um sich selbst zu wickeln, um sich vor Raubtieren zu schützen, mit dem Gürteltier in Verbindung gebracht. Heute leben diese Tiere nur noch in Afrika und Asien.
Das Schuppentier ist ein insektenfressendes Säugetier, das für den Menschen keine Gefahr darstellt. Allerdings ist es das weltweit am häufigsten gehandelte Tier, da sein Fleisch auf dem asiatischen Markt sehr geschätzt wird und seine Schuppen in der traditionellen Medizin zur Linderung von Beschwerden – wie Arthritis oder Asthma – genutzt werden.
4. Berggorilla (Gorilla beringei beringei)
Auch Gorillas sind insbesondere durch Abholzung, Wilderei und menschliche Krankheiten bedroht. Der Westliche Flachlandgorilla und der Berggorilla sind 2 der 4 am stärksten bedrohten Gorilla-Unterarten. Im Jahr 2008 gab es nur noch 600 Berggorillas und sie galten als “vom Aussterben bedroht”. Inzwischen änderte die IUCN den Status auf “stark gefährdet”, da sich ihre Population dank verschiedener Maßnahmen wieder etwas erholt hat. Der Westliche Flachlandgorilla gilt allerdings inzwischen wieder als “vom Aussterben bedroht”.
Berggorillas werden in verschiedenen Reservaten in Zentralafrika geschützt und ihre soziale Organisation ist nur einer ihrer kuriosesten Aspekte. Es wurde beobachtet, dass ein einzelnes Männchen mit mehreren Weibchen zusammenleben kann, obwohl es normalerweise mehr Männchen in derselben Gemeinschaft gibt.
5. Zwergflusspferd (Choeropsis liberiensis)
Diese Nilpferdart ist in Afrika endemisch, insbesondere in Liberia, Nigeria und der Elfenbeinküste, wo es viele Sümpfe gibt. Es ist ein semi-aquatisches Säugetier, das im Gegensatz zum gewöhnlichen Nilpferd lieber allein oder zu zweit lebt. Die Tiere gehen nachts zum Fressen in die nahegelegenen Wälder. Tagsüber bleiben sie im Wasser, um ihre Körpertemperatur zu regulieren.
Die Zerstörung ihres Lebensraums hat dazu geführt, dass es derzeit weniger als 3.000 Zwergflusspferde gibt. Aus diesem Grund klassifiziert die IUCN sie als vom Aussterben bedrohte Säugetiere.
Vom Aussterben bedrohte Säugetiere in Spanien
Aber nicht nur in Asien und Afrika sind unzählige Tierarten vom Aussterben bedroht, Europa ist gleichermaßen davon betroffen. Am Beispiel Spaniens werden wir dir nachfolgend weitere vom Aussterben bedrohte Säugetiere vorstellen. Umweltverschmutzung und Jagd sind nur zwei der Ursachen, die die Lebensräume der Tiere und somit auch ihr Überleben massiv bedrohen. Daher haben Umwelt- und Tierschutzorganisationen dafür gekämpft, dass die Gesetzgebung in Bezug auf Verbrechen, die den Schutz dieser Arten bedrohen, strenger wird.
6. Braunbär (Ursus arctos)
Der Braunbär hat seinen Lebensraum in Spanien – in den Pyrenäen – und im Kantabrischen Gebirge. Obwohl es durch einige Forschungs- und staatliche Bemühungen gelungen ist, ihre Zahl zu erhöhen, leben derzeit in den Pyrenäen nur etwa 50 Exemplare. Verschiedene Schutzprogramme haben jedoch dazu geführt, dass sich ihr Status von “gefährdet” zu “am wenigsten besorgniserregend” geändert hat.
Im Februar 2016 betrug die weltweite Population der Braunbären 110.000.
7. Iberischer Wolf ( Canis lupus signatus )
Die Erhaltung des Iberischen Wolfes ist in Spanien ein ständiger Kampf. Vor einigen Jahrzehnten war dieser Hundeartige auf der gesamten Iberischen Halbinsel verbreitet. Heute gibt es nur noch 2.000 Wölfe, die nördlich und südlich des Duero-Flusses leben. Daher wird diese Spezies als “gefährdet (VU)” eingestuft. Leider werden in einigen Gebieten immer noch Exemplare gejagt.
Die größte Bedrohung für den Iberischen Wolf sind die Bestrebungen, seine Jagd südlich des Douro zu legalisieren. Darüber hinaus wird diese Art durch Vergiftungen und die Reduzierung ihres natürlichen Lebensraums bedroht.
8. Iberischer Luchs (Lynx pardinus)
Der Iberische Luchs – eine weltweit einzigartige Art – ist ein weiteres Säugetier, das durch die Zerstörung seines Lebensraums, Autounfälle, Nahrungsmangel und die Jagd vom Aussterben bedroht ist. Daher sind auch Iberische Luchse als “vom Aussterben bedrohte” Säugetiere klassifiziert. In den Gebieten der Sierra Morena, Doñana und den Bergen von Toledo streifen sie frei umher. Allerdings ist die Nahrungssituation prekär, was mit der Population der Kaninchen in Zusammenhang steht.
Wie du siehst, gibt es viele Säugetiere, die gegenwärtig vom Aussterben bedroht sind. Die Mehrzahl der Auslöser hierfür sind vom Menschen zu verantworten. Daher liegt es auch in unserer Verantwortung, die Schädigungen und Bedrohungen für diese Tiere zu bekämpfen und zu beseitigen. Denn in ihrem natürlichen Lebensraum stellen all diese wunderbaren Tiere keine Gefahr dar.
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