Lerne mehr über den Schlaf von Delfinen
Sie verbringen zwar die ganze Zeit im Wasser, doch zum Atmen müssen sie an die Meeresoberfläche kommen. Wie schlafen Delfine also? In unserem Artikel erfährst du mehr über den Schlaf von Delfinen und anderen Meeressäugetieren.
Der Schlaf von Delfinen
Delfine, genau so wie Wale und Orcas, müssen mit einem geöffneten Auge und der Hälfte ihres Gehirns in Wachsamkeitszustand schlafen. Ja das stimmt, genau so, wie du das hier liest, funktioniert der Schlaf von Delfinen.
Das bedeutet, dass bei diesen Meeressäugern nur eine Gehirnhälfte unbewusst wird, während die andere wach bleibt. Genau dasselbe geschieht auch mit ihren Augen, denn nur eines schließt sich. Das Auge auf der gegenüberliegenden Seite der wachen Gehirnhälfte bleibt offen.
Die wache Hirnhälfte kümmert sich um die Atmung und darum, dass der Körper des Delfins an die Wasseroberfläche gelangt, um zu schnaufen.
Während einer Zeitspanne von 24 Stunden ruht dabei jede Gehirnhälfte für vier Stunden. Deshalb kann man sagen, dass der Delfin 8 Stunden täglich schläft.
Manchmal treiben Delfine bewegungslos während ihres Schlafes auf der Wasseroberfläche herum, während sie anderen Mals langsam schwimmen.
Sie können auch tiefer in Richtung Meeresgrund schwimmen, um in bestimmten Zeitabständen aufzutauchen. Weil sie sich nicht viel bewegen, brauchen sie auch weniger Sauerstoff.
Normalerweise findet der Schlaf von Delfinen nachts statt. Für zwei Stunden benutzen sie dafür eine Hirnhälfte und für die nächsten zwei die andere. Dann wiederholen sie das alles noch einmal, damit sie ihre 8 Stunden Ruhe bekommen.
Warum schlafen Delfine auf diese Weise?
Ein altes Sprichwort sagt uns, dass die Natur weise ist. Nichts besteht aus Zufall und jede Spezies hat genau das, was sie zum Überleben braucht. Das beinhaltet natürlich auch die Delfine, damit diese Meeressäuger schlafen können, ohne dabei zu ertrinken.
Ganz anders als bei Landsäugetieren desaktivieren Meeressäuger nicht ihr ganzes Gehirn und auch nicht alle Muskeln, während sie ruhen. Sie können sich den Luxus eines tiefen Schlafes nicht leisten. Täten sie es dennoch, dann bekämen sie nicht die lebenswichtige Sauerstoffzufuhr.
Doch davon abgesehen und ebenfalls im Gegensatz zu Landsäugern, schalten sich auch ihre Sinne nicht im Schlaf ab; nicht einmal die Sicht und der Geruchssinn.
Es gibt noch einen weiteren Grund, aus dem der Schlaf bei Delfinen anders ist. Mit ihrem geöffneten Auge und der wachsamen Gehirnhälfte gehen sie ebenfalls Risiken aus dem Weg. Dazu gehören beispielsweise vorbeifahrende Schiffe, Haie oder Orcas.
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Gleichzeitig bewahren sie auch bestimmte physiologische Prozesse den ganzen Tag über, wie zum Beispiel die notwendige Muskelbewegung, um ihre Körpertemperatur im Wasser zu regulieren.
Sie sind zwar Warmblütler und leben in tropischen Gewässern, doch blieben sie still, so würde sich ihre Körpertemperatur reduzieren und das hätte Auswirkungen auf ihre Gesundheit.
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Und wie steht es mit den Walen?
Etwas ähnliches geschieht auch mit größeren Meeressäugern, wie Walen und Orcas, die ebenfalls zum Atmen an die Wasseroberfläche müssen. Das bedeutet, dass sie dank ihrer wachen Hirnhälfte sehr langsam und in der Nähe der Wasseroberfläche schwimmen.
Es ist auch interessant, dass Jungwale neben ihren Müttern fressen, ruhen und schlafen, die nicht mal für eine Minute still stehen.
Die Kleinen begeben sich in eine Position, in der die Wasserbewegung des Muttertieres es ihnen erlaubt, sich fortzubewegen. So können sie schlafen, ohne dass sie dabei ertrinken oder untergehen.
Der Schlaf von Delfinen und anderen Meeresbewohnern ist wirklich faszinierend. Mit der Technik der wachen Gehirnhälfte sichern sie ihr Überleben und vermeiden Gefahren.
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Heckel, G., Ladrón-de-Guevara, P., & Rojas–Bracho, L. (2005). Ballenas y delfines. In Bahía de los Ángeles: recursos naturales y comunidad. Línea base 2007. https://doi.org/10.4067/S0718-22442005000100002
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