Kann ich einen Ara als Haustier halten?
Geschrieben und geprüft von der Psychologin Sara González Juárez
Einen Ara als Haustier zu halten, ist möglich, solange du alle notwendigen Papiere hast. Wenn du einen dieser exotischen Vögel mit nach Hause nimmst, musst du jedoch viele Faktoren berücksichtigen, einmal abgesehen von der legalen Beschaffung. Papageien sind komplexe Tiere, und das sowohl in psychologischer Hinsicht als auch in Bezug auf die Pflege, die sie benötigen.
Wenn du gerade dabei bist, dich über diese wunderbaren Vögel zu informieren, bevor du dich entscheidest, dein Leben mit einem Ara zu teilen, dann gehst du die Dinge richtig an. Warum? Weil du dir über die Bedürfnisse dieser Vögel im Klaren sein musst, bevor du dir einen Papagei anschaffst. Hier findest du viele nützliche Informationen dazu.
Ist es legal, einen Ara als Haustier zu halten?
Als Erstes musst du dir darüber im Klaren sein, ob du mit der Anschaffung eines Aras womöglich eine Straftat begehst. Fast alle Papageienarten, einschließlich einiger Arten der Familie der Eigentlichen Papageien, zu denen Aras gehören, dürfen nur von zertifizierten Züchtern erworben werden.
Der Verkauf und Kauf dieser Arten wird durch das „Washingtoner Artenübereinschutzabkommen“ (WA) von 1975 geregelt. International ist es als CITES-Abkommen (Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten frei lebenden Tiere und Pflanzen) bekannt, das die Arten je nach ihrer Bedeutung für den Naturschutz in drei Anhänge unterteilt. Wenn die Ara-Art, die du kaufen möchtest, in Anhang I (bereits vom Aussterben bedrohte Arten) steht, sind der Besitz und der Handel damit bis auf seltene Ausnahmen verboten.
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Welche rechtlichen Verfahren müssen durchgeführt werden?
Um herauszufinden, ob die Art, die du kaufen möchtest, in einem dieser Anhänge steht, kannst du hier Anhang I- III in englischer Sprache finden. Zusammengefasst nennen wir dir hier einige der Anforderungen, in einfachen Worten erklärt:
- Der Ara muss identifiziert werden können: Das bedeutet, dass er einen lötfreien Identifikationsring oder einen Mikrochip haben muss (vorzugsweise letzteres). Dazu müssen die Papiere des Vogels in Ordnung sein, die dir der Züchter aushändigen muss.
- Wenn das Tier importiert wird: Wenn das Tier aus einem anderen Land als deinem eigenen stammt, brauchst zu zusätzlich zur CITES-Ausfuhrbewilligung des Herkunfslandes eine Einfuhrbewilligung. Du solltest diese etwa einen Monat vor dem Kauf beantragen, damit alles in Ordnung ist, wenn das Tier durch den Zoll geht.
- Genehmigungen für Wildfänge: Wenn du Aras aus freier Wildbahn erwerben willst, muss der Anbieter über eine ordnungsgemäße Fang- und Ausfuhrgenehmigung verfügen. Alle diese Unterlagen müssen dir zur Verfügung gestellt werden.
Die Angaben zur Identifizierung auf den Unterlagen und auf dem Ring oder Chip müssen übereinstimmen. Wenn das nicht der Fall ist, kannst du sicher sein, dass der Besitz dieses bestimmten Aras illegal ist. Der Besitz von Arten, die auf in Anhang I der CITES-Liste stehen, kann ohne eine gültige Bescheinigung mit Geld- oder sogar Gefängnisstrafen geahndet werden.
Was braucht ein Ara in meinem Zuhause?
Wenn du dir sicher bist, dass es in deinem Land legal ist, diese Ara-Art als Haustier zu halten, musst du als Nächstes prüfen, ob du dich in jeder Hinsicht um den Vogel kümmern kannst. Hier sind die Anforderungen für eine Haltung in Gefangenschaft:
Finanzieller Aufwand
Einen Papagei zu halten, bedeutet, dass du kontinuierlich Geld ausgeben musst. Angefangen von der Anschaffung, die kostspielig ist, über die Ernährung, zu der täglich Körnerfutter und frisches Obst und Gemüse gehören, bis hin zu den Kosten für den Tierarzt – die Haltung eines Aras ist immer teuer.
