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Tomatenfrösche: Lebensraum und Merkmale

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Der Tomatenfrosch ist in Madagaskar weit verbreitet, weshalb der Inselstaat auch „die Heimat der Tomatenfrösche“ genannt wird.
Tomatenfrösche: Lebensraum und Merkmale
Cesar Paul Gonzalez Gonzalez

Geschrieben und geprüft von dem Biologen Cesar Paul Gonzalez Gonzalez

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Der Tomatenfrosch zeichnet sich durch die intensive rötliche Färbung seiner Haut aus, die sehr auffällig ist. Dieses besondere Merkmal dient als Warnung für seine Fressfeinde, denn das zur Familie der Engmaulfrösche gehörende Tier sondert eine klebrige, giftige Substanz ab, die für den Gaumen unangenehm ist. Dank dieser Strategie ist der Tomatenfrosch in der Lage, in seiner Umgebung zu überleben.

Der wissenschaftliche Name dieser Art ist Dyscophus antongilii; sie gehört zur Ordnung der Froschlurche (Anura), zu der alle Kröten und Frösche zählen. Tomatenfrösche zeichnen sich dadurch aus, dass sie sehr feuchtigkeitsabhängig sind und sich mit kleinen Sprüngen durch ihre terrestrische Umgebung bewegen. Lies weiter, um mehr über diese erstaunliche Froschart zu erfahren.

Lebensraum und Verbreitung des Tomatenfroschs

Diese Amphibie ist ausschließlich an der Ostküste Madagaskars beheimatet. Dort findet man den Tomatenfrosch von der Bucht von Antongil, an der Maroantsetra liegt, über  Andevoranto bis zum Ambatovaky-Reservat. Er kommt an Orten auf Meereshöhe oder in einer maximalen Höhe von 600 Metern vor. Es ist möglich, dass er noch andere Gebiete in der Nähe seines Verbreitungsgebietes bewohnt. Dabei gilt es zu beachten, dass die Amphibie auf den ersten Blick mit dem Gefleckten Tomatenfrosch (Dyscophus guineti) verwechselt werden kann. Die Grenzen zwischen den Arten sind nicht eindeutig definiert.

Der Tomatenfrosch lebt in feuchten Lebensräumen verschiedenster Art wie dem Regenwald, in Küstengebieten, Sümpfen und in stehenden Gewässern. Er hat sich aber auch an das Leben in der Nähe von städtischen Umgebungen angepasst, wo es einen Platz zum Verstecken gibt.

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Merkmale des Tomatenfroschs

Dieser Frosch ist zwischen 8 und 10 Zentimeter lang und besitzt eine intensiv rote Färbung. Sein Bauch ist heller oder sogar weiß gefärbt. Außerdem weisen die Tiere eine gerade schwarze Linie von den Augen bis zum Bauch auf, die charakteristisch für die Art ist. Sie lassen auch einen nicht sehr ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus erkennen, bei dem die Weibchen größer und heller sind als die Männchen.

Der Körper des Frosches ist gerundet und weist an den Seiten einige Falten auf. Seine Hinterbeine sind größer und kräftiger als die Vorderbeine, weshalb er herumhüpfen kann. Ebenso ist er in der Lage, sich aufzublasen, um größer auszusehen und seine Konkurrenten zu beeindrucken. Dies dient aber auch dazu, ein Raubtier davon abzuhalten, ihn zu verspeisen.

Wenn sich diese Froschart bedroht fühlen, scheidet sie eine klebrige Substanz aus, die schlecht schmeckt und Irritationen verursachen kann. An Raubtieren, die das Pech haben, mit dieser Flüssigkeit in Berührung zu kommen, klebt sie ziemlich gut und verbleibt mehrere Tage lang im Maul oder den Augen. Für Menschen stellt diese Substanz keine Gesundheitsgefahr dar. In einigen Fällen kann sie jedoch allergische Reaktionen hervorrufen.

Das Verhalten dieses Engmaulfrosches

Der Tomatenfrosch ist nachtaktiv, da er Austrocknung vermeiden möchte und somit heiße Tagesstunden ausklammert. Er versteckt sich normalerweise unter der Laubstreu oder in der Vegetation von Gewässern. So bleibt er unbemerkt und kann seine Beute jagen. Der Frosch kann sogar lange Zeit regungslos verharren, um sein Ziel zu erreichen.

