Alles über das Pygmäenseepferdchen

Aufgrund seines ungewöhnlichen Aussehens wird das Pygmäenseepferdchen häufig illegal gefangen. Aus diesem Grund gibt es in Australien ein spezielles Schutzprogramm für dieses einzigartige Tier.
Alles über das Pygmäenseepferdchen
Cesar Paul Gonzalez Gonzalez

Geprüft und freigegeben von dem Biologen Cesar Paul Gonzalez Gonzalez.

Letzte Aktualisierung: 10. Oktober 2022

Seepferdchen gehören zu den bekanntesten und beliebtesten Meerestieren. Du denkst vielleicht, dass es nur eine Handvoll verschiedener Arten gibt, aber in Wirklichkeit gibt es über 140 Stück, die offiziell anerkannt sind. Eine der extravagantesten Arten ist das Pygmäenseepferdchen oder Zwerg-Seepferdchen, das eine beeindruckende mimetische Fähigkeit besitzt.

Der wissenschaftliche Name dieser Art ist Hippocampus bargibanti. Es gehört zur Familie der Seenadeln (Syngnathidae) und zur Ordnung der Seenadelartigen (Syngnathiformes), zu der auch der Seedrache (Phytlopteryx taeniolatus) und der Mandarinfisch (Synchiropus splendidus) gehören. Das Zwerg-Seepferdchen ist zwar eines der kleinsten Exemplare, aber auch eines der unglaublichsten, die es gibt. Lies weiter und erfahre mehr über dieses besondere Exemplar.

Lebensraum und Verbreitung

Wie andere Lebewesen seiner Art ist das Pygmäenseepferdchen in flachen tropischen Gewässern verbreitet. Genauer gesagt kommt es im Indo-Westpazifik vor, der die Meeresregionen in der Nähe von Indonesien, den Philippinen. Papua-Neuguinea, Japan, Neukaledonien und Australien umfasst.

Diese Art ist eng mit der neukaledonischen Gorgonienkoralle (Muricella spp.) verbunden. Diese Hornkoralle wird vom Zwerg-Seepferdchen durch Mimikry „kopiert“. Aufgrund seiner Größe ist das Tier nicht in der Lage, sich über weite Strecken zu bewegen und hält sich daher häufig in nahe gelegenen Korallenriffen auf.

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Körperliche Merkmale des Pygmäenseepferdchens

Der Körper des Pygmäenseepferdchens hat die für Seepferdchen typische „S“-Form, mit dem Unterschied, dass er nur knapp 2 Zentimeter lang ist. Zudem weist der Körper verschiedene „Ausstülpungen“ (Wülste) entlang seines Körpers auf, die dem „Bauplan“ der Gorgonie ähneln.

Überdies haben die Seepferdchen einen Greifschwanz, mit dem sie sich an Korallen verankern können; dadurch können sie unbemerkt und getarnt bleiben. Was ihre Färbung angeht, gibt es zwei verschiedene Varianten:

  • Rote Variante: Sie leben in der Nähe der Muricella plectana-Koralle, daher ähnelt ihr Farbmuster dem dieses Organismus: blassgrau oder lila mit rosa oder roten „Ausstülpungen“.
  • Gelbe Variante: Sie leben mit der Muricella paraplectana-Koralle zusammen, sodass sie die Färbung dieser Art „imitieren“: gelb mit orangefarbenen ‚Ausstülpungen‘.

Verhalten

Das Pygmäenseepferdchen bildet normalerweise große Gruppen, die sich zwischen der Vegetation und auf den Korallen in ihrer Nähe verstecken. Sie verhalten sich ruhig und neigen dazu, andere Arten zu ignorieren, da sie so von Räubern unbemerkt bleiben.

Wie ernährt sich das Pygmäenseepferdchen?

Wie andere Seepferdchen haben Pygmäenseepferdchen keine Kiefer und nur eine Art röhrenförmige Schnauze mit direktem Zugang zu einem einfachen Verdauungssystem. Daher ernähren sie sich nur von kleinen Beutetieren, die leicht durch ihr Maul passen. Dazu gehören Flohkrebse, Ruderfußkrebse und andere Krustentiere. Kleinere Exemplare können aber auch Plankton fressen.

Alles über das Pygmäenseepferdchen
Hippocampus bargibanti.

Fortpflanzung

Pygmäenseepferdchen sind monogame Tiere, die sich ihr ganzes Leben lang einen einzigen Partner aussuchen. Im Gegensatz zu anderen Arten im Tierreich ist das Männchen für die Betreuung der Jungen vor der Geburt zuständig. Zu diesem Zweck haben sie eine spezielle Bauchtasche. Dort kann das Männchen die vom Weibchen in seine „Brutkammer“ applizierten Eier ausbrüten.

Wenn die Paarungszeit gekommen ist, überträgt das Weibchen die Eier in den Beutel des Männchens, wo es sie befruchtet und mit der Bebrütung beginnt. Auch wenn es nicht so aussieht, ist dieser Prozess sehr komplex, denn der Vater versorgt die Eier durch eine spezielle Flüssigkeit, die er in seinem „Beutel“ absondert, mit Sauerstoff und Nährstoffen.

Die „Schwangerschaft“ des Männchens dauert etwa 15 Tage, danach werden die Jungtiere in einer Art „Geburtsvorgang“ ins Wasser ausgestoßen. Ab diesem Zeitpunkt ist der Nachwuchs auf sich gestellt und muss ohne Hilfe überleben, da sich die Elterntiere nicht um ihn kümmert.

Wie du siehst, ist das Zwergseepferdchen in mehr als einer Hinsicht eine facettenreiche Art. Es ist höchst erstaunlich, wie sehr sich das kleine Tier spezialisiert hat, um die Eigenschaften der Korallen zu „imitieren“. Wenn es darauf ankommt, ist Mimikry eine hervorragende Strategie für wehrlose Tiere. Damit können sie in einem Umfeld, wie wir es gerade näher erläutert haben, erfolgreich überleben.


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