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Tuberkulose bei Rindern: Symptome und Behandlung

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Die Rindertuberkulose wird durch dieselbe Bakteriengruppe verursacht, die auch Menschen befällt. Das macht sie zu einer zoonotischen Krankheit, die bekämpft werden muss. Erfahre hier mehr darüber.
Tuberkulose bei Rindern: Symptome und Behandlung
Letzte Aktualisierung: 24. November 2021

Die Rindertuberkulose (bovine Tuberkulose) ist eine chronische Krankheit, die sich langsam entwickelt und mit Symptomen einhergeht, die typisch für eine Lungenentzündung sind. Obwohl Kühe oft als Wirte in den Vordergrund gestellt werden, können de facto auch viele andere Tierarten von Tuberkulosebakterien betroffen sein, wie zum Beispiel Katzen, Pferde, Wildschweine und Ziegen.

Da es sich um eine ansteckende Krankheit handelt, die bei verschiedenen Tierarten vorkommt, ist es wichtig, sie dort zu bekämpfen, wo mehrere Tiere, einschließlich den Menschen, zusammenleben. Hier erfährst du mehr über diese Infektion.

Was ist Rindertuberkulose?

Rindertuberkulose ist eine chronisch verlaufende Krankheit, die durch den Bazillus Mykobakterium bovis verursacht wird. Sie ist nach den knotigen Läsionen benannt, die dieses Bakterium in den Lungen und Lymphknoten des betroffenen Tieres verursacht und die als „Tuberkel“ bezeichnet werden.

Laut der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) handelt es sich um eine anzeigepflichtige Tierseuche.

Das Tier kann mit den stäbchenförmigen Bakterien in Kontakt gekommen sein und nach Überwindung der Erstinfektion Antikörper gebildet haben. Wenn die nächste Infektion jedoch auf einem anderen Weg erfolgt und das Tier mit dem Bazillus nicht zurechtkommt, erkrankt es erneut an Rindertuberkulose.

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Krankheitsursachen

Es handelt sich um eine bakterielle und zoonotische Krankheit, d. h. sie kann auf Menschen und andere Tiere übertragen werden; aber auch vom Menschen auf das Tier. Auch Haustiere wie Katzen oder Hunde können sich im Kontakt mit Nutztieren infizieren. Die häufigsten Übertragungswege sind Aerosole (Tröpfcheninfektion) und die Aufnahme von erregerhaltigen tierischen Produkten wie Kuhmilch.

Wildtiere wie beispielsweise Rothirsche, Wildschweine und Dachse, die in der Nähe von Viehzuchtbetrieben leben, können manchmal mit den Bakterien in Kontakt kommen und als Überträger fungieren. An Orten, an denen mehrere Tierarten gemeinsam in einem Gebiet leben (z. B. in Schutzgebieten oder auf Bauernhöfen), können sie sich auch gegenseitig anstecken, wenn sie das Trinkwasser teilen oder mit infiziertem Kot in Berührung kommen.

Symptome bei Rindertuberkulose

Normalerweise dauert es ein paar Monate, bis die ersten Symptome auftreten. Die Bakterien können latent bleiben und das Tier kann lange Zeit keine Symptome zeigen. Irgendwann verschlechtert sich in der Regel der Zustand des betroffenen Tieres. Die häufigsten Anzeichen für Rindertuberkulose sind die folgenden:

  • Anorexie (Appetitlosigkeit)
  • Gewichtsverlust
  • Agalaktie (keine Sekretion von Milch)
  • Remittierendes Fieber
  • Trockener Husten
  • Atemgeräusche
  • Dyspnoe (Atemnot)
  • Rippenschmerzen
  • Durchfall
  • Schwäche
  • Vergrößerte Lymphknoten
  • Tachypnoe (hohe Atemfrequenz)
  • Kaseinartige Nekrose der tuberkulösen Läsionen mit einer pastösen, gelblichen Konsistenz.

Wenn du eines dieser Anzeichen in deinem Betrieb feststellst, solltest du sofort mit deinem Tierarzt Kontakt aufnehmen. Frühzeitiges Handeln kann beim Thema Leben und Tod einer ganzen Herde einen gewaltigen Unterschied ausmachen.

