Wölfe, Füchse und Kojoten: Welche Unterschiede bestehen zwischen ihnen?
Geschrieben und geprüft von der Biologe Francisco Morata Carramolino
Canidae (Hunde) sind eine sehr vielfältige Familie fleischfressender Säugetiere. Aktuell gehören mehr als 30 Arten zu dieser Familie. Die meisten von ihnen haben einen sehr ähnlichen Körperbau. Daher lassen sie sich sehr einfach als Mitglieder derselben Familie identifizieren. Dieses Merkmal kann jedoch auch die Unterscheidung zwischen den einzelnen Arten erschweren. Kannst du Wölfe, Füchse und Kojoten eindeutig voneinander abgrenzen?
In diesem Artikel werden wir dir die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale zwischen ihnen aufzeigen. Wir möchten an dieser Stelle darauf hinweisen, dass unter diesen gebräuchlichen Namen eine ganze Reihe von verschiedenen Arten zusammengefasst werden. Um Verwirrung zu vermeiden, werden wir daher vor allem über 3 Arten sprechen: den Wolf (Canis lupus), den Rotfuchs (Vulpes vulpes) und den Kojoten (Canis latrans), der auch als Präriewolf oder Steppenwolf bekannt ist. Wenn du Wölfe, Füchse und Kojoten näher kennenlernen und voneinander unterscheiden möchtest, solltest du unbedingt weiterlesen!
Geografische Verbreitung von Wölfen, Füchsen und Kojoten
Wenn du weißt, wo die einzelnen Tiere leben, erleichtert dies die Identifizierung natürlich erheblich. Daher ist dies der erste Unterschied zwischen Wölfen, Füchsen und Kojoten, den wir besprechen werden.
Füchse und Wölfe haben eines der größten Verbreitungsgebiete aller Säugetiere, denn sie besiedeln fast die gesamte nördliche Hemisphäre. Wölfe kommen in fast ganz Eurasien vor, außer auf den Britischen Inseln. Sie werden auch in Kanada und in den nördlichsten Bundesstaaten der USA gesichtet: Alaska, Minnesota, Wisconsin, Montana, Wyoming, Idaho, Washington und Oregon.
Füchse sind in ganz Eurasien, einigen nordafrikanischen Ländern (Marokko, Tunesien, Ägypten, Sudan und Libyen), ganz Kanada und den Vereinigten Staaten sowie Australien verbreitet. In Teilen dieses Verbreitungsgebiets sind sie vom Menschen eingeführt worden.
Im Gegensatz dazu haben sich Kojoten in ganz Nordamerika ausgebreitet, mit Ausnahme der kälteren Teile Kanadas. Darüber hinaus leben sie auch in einigen Gebieten Mittelamerikas. Infolgedessen wird kein Canide, den man in Europa, Asien oder Afrika antrifft, ein Kojote sein.
Größenunterschiede zwischen Wölfen, Füchsen und Kojoten
Einer der deutlichsten Unterschiede zwischen Wölfen, Füchsen und Kojoten ist zweifelsohne ihre Körpergröße. Wölfe sind bei weitem die größten Tiere und wiegen zwischen 18 und 79 Kilogramm (von den kleinsten bis zu den größten Exemplaren).
Ihr Körper wird zwischen 90 Zentimetern und 1,6 Metern lang, ohne den Schwanz. Dieser kann noch einmal etwa 40 Zentimeter lang werden. Die Körperhöhe von Wölfen kann bis zu 80 Zentimeter betragen. Daher wirst du beim Anblick dieser Tiere in freier Wildbahn erstaunt sein, dass sie viel größer sind als erwartet.
Auf den ersten Blick ähneln Kojoten den Wölfen, aber sie sind wesentlich kleiner. Diese Säugetiere wiegen zwischen 9 und 22 Kilogramm. Sie sind bis zum Schwanz zwischen 81 und 94 Zentimeter lang und der Schanz misst dann noch einmal 40 Zentimeter. Außerdem beträgt ihre Körperhöhe zwischen 58 und 66 Zentimetern.
Füchse sind die kleinsten von allen, etwas größer als eine Hauskatze. Sie wiegen nur 3 bis 10 Kilogramm, ihr Körper ist zwischen 45 und 86 Zentimeter lang und der Schwanz weist eine Spannweite von 30 bis 55 Zentimeter auf. Ihre Körperhöhe beträgt etwa 40 Zentimeter.
