Was fressen Krebse?
Es gibt mehr als 4.000 Arten von Krebstieren, die zu verschiedenen Teilordnungen der Unterordnung Pleocyemata gehören. Wenn du wissen willst, was Krebse fressen, musst du den Lebensraum der einzelnen Tiere betrachten, denn sie sind Opportunisten, die alles nehmen, was sie bekommen.
Ernähren sich Krebse von tierischen oder pflanzlichen Stoffen? In diesem Artikel gehen wir näher darauf ein und schauen uns auch die allgemeinen Eigenschaften von Krebsen an.
Allgemeine Biologie der Krebse
Alle Krebstiere der Ordnung der Zehnfußkrebse (Decapoda) weisen fünf Beinpaare auf. Außerdem haben sie ein Exoskelett aus Chitin, das ihren Körper schützt, da sie keine Knochen haben.
Krebse häuten ihr Exoskelett während der Wachstumsphase, damit sie hineinpassen.
Bei allen Arten hat sich das erste Paar der Bewegungsorgane zu Zangen entwickelt. Damit können diese Krebstiere ihre Nahrung manipulieren und sich gegen Raubtiere verteidigen, aber sie jagen in den meisten Fällen keine Tiere.
Die meisten Krebsarten sind benthisch, das heißt, sie bewegen sich auf dem Meeresboden. Es gibt einige Ausnahmen, wie z. B. bestimmte Arten der Überfamilie Portunoidea, die schwimmend in der Tiefsee leben. Der Palmendieb oder Kokosnussräuber (Birgus latro) ist eine der wenigen Krebsarten, die nur vor dem Erwachsenenstadium mit Wasser in Berührung kommt.
Was fressen Krebse?
Was die Ernährung der Krebse anbelangt, so sind sie ziemlich opportunistisch. Das bedeutet, dass sie sich von allem ernähren, was sie in die Finger bekommen, egal ob es tierischen oder pflanzlichen Ursprungs ist. Deshalb gelten sie als Allesfresser und Aasfresser zugleich.
Die meisten dieser Krustentiere bevorzugen tierische organische Stoffe gegenüber pflanzlichen. Diese Gefräßigkeit spielt eine sehr wichtige Rolle bei der Erhaltung ihrer Umwelt, da sie den Meeresboden von den Überresten toter Tiere säubern und sogar einige Überreste menschlichen Mülls an den Küsten und Flüssen recyceln.
Was fressen Seekrabben?
Die Mehrheit der Krabben (Brachyura) lebt im Meer. Sie zeichnen sich durch ihren abgeflachten Körper und eine rundere Form als ihre Süßwasser-Kollegen aus und bevorzugen Brackwasser an Küsten, Salzwiesen und Flussmündungen, sind aber auch in tiefen Gewässern zu Hause.
Was fressen die Krebse in diesen Lebensräumen? Ihre Nahrung besteht aus Fischresten, anderen Krustentieren, die kleiner sind als sie selbst, Schildkrötenbrut, Algen, Plankton, Larven und generell aus den Überresten toter Tiere. Einige der auffälligsten Arten dieser Unterordnung sind gut bekannt. Hier sind verschiedene Beispiele:
- Winterkrabben (Gattung Uca): Eine ihrer Scheren (Chelen) ist bei den Männchen deutlich größer als die andere. Sie ernähren sich von Plankton, Algen, Larven und organischen Abfällen, die sie vom Meeresboden aufsammeln.
- Rennkrabben (Gattung Ocypode): Sie erreichen die unglaubliche Geschwindigkeit von über 20 Kilometern pro Stunde. Diese Krabbben ernähren sich von Insekten, die sie im Flug fangen, und von organischen Resten, die sie auf dem Meeresboden finden.
- Rote Klippenkrabbe (Grapsus grapsus): Sie ist eine der am leichtesten zu findenden Krabben an der Pazifikküste Südamerikas. Diese Krabbenart ernährt sich von Algen und kleinen Tierresten, die von den Wellen an Land gespült werden.
- Einsiedlerkrebse (Überfamilie Paguroidea): Du kennst sie wahrscheinlich, weil sie Muscheln, Korallen, Holz oder Steine als Unterschlupf nutzen, denn ihr Exoskelett ist entkalkt und viel weicher als normal. Ihre Nahrung besteht aus den Überresten anderer Krustentiere, Würmern und Pflanzenresten.
Was fressen Flusskrebse?
Die Flusskrebse gehören zu der Teilordnung Astacoidea und zur Familie der Parastacoidea. Man findet sie in Bächen, in denen die Strömung nicht zu schnell oder stark ist.
Obwohl sie auch keine Tiere jagen, fangen Flusskrebse gelegentlich lebende Beute, unter anderem Regenwürmer, Wasserflöhe, kleine Fische, Kaulquappen oder sogar Reptilien, die in die Nähe des Wassers kommen. Wenn tierisches Material knapp ist, ernähren sie sich von Wasserpflanzen.
Wenn du dich über bestimmte Arten wunderst, findest du hier einige typische Beispiele:
- Dohlenkrebs (Austropotamobius pallipes): Dieser Krebs ist vom Aussterben bedroht, da er mit dem roten amerikanischen Sumpfkrebs (Procambarus clarkii) konkurrieren muss, der als invasive Art in europäischen Gewässern zu finden ist. Er ernährt sich von allen organischen Stoffen, die er findet, da er normalerweise nicht jagt.
- Roter amerikanischer Sumpfkrebs (Procambarus clarkii): Sein natürlicher Lebensraum ist die Küste des Golfs von Mexiko und Floridas. Diese Krebsart breitet sich sehr effizient aus, da sie bei gutem Wetter große trockene Gebiete überqueren kann. Die amerikanischen Sumpfkrebse sind außerdem große Opportunisten, die sich von allem ernähren, was sie bekommen.
- Australischer Flusskrebs (Cherax quadricarinatus): Dieser Aasfresser und Detritusfresser nutzt jede pflanzliche oder tierische Nahrungsquelle in seiner Reichweite. Der australische Flusskrebs ist sehr anpassungsfähig, da er plötzlichen Veränderungen im Wasserhaushalt, der Temperatur, dem pH-Wert und dem Sauerstoffgehalt widerstehen kann.
Wie du siehst, ist die Frage, was Krebse fressen, sowohl einfach als auch komplex. Die Informationen sind wichtig für die Erhaltung jeder Krebstierart, denn während sie ihre Umwelt reinigen, dienen sie gleichzeitig als Nahrung für größere Raubtiere. Wenn ein Taxon dieser Krebstiere bedroht ist, sind sowohl die Umwelt als auch der Rest der Tiere betroffen.
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