Denke daran, dass du den Ara so ernähren musst, dass es dem entspricht, was er an seinem Ursprungsort frisst. Er stammt ursprünglich aus den Regenwäldern Süd- und Mittelamerikas. Du solltest die regelmäßigen Kontrolluntersuchungen beim Tierarzt nicht auslassen, denn bis bei Vögeln Krankheitssymptome auffällig werden, ist die Erkrankung meistens schon weit fortgeschritten. Tierärztliche Behandlungen sind meist langwierig und teuer.
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Zeit-Investition
Wenn wir davon sprechen, Zeit in einen Ara zu investieren, meinen wir damit nicht nur, jeden Tag Zeit mit ihm zu verbringen. Bedenke, dass diese Papageien-Art sehr langlebig ist (die Lebenserwartung kann bis zu 70 Jahre betragen). Wenn du diese Welt vor deinem Vogel verlassen würdest, wäre dann jemand in der Lage, sich um ihn zu kümmern?
Im Alltag brauchen Aras viel Zuwendung von ihren Haltern, da sie mitunter so intelligent wie ein 7-jähriges Kind sind. Dazu kommt, dass Aras für gewöhnlich monogame Partnerschaften bilden, sodass sie zu emotionaler Abhängigkeit neigen. Daher sind sie keine Tiere, die man den ganzen Tag allein lassen kann.
Platzbedarf
Als große Vögel brauchen Aras einen Käfig, der groß genug ist, um sich darin stressfrei aufzuhalten und auch die Flügel ausbreiten zu können. Außerdem musst du dein Zuhause so einrichten, dass alle Gefahrenquellen ausgeschlossen werden können. Aras lassen sich nicht den ganzen Tag einsperren. Deshalb sollte dein Zuhause eine angemessene Größe haben, damit sich dein Vogel dort wohlfühlen kann.
Emotionale Investition
Dieser Aspekt wird häufig vernachlässigt, ist aber genauso wichtig wie die anderen bisher genannten Punkte. Es handelt sich beim Ara um einen anspruchsvollen Vogel, sowohl was die Grundpflege als auch die Erziehung und das emotionale Management angeht. Obwohl Aras eine großartige Gesellschaft abgeben und dir viel Freude bereiten können, benötigen Vögel dieser Art auch viel Geduld von ihren Haltern.
Aras können mit ihren kräftigen Schnäbeln echten Schaden anrichten. Bis sie lernen, ihre Wut nicht durch Hacken auszudrücken, musst du diese Verhaltensweise ertragen. Du darfst es dabei aber nicht so aussehen lassen, als würde es dich schmerzen. Zusätzlich musst du den Tieren beibringen, dass dein Menschen-Partner nicht ihr Feind ist und dass sie nur von dir dazu ausgewählte Dinge kaputt machen dürfen. Diese Aufzählung ließe sich noch beliebig fortsetzen.
Gewöhne dich auch an die lauten Schreie, denn das ist die Art und Weise, wie Mitglieder der Familie Psittacidae kommunizieren.
Ist es ethisch vertretbar, einen Ara als Haustier zu halten?
Natürlich können wir von Deine Tiere es niemals befürworten, ein Tier aus seiner angestammten Umgebung zu reißen und es zu zwingen, mit Menschen unter einem Dach zu leben. Wenn Tiere jedoch zu diesem Zweck gezüchtet werden, ist die Grenze zwischen ethisch und unmoralisch sehr viel unschärfer. Dann hängt die Entscheidung, einen Ara zu halten, vom Gewissen des jeweiligen Halters ab.
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Abgesehen von der rechtlichen Seite solltest du dir folgendes überlegen: Inwieweit ist es für dich in Ordnung, ein Haustier zu halten, das eventuell keinen Domestizierungsprozess durchlaufen hat? Und hast du bedacht, dass der Körper eines Aras für ein völlig anderes Leben ausgelegt ist? Das soll nicht heißen, dass ein solcher Vogel in deiner Obhut nicht glücklich werden kann, aber denk daran, dass die Entscheidung, ihn zu dir nach Hause zu holen, letztlich nicht im gegenseitigen Einvernehmen erfolgt.
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