Wölfe, Füchse und Kojoten: Physische Unterscheidungsmerkmale
Nicht nur ihre Größe unterscheidet diese Tiere, auch ihre Farben und Proportionen sind unverwechselbar. Füchse sind evolutionär weiter von den anderen beiden Arten entfernt, wodurch sie auch leichter zu erkennen sind.
Diese kleinen Fleischfresser haben ein sehr auffälliges Fell, das im Winter meist lang, dicht und intensiv orange gefärbt ist. Die Beine und Ohren sind schwarz, während die Schwanzspitze, der ventrale Teil des Körpers und das Gesicht weißlich sind. Im Sommer ist das Fell ähnlich gefärbt, aber insgesamt kürzer und weniger auffällig.
In Bezug auf ihre Proportionen sind Füchse länglicher und kurzbeiniger als Wölfe und Kojoten. Ihr Schwanz ist im Verhältnis zum Körper am längsten und aufgrund des dichten Fells auch am dicksten.
Im Gegensatz dazu sind Wölfe die robustesten, breitesten und muskulösesten dieser drei Caniden. Der Kopf eines Wolfes ist groß und schwer, er hat starke Kiefer und eine Schnauze, die breiter ist als die der anderen beiden Arten. Darüber hinaus sind seine Ohren kleiner und zudem wie ein Dreieck geformt. Besonders im Winter ist das Fell dicht, aber nicht so lang wie bei Füchsen.
Die Färbung der Wölfe ist variabel und hängt von der geographischen Region ab, in der die Tiere leben. Typischerweise zeigt sich das Fell in Weiß-, Grau- und Schwarztönen, aber auch Brauntöne können vorkommen.
Der Kojote ist wesentlich anmutiger und schlanker als der Wolf. Er hat große Ohren und eine feine, lange und spitze Schnauze. Sein kürzeres und weniger dichtes Fell ist meist leicht orangebraun und in mehr oder weniger hellen Grautönen gefärbt.
Wölfe, Füchse und Kojoten: Verhalten und Ernährung
Wölfe sind sehr soziale Tiere, die in hierarchisch strukturierten Rudeln leben. Im Gegensatz dazu sind Füchse ausgesprochene Einzelgänger. Kojoten lassen sich zwischen diesen beiden eingruppieren. Sie können Einzelgänger sein, aber sie bilden auch Gruppen. Diese sozialen Strategien führen zu sehr unterschiedlichen Verhaltensweisen bei den drei Arten, welche uns hier beschäftigen.
Die Wölfe organisieren ihre Rudel perfekt, um Beute zu fangen, die sie nicht einzeln töten können. Auf diese Weise ernähren sie das gesamte Rudel. Außerdem sind sie hauptsächlich auf große und mittelgroße Huftiere wie Rehe, Wildschweine oder Elche spezialisiert. Dennoch scheuen sie sich nicht, auch andere Kleintiere zu verzehren. Darüber hinaus bilden auch Obst, Beeren und Gemüse einen wichtigen Bestandteil ihrer Ernährung. Zudem können Wölfe auch Aas fressen.
Kojoten sind Generalisten und sehr vielseitige Raubtiere. Sie sind hauptsächlich Fleischfresser, die sich von jedem kleinen oder mittleren Tier ernähren, das sie fangen können. Das können Vögel, Säugetiere, Reptilien, Insekten und vieles mehr sein. Außerdem sind sie ebenfalls Aasfresser, aber in weit größerem Ausmaß als Wölfe.
In der Nähe menschlicher Siedlungen ernähren sich Kojoten auch von städtischen Abfällen oder anderen fressbaren Ressourcen. Aus Studien geht hervor, dass sie sich sogar von Katzen ernähren.
Und Füchse sind wahre Allesfresser. Die Tiere, die sie fressen, sind hauptsächlich kleine Beutetiere wie verschiedene Nagetiere, Vögel, Reptilien oder wirbellose Tiere. Auch Beeren, Früchte, Kräuter und Knollen machen einen großen Teil ihrer Ernährung aus.
Wenn du dir diese Details im Gedächtnis behältst – und ein wenig Übung hast – wird es dir leicht fallen, jeden dieser Caniden richtig zu identifizieren. Obwohl sie oft missverstanden werden, sind Wölfe, Füchse und Kojoten allesamt faszinierende, wertvolle und schützenswerte Tiere. Auch wenn sie manchmal mit dem Menschen in Konflikt geraten, ist ihr Schutz ein absolutes Muss.
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