Der Blobfisch: Der hässlichste Fisch der Welt

Auf dem British Science Festival wurde der Blobfisch 2013 zum "hässlichsten Tier auf diesem Planeten" gekürt. Diese seltene Spezies lebt auf dem Meeresboden. Entdecke mit uns die interessantesten Aspekte und Charakteristika!
Der Blobfisch: Der hässlichste Fisch der Welt

Letzte Aktualisierung: 06. März 2023

Der 1983 bei einer Erkundung vor der Küste Neuseelands entdeckte Blobfisch (Psychrolutes marcidus) ist für sein anthropomorphes, also menschenähnliches, Gesicht bekannt. Als 2003 ein Foto von ihm auftauchte, ging es im Internet viral.

Der Körper des Blobfisches ist an seinen Lebensraum angepasst, sodass er in Tiefen überleben kann, in denen der Druck 100-mal stärker ist als der atmosphärische Druck. Lies weiter, um die beeindruckendsten Merkmale dieses kuriosen Lebewesens zu entdecken.

Physische Merkmale des Blobfisches

Mit einer durchschnittlichen Länge von 30 bis 38 Zentimetern und einem Gewicht von zwei Kilogramm zeichnet sich der Blobfisch durch ein Skelett aus leichten Knochen und wenig Muskulatur in seinem Körper aus. Überdies hat dieser Fisch, wie andere Meeresbewohner auch, keine Schwimmblase.

Dieses Organ, mit dem die meisten Fische ihren Auftrieb beim Schwimmen kontrollieren können, fehlt bei diesem Tier aus gutem Grund. Da er in Tiefen von 900 bis 1200 Metern lebt, würde der Druck, der dort herrscht, die gasgefüllte Schwimmblase zum Platzen bringen.

Stattdessen entwickelte der Blobfisch einen Körper aus gallertartiger Masse und einem hohen Fettgehalt. Dadurch kann er sich mit der Strömung auf dem Meeresboden schwebend fortbewegen, weil er eine geringere Dichte als Wasser hat. Aus diesem Grund ist die Energie, die dieses Tier für seine Fortbewegung aufwendet, minimal.

Obwohl wir uns alle den Blobfisch als eine aufgeblähte Masse vorstellen, sieht er in Wirklichkeit gar nicht so aus. Wenn er an die Wasseroberfläche gebracht wird, dehnt sich sein Körper durch die Dekompression aus und verformt seine Gesichtszüge. Auch sein gallertartiges Gewebe stützt seine Struktur nicht, sodass er sich aufbläht.

Eigentlich hat der Blobfisch einen gut strukturierten Kopf, markante Augen und einen Körper, der dem einer Kaulquappe ähnelt. Aufgrund der Aufnahmen, die “an Land” von ihm gemacht wurden, wählte man diese Art 2013 in einer Umfrage, an der fast 100.000 Menschen teilnahmen, zum “hässlichsten Tier der Welt”.

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Der Blobfisch: Der hässlichste Fisch der Welt
Psychrolutes marcidus.

Lebensraum und Ernährung

Wie weiter oben beschrieben, lebt der Blobfisch bevorzugt in Tiefen zwischen 900 und 1200 Metern. Er verträgt niedrige Temperaturen sehr gut; darum ist er auch in Gewässern mit einer Temperatur von 2 bis 9 Grad Celsius zu finden. Diese Art ist unter anderem an den Küsten Australiens und Tasmaniens beheimatet und kann daher nur dort gesichtet werden.

Was seine Ernährung angeht, so verzehrt der Fisch hauptsächlich kleine Krebstiere, Weichtiere wie Schnecken und Seeigel. Da der Blobfisch ein passiver Jäger ist, fängt er seine Beute, wenn sie auf dem Meeresboden seinen Weg kreuzt.

Fortpflanzung des Blobfisches

Obwohl es nur wenige Informationen über die Fortpflanzung des Blobfisches gibt, hat man festgestellt, dass die Weibchen etwa 80.000 Eier pro Gelege legen. Von dieser Zahl überleben jedoch nur 1 bis 2 %. Andererseits war es bisher nicht möglich, den Balz- und Paarungsvorgang zu bestimmen, da es schwierig ist, den natürlichen Lebensraum des Blobfisches zu erreichen.

Schutzstatus

Die Weltnaturschutzunion (IUCN) hat den Blobfisch auf ihre Rote Liste gesetzt als gefährdete Art. Obwohl er nicht von kommerziellen Fischern gejagt wird, hat die Schleppnetzfischerei die Population dieses Tieres dezimiert.

Da er nicht viel Zeit außerhalb des Wassers verbringen kann, überlebt er, wenn er in diesen Netzen gefangen und ins Meer zurückgeworfen wird, meistens nicht. Hinzu kommt, dass das kleine Gebiet, das der Blobfisch bewohnt, die Sorge um seinen Fortbestand noch größer macht.

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Der Blobfisch: Der hässlichste Fisch der Welt
Psychrolutes marcidus.

Zweifellos bringt uns der Blobfisch dazu, uns zu fragen, wie viele kuriose Tiere noch auf dem Grund der Ozeane entdeckt werden. Zukünftige Forschungen werden es uns ermöglichen, mehr über die unglaubliche Tierwelt zu erfahren, die diesen wunderbaren Planeten mit uns teilt. Hoffentlich wird es uns rechtzeitig gelingen, diese faszinierenden Arten auch für die Nachwelt zu retten.


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    1. Collins G. Blobfish voted world’s ugliest creature. Science News in The Irish Times, Gavin Collins. 2013.
    2. Nazarkin M, Voskoboinikova O, Balanov A. The Distribution, Morphology, and Taxonomic Position of Psychrolutes pustulosus (Schmidt, 1937) (Scorpaeniformes: Psychrolutidae). Russian Journal of Marine Biology. 2014;40:177-8.
    3. Jakub L. Who Swims with the Blobfish?: Anthropomorphic Bias in Conservation. TMR [Internet]. 2015 May 1 [cited 2022 Dec. 10];11. Available from: https://journals.library.columbia.edu/index.php/TMR/article/view/5419

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