Warum bevorzugen Mücken manche Menschen?
Geschrieben und geprüft von dem Biologen Cesar Paul Gonzalez Gonzalez
Stechmücken sind so winzig, dass sie oft unbemerkt bleiben. Allerdings ernähren sie sich von menschlichem Blut. Wenn wir sie also nicht entdecken, müssen wir die Konsequenzen erdulden – Unbehagen und einen intensiven Juckreiz. Natürlich stechen Mücken manche Menschen mehr als andere, und nicht jeder leidet gleichermaßen unter Mückenstichen.
Auch wenn es seltsam erscheinen mag, wählen Mücken ihre Beute nach bestimmten biologischen Merkmalen aus. Das ist der Grund, warum manche Menschen eine gewisse Neigung haben, gestochen zu werden. Lies weiter, um herauszufinden, warum manche Menschen bevorzugt zur “Beute” werden und andere nicht.
Allgemeine Informationen über Mücken
Mücken sind kleine wirbellose Tiere, die zur Ordnung der Diptera (di=zwei, pteros=Flügel) gehören. Ihr Körper ist im Durchschnitt zwischen 3 und 6 Millimeter lang und in drei Abschnitte unterteilt: den Kopf, den Brustkorb und den Hinterleib. Außerdem haben sie, wie ihr Name schon sagt, zwei gut ausgeprägte Flügel, die ihnen das Fliegen erleichtern.
Anders als man meinen könnte, ernähren sich nur weibliche Stechmücken hämatophag. Zu diesem Zweck haben sie ein modifiziertes Werkzeug, den länglichen Rüssel, der die Haut durchdringen kann. Diesen benutzen sie als “Strohhalm” und saugen das Blut ihrer Beute.
Die Weibchen müssen Blut konsumieren, weil es Proteine enthält, die für die Entwicklung ihrer Eier wichtig sind. Tatsächlich legen die meisten Arten ihre Eier direkt nach dem Stechen ab, da sie die Nährstoffe im Blut sofort verwerten. Natürlich können sie aufgrund ihrer Größe nicht allzu viel saugen, aber 2 bis 3 Milligramm Blut reichen aus, um bis zu 100 Eier zu versorgen.
Wie wählen Mücken aus, wen sie stechen?
Es stimmt zwar, dass Mücken eine Reihe von Facettenaugen haben, mit denen sie ihre Umgebung sehen können, aber sie nutzen diesen Sinn nicht, um ihre Opfer auszuwählen. Im Allgemeinen lassen sich diese Insekten von Gerüchen leiten, die sie mit ihren Fühlern wahrnehmen. Diese verraten ihnen, wer die attraktivste Beute ist.
Konkret werden Mücken von Pheromonen, Kohlendioxid, Milchsäure, Ammonium, Östradiol und anderen Substanzen angezogen, die ein Produkt des tierischen Stoffwechsels sind. Die meisten dieser Moleküle reichern sich in unterschiedlichen Mengen auf der Haut an, wodurch ein charakteristischer Geruch entsteht, der für jedes Individuum einzigartig ist.
Mehr zum Thema Pheromone Pheromone: die chemische Sprache der Tiere
Die Beteiligung von CO₂ beim Anlocken von Mücken
Mücken erkennen ihre Beute durch Kohlendioxid (CO₂), da Menschen diese Verbindung nach dem Atmen (Ausatmen) ausstoßen. Diese Substanz zeigt den Insekten den Weg, den sie nehmen müssen, um an ihre Nahrung zu kommen, obwohl es nicht der einzige Faktor ist, der entscheidet, wen sie stechen. Anders betrachtet dient Kohlendioxid als eine Art primäres Signal, das durch die Luft die Anwesenheit von Beutetieren anzeigt.
Es gibt einige Studien, die darauf hindeuten, dass die Menge an CO₂, die eine Person ausstößt, entscheidend dafür ist, ob Mücken angelockt werden oder nicht. Das ist jedoch keine Garantie dafür, dass die Tiere alle dieselben Menschen stechen. Es scheint also, dass Mücken bei der Entscheidung, ob sie eine Person stechen oder nicht, auch noch weitere Faktoren berücksichtigen.