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Krankheitsstadien

Es gibt zwei Stadien der Krankheit: das primäre und das post-primäre. Wir stellen sie hier nacheinander vor.

Primärstadium

Dieses Stadium dauert von dem Zeitpunkt, an dem das Tier mit den Bakterien in Kontakt kommt, bis 1–2 Wochen nach der Infektion. In diesem Stadium erreicht der Erreger die Lunge oder die Lymphknoten und lockt Makrophagen und T-Lymphozyten an. Diese Ansammlung von Bakterien und abgestorbenen weißen Blutkörperchen bildet das tuberkulöse Granulom.

Obwohl das Tier zu diesem Zeitpunkt noch geheilt werden könnte, kommt es eher selten dazu. Wenn die tuberkulösen Läsionen verkalken, ist die Krankheit stabilisiert, da die Bakterien darin eingekapselt sind. Am häufigsten kommt es jedoch vor, dass sich das Bakterium im Blut ausbreitet und weitere Tuberkel entstehen.

Postprimäres Stadium

Dieses Stadium ist typisch für Fälle, in denen eine spezifische Immunität besteht, eine Reinfektion vorliegt oder sich das Bakterium im Körper ausgebreitet hat. In diesem Stadium wandert der Bazillus über den Lymphweg durch den Körper, in der Regel durch den Riss eines der betroffenen Knötchen.

Diagnose der Rindertuberkulose

Die Diagnose der Rindertuberkulose erfordert eine vollständige Laborausstattung, da die Symptome vielen anderen Atemwegs- und Infektionskrankheiten ähnlich sind. Die folgenden Tests werden durchgeführt:

  • Tuberkulinisierung: Damit lässt sich die Krankheit direkt nachweisen. Das ist der wichtigste Test, der normalerweise durchgeführt wird. Er basiert auf der Verwendung von Rindertuberkulin, einem Proteinextrakt, der aus dem betreffenden Bakterium gewonnen wird.
  • Ziehl-Neelsen-Färbung (nach Franz Ziehl und Friedrich Neelsen): Dies ist eine Art der Differentialfärbung, bei der die Tuberkulosebakterien unter dem Mikroskop sichtbar gemacht werden. Wenn sie nicht sichtbar sind, kann die Krankheit jedoch trotzdem nicht ausgeschlossen werden.
  • Bakterienkultur anlegen: Da es sich um einen langsamen Prozess handelt, ist er als primärer Test nicht sinnvoll, aber als Bestätigungsmethode gut geeignet.
  • Indirekter Elisa-Test (enzymgekoppeltes, immunologisches Nachweisverfahren) und Post-Tuberkulinisierung. Einfach ausgedrückt, handelt es sich hierbei um automatisierte serologische Tests mit hohem Durchsatz.
  • Interferon-Gamma-Test (INF-y). Dies ist ein Bluttest, der den Nachweis von Tuberkulose ermöglicht. Er misst den Grad der Reaktion des Immunsystems des Tieres auf Antigene von Mykobakterium tuberculosis.

Behandlung der Rindertuberkulose

Da es sich um eine anzeigepflichtige Tierseuche handelt, die in landwirtschaftlichen Betrieben weit verbreitet ist, werden zur Bekämpfung die betroffenen Kühe (oder andere infizierte Tiere) geschlachtet. Derzeit gibt es weder einen Impfstoff noch eine wirksame Behandlung.

In landwirtschaftlichen Betrieben und Zoos wird zudem ein Screening-Programm durchgeführt, um zu verhindern, dass kontaminierte Produkte wie Fleisch und Milch zum Endverbraucher gelangen.

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Sowohl Tierheime als auch Tierschutzorganisationen betonen, wie dringend notwendig es ist, eine Behandlung für diese Krankheit zu finden. Für gerettete Tiere gelten die gleichen Gesetze wie für Nutztiere. Deshalb war es in der Vergangenheit schon häufig notwendig, für das Leben der Tiere zu kämpfen, die die Krankheit besiegt haben. Statt sie zum Schlachthof zu bringen, sollen sie lieber ihr Gnadenbrot erhalten.


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Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.