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Riemenfisch: Lebensraum und Merkmale

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Über den Riemenfisch ist bisher nur sehr wenig bekannt. Das Wenige, was bekannt ist, ist jedoch sehr interessant und überraschend, da es sich um eine recht eigentümliche Art handelt. Alles Wissenswerte!
Riemenfisch: Lebensraum und Merkmale
Letzte Aktualisierung: 15. August 2021

Der Riemenfisch (Regalecus glesne), im englischen Sprachraum auch als Heringskönig oder Zobelfisch bezeichnet, ist eine wenig bekannte Art, da er nur selten vorkommt. Daher liegen bisher auch keine genauen Informationen über die Fortpflanzung und die Lebensdauer des Tieres und andere Merkmale vor.

Das Wenige, was bisher über den Riemenfisch erforscht wurde, haben wir dir in unserem heutigen Artikel zusammengestellt. Um dieses Tier ranken sich viele Mythen. Außerdem ist bekannt, dass er einer der längsten Fische der Welt ist.

Der Lebensraum des riesigen Riemenfisches

Dieser Fisch ist in allen Ozeanen der Welt zu finden, mit Ausnahme der Polarregionen, so die Experten. Allerdings wurde er bisher nur im Atlantik, im Mittelmeer, in Südkalifornien und im östlichen Pazifik vor Chile gesichtet.

Man geht davon aus, dass es sich um einen Wanderfisch handelt, da seine Hauptnahrungsquelle der Krill ist. Nach Angaben des Journal of Marine Science lebt er in Tiefen von 20, 200 und bis zu 1.000 Metern.

Merkmale

Er ist der längste Knochenfisch der Welt. Einige der gesichteten Exemplare erreichten eine gemessene Länge von 11 Metern. Darüber hinaus wurde von Längen von bis zu 17 Metern berichtet, die jedoch nicht bestätigt wurden. Er ist in der Regel etwa 3 Meter lang und wiegt maximal 272 Kilogramm.

Wenn man den Riemenfisch sieht, hat man das Gefühl, ein großes Band mit einer Rückenflosse über die gesamte Körperlänge und einem auffälligen roten Kamm auf dem Kopf vor sich zu haben. Es handelt sich um sehr schlanke und abgeflachte Tiere, die etwa 40 bis 58 Kiemen und keine Zähne haben.

Zudem hat sein Körper auch keine Schuppen – er ist wie eine Hühnerhaut. Anstelle dieser Strukturen trägt der Riemenfisch eine zähflüssige Guaninschicht, die ihm eine silbrige Farbe verleiht. Außerdem hat er Flecken und wellenförmige Markierungen auf seinem Körper, die seltsamerweise schnell verblassen, wenn das Tier stirbt.

Nach Angaben von Oceana hat der Riemenfisch große Augen, mit denen er bei extrem schlechten Lichtverhältnissen sehen kann. Denn die Tiefsee – sein Lieblingsplatz – ist sehr dunkel. Dies ist eine der vielen Anpassungen, die er entwickelt hat, um in schwer zu bewohnbaren Umgebungen zu leben.

Das Florida Museum berichtet, dass ein naher Verwandter des Riemenfisches – der Agrostichthys parkeri – elektrogen ist und einen leichten Schock verursacht, wenn er von Menschen angefasst wird. Es ist unklar, ob der Riemenfisch diese Eigenschaft ebenfalls besitzt.

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Der Riemenfisch und sein Verhalten

Über das Verhalten dieses Fisches ist nur wenig bekannt. Man vermutet, dass es sich um ein einzelgängerisches Tier handelt, das mit Hilfe seiner Rückenflosse schwimmt und sich in aufrechter Haltung fortbewegen kann.

Die Tiere gelangen selten an die Meeresoberfläche. Nur wenn sie krank sind, sterben oder desorientiert sind. Die meisten Exemplare, die in relativ geringer Wassertiefe oder in Strandnähe gefunden werden, überleben nicht.