Mehr zum Thema Kohlendioxid Wie Superwürmer Styropor in eine gesunde Mahlzeit verwandeln
Die Beteiligung von Milchsäure an der Anlockung von Mücken
Die im Schweiß ausgeschiedene Milchsäure ist einer der wichtigsten Mückenlockstoffe. Diese Verbindung ist ein Produkt des normalen Stoffwechsels der Epithelzellen und ist daher überall auf der Haut vorhanden. Die Menge der vom Körper ausgeschiedenen Milchsäure hängt jedoch von der Dichte der Schweißdrüsen einer Person ab.
Das heißt, je mehr Schweißdrüsen eine Person hat, desto wahrscheinlicher wird sie von Mücken gestochen. Das Problem ist nur, dass die Dichte dieser Drüsen in hohem Maße von noch unbestimmten genetischen Faktoren abhängt.
Ein weiterer Lesetipp für dich Spinnenbiss bei Hunden: Was tun?
Substanzen, die den Geruch eines Menschen beeinflussen
Der Geruch eines Menschen ist das Ergebnis einer komplexen Kombination von Substanzen, die sich auf der Haut befinden. Man schätzt, dass mindestens 400 verschiedene Moleküle daran beteiligt sind. Die wichtigsten sind Carbonsäuren, aromatische Kohlenwasserstoffe, Ester, Ketone und Sulfide.
Die Anziehungskraft, die Menschen auf bestimmte Stechmücken ausüben, wird oft mit dem unterschiedlichen Geruch dieser Leute erklärt. Es hat sich jedoch bei verschiedenen Gelegenheiten gezeigt, dass diese Annahme nicht ganz richtig ist, da jede Mückenart ihre eigenen Vorlieben zu haben scheint.
Bei der Gelbfiebermücke (Aedes aegypti) wurde eine größere Anziehungskraft von Afroamerikanern als von Kaukasiern oder Asiaten beobachtet. Andererseits zeigte die Art Anpheles albimanus eine größere Vorliebe für Erwachsene als für Kinder. Wie man sich denken kann, wird jede Mückenart von bestimmten Gerüchen angezogen. Das macht es noch komplizierter, herauszufinden, wonach sich die Insekten bei ihrer Auswahl richten.
Wie wäre es mit folgendem Artikel? Kuriositäten über den Geruchssinn von Katzen
Nicht alles liegt am Stoffwechsel
Der Stoffwechsel ist nicht der einzige Faktor, der an der Entstehung des besonderen Geruchs jeder Person beteiligt ist. Es gibt bestimmte Mikroorganismen, die von Natur aus auf der Haut leben. Diese können dazu führen, dass bestimmte Stoffe ihren Geruch verändern. Womöglich kann das auch ein wesentlicher Faktor sein, von Mücken gestochen zu werden. Es kann allerdings schwierig sein, die Auswirkungen von Mikroorganismen auf die Entscheidung der Mücken zu messen.
Wenn man an einer Krankheit leidet, kann sich die Population der Mikroorganismen auf der Haut ändern. Infolgedessen verändert sich vorübergehend der Geruch der Person. Schlussendlich kann damit die Wahrscheinlichkeit, von Mücken gestochen zu werden, ab- oder zunehmen, je nach Erkrankung.
Wie du siehst, ist es schwierig, die Komponenten zu identifizieren, die dazu führen, dass Mücken eine bestimmte Person bevorzugen. Je nach Art fällt dieser Vorgang unterschiedlich aus. Da es sich um ein kontroverses Thema handelt, ist es noch ein langer Weg, bis wir zu einer Schlussfolgerung kommen und damit bessere Methoden zur Vorbeugung von Mückenstichen entwickeln können.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
- Ruiz, N., Rincón, G. A., Parra, H. J., & Duque, J. E. (2018). Dinámica de oviposición de Aedes (Stegomyia) aegypti (Diptera: Culicidae), estado gonadotrófico y coexistencia con otros culícidos en el área Metropolitana de Bucaramanga, Colombia. Revista de la Universidad Industrial de Santander. Salud, 50(4), 308-319.
- Torres-Estrada, J. L., & Rodríguez, M. H. (2003). Señales físico químicas involucradas en la búsqueda de hospederos y en la inducción de picadura por mosquitos. Salud pública de México, 45(6), 497-505.
- Zhang, H., Zhu, Y., Liu, Z., Peng, Y., Peng, W., Tong, L., … & Cheng, G. (2022). A volatile from the skin microbiota of flavivirus-infected hosts promotes mosquito attractiveness. Cell, 185(14), 2510-2522.
- Téllez, E. A. R. (2005). Human body odor, mosquito bites and the risk of disease transmission. Folia Entomologica Mexicana, 44(2), 247-265.
Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.