Amazonas-Motmot: Lebensraum und Merkmale
Geschrieben und geprüft von der Biologin Raquel Rubio Sotos
Der Amazonas-Motmot (Momotus momota) ist ein Vogel aus der Ordnung der Rackenvögel (Coraciiformes), zu der auch die Bienenfresser oder Spinte (Meropidae) gehören, und der Familie der Sägeracken (Momotidae). Er ist weit verbreitet und ernährt sich vielfältig. Alles über diesen farbenfrohen Vogel erfährst du hier.
Lebensraum und Verbreitung des Amazonas-Motmot
Er ist ein Vogel mit einem sehr großen Verbreitungsgebiet, das sich vom Süden Mexikos, Bolivien, Brasilien, Kolumbien, Ecuador, Peru, Paraguay, Venezuela, Guyana bis in den Norden Argentiniens erstreckt. Der Amazonas-Motmot bewohnt in der Regel tropische Gebiete mit einem Wasserlauf in unmittelbarer Nähe.
Er kann in verschiedenen Höhenlagen leben, von Meereshöhe bis zu 3000 m über dem Meeresspiegel. Was die Vegetation betrifft, so kommt er normalerweise am Rande von Feucht- oder Trockenwäldern vor und vorzugsweise in Schluchten. Er wurde auch in der Nähe menschlicher Siedlungen beobachtet, z. B. in Getreidefeldern oder in Bergbaugebieten.
Körperliche Merkmale
Der Amazonas-Motmot fällt durch seine lebhafte Färbung auf. Er wird normalerweise 40 cm lang, es gibt aber auch Exemplare, die länger sind. Er hat einen großen, kräftigen Kopf mit einem kräftigen, gebogenen Schnabel.
Der Schnabel dieser Vögel hat von den Nasenlöchern bis zur Spitze leicht gesägte Schneidekanten, die mit Zähnen verwechselt werden könnte. Man vermutet, dass dies auf ihre abwechslungsreiche Nahrung zurückzuführen ist.
Das Gefieder ist überwiegend grün, am Bauch jedoch oliv und braun. Die Krone ist türkisblau und von einem schwarzen Kranz umgeben. Augen und Wangen sind schwarz. Der Schwanz ist lang, grün gefärbt und läuft blau aus. Das Gefieder an der Schwanzspitze hat die Form von blauen und schwarzen Keulen.
Verhalten des Amazonas-Motmot
Der Amazonas-Motmot ist hauptsächlich ein Einzelgänger, außer wenn er mit einem Nistpartner zusammen ist. Außerdem ist er ein Standvogel und verlässt sein Revier nur dann, wenn es die Umstände erfordern. Diese Vögel neigen dazu, viele tiefe Laute von sich zu geben.
Sie sind tagaktiv und ziemlich ruhig, außer bei der Partnersuche, während der Brutzeit oder bei der Verteidigung ihres Territoriums. Man sieht sie häufig zusammen mit Vieh auf der Suche nach Mistkäfern oder mit Totenkopfäffchen auf der Jagd nach Insekten.
Unterarten des Amazonas-Motmot
Von diesem Vogel sind neun Unterarten bekannt, die sich vor allem durch ihre Verbreitungsgebiete unterscheiden:
- Momotus momota microstephanus: im Tiefland der Anden, im Westen Venezuelas, im Osten Ecuadors und im Nordosten Perus und Brasiliens.
- Momotus momota momota: Vom Orinoco bis zu den Guyanas und Nordbrasilien.
- Momotus momota ignobilis: Östliches Peru und nördliches Bolivien.
- Momotus momota simplex: Nordbrasilien südlich des Amazonas.
- Momotus momota cametensis: Vom unteren Xingu-Fluss bis zum Tocantins-Fluss.
- Momotus momota parensis: Nordostbrasilien.
- Momotus momota marcgravianus Von Paraíba bis Alagoas, im Nordosten Brasiliens.
- Momotus momota nattereri: Nord- und Zentralbolivien.
- Momotus momota pilcomajensis: Östliches und südliches Bolivien und nordöstliches Argentinien.
Ernährung und Fortpflanzung
Der Amazonas-Motmot ist ein Allesfresser. Er ernährt sich hauptsächlich von wirbellosen Tieren, mit einer großen Vorliebe für Käfer. Diese Vögel fressen auch Früchte, Reptilien, Küken aus anderen Nestern und andere kleine Säugetiere.
Wissenschaftliche Beobachtungen dieser Art haben gezeigt, dass sie manchmal auch größere Beutetiere wie Ratten erbeutet und dass Nesträuberei häufiger vorkommt als bisher angenommen.
Man vermutet, dass sein Schnabel so geformt ist, dass er diese größeren Beutetiere leichter fangen und besser zerteilen kann. Bei der Nahrungssuche fliegt er im Tiefflug. Manchmal lässt er sich auch fallen, um Tiere am Boden zu fangen.
Zur Fortpflanzung baut der Amazonas-Motmot seine Nester in Höhlen, die er in die Hänge gräbt. Beide Elternvögel sind für das Ausbrüten der Eier und die Versorgung der Küken verantwortlich.
Die Brutzeit beginnt normalerweise mit der Regenzeit, wenn das Nahrungsangebot am größten ist. Amazonas-Motmots bilden monogame Paare. Die Phase des Werbens ist dadurch gekennzeichnet, dass die Männchen den Weibchen etwas Futter anbieten. Wenn das Weibchen das Angebot annimmt, kommt es zur Paarbildung.
Normalerweise werden drei Eier gelegt, aber es wurden auch Nester mit zwei und fünf Eiern beobachtet. Die Brutdauer beträgt 29 bis 32 Tage, kann aber je nach Höhenlage und Witterung variieren. Die Küken werden nackt geboren und wachsen in der ersten Lebenswoche sehr schnell. Küken verlassen das Nest in der Regel innerhalb eines Monats nach dem Schlüpfen und werden danach noch einige Zeit von den Eltern gefüttert.
Schutzstatus
Der Amazonas-Motmot ist ein Vogel, der von der IUCN als eine der am wenigsten gefährdeten Arten eingestuft wird. Die Hauptbedrohung ist die Zerstörung seines Lebensraums durch den Menschen. Abholzung, Landwirtschaft, Viehzucht, Stadtentwicklung, Tourismus und Raubbau an Ressourcen, die den Lebensraum aufsplittern, sind die größten Bedrohungen.
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