Daher wird diese Art nur selten von Menschen beim Schwimmen beobachtet und Begegnungen mit lebenden Riemenfischen sind sehr schwierig. Erst im Jahr 2001 hat die US-Marine einen lebenden Riemenfisch gefangen. Beobachter haben jedoch berichtet, dass einige Exemplare auf der Meeresoberfläche schwimmen, oft mit dem Kopf und dem roten Kamm aus dem Wasser, als ob sie nach etwas suchen würden.

Dieses merkwürdige Verhalten, ihr länglicher, schlangenartiger Körper und die relative Seltenheit, mit der sie an der Meeresoberfläche zu sehen sind – vor allem nach großen Stürmen – haben die Entstehung vieler Monstermythen inspiriert. Vor allem gibt es den Glauben, dass mythische Seeschlangen Seeleute oder sogar ganze Schiffe auf offener See angreifen.

Der Riemenfisch: Seine Ernährung und Fortpflanzung

Riemenfische ernähren sich von Krill, anderen Krustentieren, kleinen Fischen und Tintenfischen. Sie sind relativ harmlos, haben ein sehr kleines Maul und filtern winzige Beutetiere aus dem Wasser, indem sie mit offenem Maul schwimmen und ihre Nahrung mit modifizierten Knochen fangen, die ihre Kiemen unterstützen.

Was die Fortpflanzung anbelangt, so ist bekannt, dass erwachsene Exemplare ihre Eier zwischen Juli und Dezember ablegen. Diese haben einen Durchmesser von 2,5 Millimetern und schwimmen nahe der Oberfläche, bis die zukünftigen riesigen Riemenfische schlüpfen, so Fish Base.

Erhaltungszustand

Der Riemenfisch kommt in der Natur vermutlich nur selten vor. Außerdem war es Wissenschaftlern aufgrund der Schwierigkeit, seinen bevorzugten natürlichen Lebensraum zu erforschen, nicht möglich, seinen Erhaltungszustand oder die potentielle Gefährdung genau einzuschätzen. Daher wird er momentan von der IUCN als “nicht gefärhdet (LC)” geführt.

Dennoch weiß man, dass diese Art aufgrund ihres Lebensraums in tiefen Gewässern und der schlechten Qualität ihres Fleisches keinen kommerziellen Wert hat. Das Fleisch des Riemenfisches ist gallertartig und gilt im Allgemeinen als ungenießbar.

Dennoch wird er aufgrund seiner Seltenheit von einigen als Edelfisch angesehen. Daher wird er manchmal mit Ringwaden gefangen und in einigen lokalen Gebieten frisch gehandelt. Zudem sind aufgrund seiner beachtlichen Größe größere Fische – einschließlich Haie – die wichtigsten potenziellen Fressfeinde des Riemenfisches.

Wie den seltenen und unbekannten Riemenfisch gibt es auch viele weitere Tierarten in allen Lebensräumen. Obwohl nur sehr wenig über diese Lebewesen bekannt ist, ist es immer interessant, etwas über sie zu erfahren und zu lernen, denn man weiß nie, wann man ihnen begegnen wird.


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


Bester, C. (2017, 11 mayo). Regalecus glesne. Florida Museum. https://www.floridamuseum.ufl.edu/discover-fish/species-profiles/regalecus-glesne/

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Jurado, V. (2021). Presencia de Regalecus glesne, Ascanius 1772 (Rey de los Arenques, pez remo) en aguas ecuatorianas. Revista de Ciencias del Mar y Limnología, 4(2), 115–118. https://aquadocs.org/bitstream/handle/1834/5390/115-118.pdf?sequence=1&isAllowed=y

Naturalista. (s. f.). Pez Remo Gigante (Regalecus glesne). NaturaLista.co. Recuperado 28 de junio de 2021, de https://colombia.inaturalist.org/taxa/196745-Regalecus-glesne

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