Diese neun Katzen können ordentlich zubeissen
Geschrieben und geprüft von dem Biologen Cesar Paul Gonzalez Gonzalez
Katzen zeichnen sich durch einen sehr flexiblen, schlanken und dynamischen Körper aus, der ihnen hilft, mit großer Geschicklichkeit zu jagen. Sie sind reine Fleischfresser und haben sich auf das Anpirschen an ihre Beute mit anschließendem Erlegen spezialisiert. Außerdem haben sie kräftige Kiefer mit scharfen Reißzähnen, die ein tödliches und effizientes Werkzeug beim Jagen und Fressen sind. Aber welche sind die Katzen haben den kräftigsten Biss?
Die Familie der Felidae umfasst viele verschiedene Arten, unter denen Hauskatzen, Panther, Löwen und Leoparden hervorstechen. Die meisten dieser Tiere sind Einzelgänger und haben Bisse entwickelt, die so stark sind, dass sie ihr Opfer in Sekundenschnelle damit töten. Lies weiter, um die Katzen mit den stärksten Bissen und den mächtigsten und tödlichsten Kiefern kennenzulernen.
Katzen mit den stärksten Bissen
Die Bisskraft eines Tieres (genauer gesagt der Kieferschließdruck) wird normalerweise in Einheiten von Kraft pro Fläche gemessen und wird in Newton pro Quadratzentimeter berechnet. Damit wird der Druck bezeichnet, den jeglicher Kiefer ausübt, wenn er sich schließt. Dieses Maß nimmt je nach Anzahl und Beschaffenheit der Schädelmuskeln zu oder ab.
Da die Beißkraft die besonderen Bedingungen der einzelnen Tiere berücksichtigt, wird sie nicht durch die Größe beeinflusst und kann daher für faire Vergleiche zwischen den Arten verwendet werden. Sie eignet sich sogar sehr gut, um die Beißkraft einiger Katzenarten zu vergleichen. Deshalb hier eine Liste mit den Kandidaten, die womöglich den kräftigsten Biss haben:
1. Karakal (Caracal caracal)
Der Karakal ist eine wunderschöne Raubkatze, die einige Gemeinsamkeiten mit Hauskatzen hat – mit dem großen Unterschied, dass die Ohren ziemlich groß sind und vom Körper abstehen. Das Tier ist durchschnittlich zwischen 60 und 90 Zentimeter lang, aber mit 14 bis 17 Kilogramm relativ leicht.
Aufgrund seiner geringen Größe erreicht seine Beißkraft nur eine Stärke zwischen 70 und 100 Newton pro Quadratzentimeter. Das ist aber gar nicht so schlecht, denn es ist fast doppelt so stark wie die eines Menschen im Durchschnittsalter.
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2. Serval (Leptailurus serval)
Der Serval ist eine weitere prächtige Raubkatze, die zwischen 67 und 100 Zentimeter lang ist und zwischen 8 und 17 Kilogramm wiegt. Damit ist sie eine der kleinsten auf der Liste, aber das bedeutet nicht, dass sie keinen kräftigen Biss hat. Der Serval kann mit seinem Kiefer eine Bisskraft von 70 bis 90 Newton pro Quadratzentimeter ausüben und ist damit dem Karakal ebenbürtig.
3. Ozelot (Leopardus pardalis)
Diese Art ist ziemlich berühmt, weil sie einer Hauskatze sehr ähnlich sieht und in ihrem Jugendstadium sogar mit ihr verwechselt werden kann. Der Ozelot ist mittelgroß und wird zwischen 70 und 90 Zentimeter lang, wiegt aber nur 11 Kilogramm.
Obwohl er zu den kleinsten Katzen auf der Liste gehört, hat er einen kräftigen Biss, der eine Bisskraft von über 101 Newton pro Quadratzentimeter erreicht. Damit übertrifft er den Karakal und den Serval, die etwas größer sind als der Ozelot.
4. Rotluchs (Lynx rufus)
Der Rotluchs ist eine prächtige Tierart mit einem wilden Auftreten und einem bunten Fell. Er wird zwischen 60 und 100 Zentimeter lang und wiegt zwischen 4 und 15 Kilogramm. Diese Katze hat den schwächsten Biss auf unserer Liste und kann nur etwas weniger als 70 Newton pro Quadratzentimeter Bisskraft ausüben.
5. Nebelparder (Neofelis nebulosa)
Der asiatische Panther ist eine mittelgroße Raubkatze, die sich durch ihre große Kletterfähigkeit auszeichnet. Er ist baumbewohnend und bewegt sich schnell zwischen den Ästen. Im Durchschnitt wird er zwischen 60 und 110 Zentimeter lang und die schwersten Exemplare können bis zu 65 Kilogramm schwer werden.
Er hat nicht nur ein majestätisches Aussehen und eine beneidenswerte Beweglichkeit, sondern gehört auch zu den Katzen mit den stärksten Bissen, denn er kann eine Bisskraft zwischen 130 und 160 Newton pro Quadratzentimeter entwickeln. Das bedeutet, dass er fast doppelt so stark zubeißt wie Luchs, Serval, Karakal und Ozelot.
6. Leopard (Panthera pardus)
Der Leopard ist vielleicht eine der repräsentativsten Katzenarten, denn sein prächtiges geflecktes Fell und sein ohrenbetäubendes Brüllen machen ihn ziemlich imposant. Er ist normalerweise zwischen 1 und 1,9 Meter groß und kann bis zu 90 Kilogramm wiegen.
Da er einen recht großen Körper hat, ist es nicht verwunderlich, dass seine Bisskraft zwischen 160 und 226 Newton pro Quadratzentimeter liegt. Das ist nur einer der Gründe, warum er ein hervorragendes und furchterregendes Raubtier ist.
7. Schneeleopard (Panthera uncia)
Der Schneeleopard gilt als König der Berge, da er normalerweise in über 6000 Metern Höhe lebt. Er ist zwischen 70 und 150 Zentimeter lang und wiegt durchschnittlich 32 Kilogramm. Weil er kleiner ist als der Leopard, ist seine Beißkraft etwas geringer und liegt bei maximal 205 Newton pro Quadratzentimeter. Das ist kein großer Unterschied, aber in einem Kampf könnte er entscheidend sein.
8. Tiger (Panthera tigris)
Der Tiger ist eine der größten Katzen, die es gibt, und es ist nicht überraschend, dass er die stärkste Bisskraft von allen hat. Sein Kiefer hat eine Bisskraft von 700 bis 910 Newton pro Quadratzentimeter, was mehr als dem Zehnfachen eines Menschen entspricht. Damit ist er in der Lage, ziemlich starke Tiere wie beispielsweise Wasserbüffel zu bändigen.
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9. Jaguar (Panthera onca)
Schließlich ist der Jaguar eine weitere Raubkatze mit starker Beißkraft. Er ist in der Lage, bei einem Angriff eine Bisskraft von etwas mehr als 700 Newton pro Quadratzentimeter aufzubringen, was etwas weniger ist als die des Tigers. Da er aber nur halb so groß ist wie der Tiger, hat er in den Augen der Experten im Verhältnis zu seiner Größe den stärksten Kiefer überhaupt.
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Nach all dem, was wir dir heute erzählt haben, ist klar, dass du keiner dieser Katzen persönlich begegnen möchtest, denn ein einziger Biss könnte tödlich für den Menschen enden. Trotz ihrer Wildheit und Gefährlichkeit ist offensichtlich, dass sie beeindruckende Tiere sind. Und jetzt weißt du auch, warum sie in ihren jeweiligen Lebensräumen so hervorragende Jäger sind.
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