Diese Amphibie ernährt sich hauptsächlich von Insekten wie Heimchen, Grillen und kleinen Heuschrecken, ist aber auch in der Lage, jedes andere kompakte Tier zu fressen, das ihren Weg kreuzt. Der Tomatenfrosch ist ein Raubtier, das sich an seine Opfer heranpirscht, während es sich in der Vegetation der Umgebung versteckt. Zusätzlich verfügt er über hervorragende Reflexe, mit denen er seine Nahrung in nur wenigen Sekunden erbeuten kann.

Weil Frösche keine Muskeln zum Schlucken besitzen, versenken sie ihre Augäpfel in die Augenhöhlen und drücken damit das Futter in den Rachen. So können die Tiere ihre Beute schneller verschlucken und sich sofort wieder bereithalten, falls ein weiteres ahnungsloses Opfer vorbeikommt.

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Wie sich der Tomatenfrosch fortpflanzt

Die Fortpflanzungszeit beginnt normalerweise nach der Regenzeit, obwohl einige Populationen die Fähigkeit haben, sich das ganze Jahr über zu paaren. Das Einzige, was sie brauchen, ist ein Gewässer, um ihre Eier abzulegen, denn die Befruchtung erfolgt äußerlich. Beide Geschlechter geben Gameten (Eier und Sperma) in die Umgebung ab, damit dort die Befruchtung erfolgen kann.

Die Männchen dieser Art erzeugen eine Reihe von Lauten, die sie unaufhörlich wiederholen, um potenzielle Partnerinnen anzulocken. Jedes Männchen verteidigt ein bestimmtes Gebiet und paart sich mit allen dortigen Weibchen. Dazu verwendet es eine Strategie namens Amplexus, die aus einer Art „Umklammerung“ besteht, bei der sich die Männchen mit einem Reflex an den Weibchen festklammern, bis sie ein Gewässer erreicht haben, wo sie ihre Gameten gleichzeitig ins Wasser abgeben können.

Das Weibchen ist in der Lage, zwischen 1000 und 1500 Eier pro Gelege zu erzeugen. Aus jedem dieser Eier schlüpft etwa 36 Stunden später eine Kaulquappe (Larve) hervor. Diese kleinen fischähnlichen Larven ernähren sich von organischen Stoffen, die im Wasser schweben. Sobald sie eine ausreichende Größe erreicht haben, machen sie eine Metamorphose durch, bei der sich ihr gesamter Körper verändert und sie das Aussehen eines erwachsenen Frosches annehmen.

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Aktueller Schutzstatus

Auf der Roten Liste der englischsprachigen Seite International Union for Conservation of Nature ist der Tomatenfrosch als eine der am wenigsten gefährdeten Arten eingestuft. Das liegt an der hohen Widerstandsfähigkeit der Tiere gegenüber Störungen in ihrem Habitat und ihrer Fähigkeit, sich das ganze Jahr über fortzupflanzen. Beides scheint die Population stabil zu halten, sodass man sogar davon ausgeht, dass der Tomatenfrosch recht häufig vorkommt.

Die Eigenschaften dieser Amphibie haben sie zu einem „begehrten Objekt“ vieler Liebhaber exotischer Haustiere gemacht. In der Tat ist es relativ einfach, sie in Gefangenschaft zu vermehren, sodass sie inzwischen weit verbreitet sind. Denke allerdings daran, dass die Art reizende Substanzen absondert, die Entzündungen hervorrufen können. Vergiss zudem nicht, dass nicht alle Arten von Fröschen für die Gefangenschaft geeignet sind und nicht alle Halter*innen über das nötige Know-How verfügen, die Amphibien artgerecht zu halten.


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


  • Andreone, F., Mattioli, F., Guarino, F. M., Tessa, G., & Giacoma, C. (2007). Longevity and body size in three populations of Dyscophus antongilii, Microhylidae, Dyscophinae, the tomato frog from north-eastern Madagascar.
  • Segev, O., Andreone, F., Pala, R., Tessa, G., & Vences, M. (2012). Reproductive phenology of the tomato frog, Dyscophus antongili, in an urban pond of Madagascar’s east coast. Acta Herpetologica, 7(2), 331-340.
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  • IUCN SSC Amphibian Specialist Group. (2017). Dyscophus antongilii. The IUCN Red List of Threatened Species 2017: e.T6937A84159360. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2017-2.RLTS.T6937A84159360.en.

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