Musik und ihre Auswirkungen auf verschiedene Tiere
Geschrieben und geprüft von der Biochemikerin Luz Eduviges Thomas-Romero
Menschen haben sich schon immer gefragt, welche Auswirkungen Musik auf Tiere hat. Mit deinem eigenen Haustier kannst du ganz einfach ein Experiment durchführen. Aber der Wissenschaft ist es gelungen, herauszufinden, wie unterschiedliche Tierarten auf diesen Reiz reagieren. In unserem heutigen Artikel wollen wir uns diese Studien genauer ansehen, denn sie liefern uns die Antwort auf die Frage: Wie wirkt sich Musik auf verschiedene Tiere aus?
Es gibt mehrere Studien, in denen bei verschiedenen Tierarten unterschiedliche Forschungsansätze angewendet wurden. So erhielten die Wissenschaftler zahlreiche Antworten auf ihre Frage. Lies einfach weiter und entdecke einige sehr interessante Beispiele und Überlegungen zu diesem Thema!
“An der schönen blauen Donau”, die Nummer eins der Hundemusik
Eine Studie mit 161 Hunden aus dem Tierheim untersuchte die Auswirkungen verschiedener Melodien und Genres auf das Verhalten von Hunden. Dabei fanden die Forscher heraus, dass klassische Musik – insbesondere “An der schönen blauen Donau” von Strauss – bei Hunden Stress reduzieren kann.
In ihrer Studie beobachteten sie einen signifikanten Anstieg der Schlafdauer der Hunde und einen Rückgang des Bellens. Allerdings waren bei Heavy Metal Musik keine so positiven Effekte erkennbar.
Tatsächlich führte dieses Musikgenre zu verstärktem Bellen, einer verminderten Schlafdauer und die Hunde schüttelten sich fortwährend. Kurz gesagt, es traten all jene Effekte auf, die ein wahrer Metal-Fan wohl nicht erleben würde, wenn er seine Lieblingsmusik vor dem Schlafengehen hören würde.
Welche Auswirkungen hat Musik auf Kühe? “Muh-sik” für ihre Ohren
Wie Hunde bevorzugen auch Kühe klassische Musik. Die Forscher konnten beobachten, dass sich die Melkzeiten deutlich verkürzten, wenn die Tiere den großen Klassikern lauschen konnten.
Die Pastoralsymphonie von Beethoven und Bridge Over Troubled Waters waren die zwei absoluten Favoriten im Melkstand.
Diese Melodien führten zu einer leichten Steigerung der Milchproduktion (um 3 %). Aber als die Forscher den Tieren lautere Lieder wie Tiger Feet von Mud und The Size of the Cow von The Wonder Stuff vorspielten, konnte kein Anstieg in der Milchproduktion festgestellt werden.
Wachteln: Abwechslung ist das, was zählt!
Vor einigen Jahren wollte eine Gruppe von Forschern die folgende Fragestellung untersuchen: Wie wirkt sich Musik auf japanische Wachteln aus? Dabei fokussierten sie sich insbesondere auf den Einfluss, den Musik auf die Legeleistung, die Eierqualität, das Verhalten und die Anzahl der produzierten Nachkommen hat. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie im Jahr 2016.
Insgesamt untersuchten sie 165 Wachteln, die sie in 5 Gruppen unterteilten. Über einen Zeitraum von 4 Monaten setzten die Forscher die Tiere 12 Stunden lang ununterbrochen verschiedener Musik aus. Eine der Gruppen, die Kontrollgruppe, hörte überhaupt keine Musik. Die restlichen Tiere hörten eine Kombination verschiedener Genres: klassische Musik, Heavy Metal und Reggae.
Ihre Analysen ergaben, dass die Wachteln, die verschiedene Musikrichtungen und klassische Musik gehört hatten, im Vergleich zu den anderen Gruppen ein höheres Körpergewicht aufwiesen. Darüber hinaus waren in dieser Gruppe auch die Eier qualitativ besser.
Die Musik von Mozart, speziell für Nagetiere angepasst
Eine kürzlich durchgeführte Studie untersuchte die Auswirkungen von Musik auf das Gedächtnis und das Lernvermögen von Ratten. Über einen Zeitraum von 10 Wochen wurde vierzig Ratten täglich 10 Minuten Musik vorgespielt.
Die Musik, die die Forscher dabei verwendeten, war eine “Ratten-Version” der Sonate für 2 Klaviere in D-Dur von Mozart. Daher war diese Version doppelt so schnell und eine Oktave höher als das Original.
Darüber hinaus erhielten die Ratten die musikalischen Reize zu unterschiedlichen Zeiten, je nachdem in welcher Gruppe sie sich befanden. Eine Gruppe hörte Mozart vor dem Gedächtnistest und eine andere während des Tests. Die dritte Gruppe erhielt vor und während des Tests musikalische Reize, während die vierte Gruppe überhaupt keine Musik hörte.
Die Forscher testeten das räumliche Lernen und die Gedächtniskapazität der Tiere, wobei sie ein radiales Labyrinth mit 8 Armen nutzten.
Am Ende berichteten die Autoren, dass bei den Ratten, die vor und während des Gedächtnistests Musik hörten, eine signifikante Verbesserung bei der Erfassung von Aufgaben beobachtet werden konnte.
Eine vorübergehende Verbesserung
Allerdings gibt es noch einen weiteren interessanten Aspekt. Offensichtlich sind die Auswirkungen von Musik nur vorübergehender Natur. Denn als die Versuchstiere den gleichen Test 4 Stunden nach der musikalischen Behandlung wiederholten, konnte die zuvor beobachtete Verbesserung bei der “Gewinnergruppe” nicht mehr festgestellt werden.
Dennoch ist klar, dass die auf die auditorischen Bedürfnisse der Ratten angepasste Musik zu einer Leistungsverbesserung geführt hat. Wenn die Ratten vor und während des Tests diese Musik hörten, fiel es ihnen leichter, das Labyrinth zu verstehen und im Gedächtnis zu behalten.
Daher sind diese Ergebnisse auch sehr vielversprechend, denn sie ermöglichen die Entwicklung eines Rattenmodells, anhand dessen Störungen im menschlichen Gedächtnis untersucht werden können.
Musik kann ein positiver Reiz sein
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass diese Studien belegen, dass Musik wohl eine universelle Ausdrucksform ist. Denn sie besitzt die Fähigkeit, sowohl bei Menschen als auch bei Tieren Emotionen zu erzeugen und zu beeinflussen.
Lassen wir uns überraschen, was weitere Studien über die Auswirkungen enthüllen, die Musik auf Tiere hat. Insbesondere in Bezug auf Musikstücke, die speziell auf ihr jeweiliges Gehört angepasst sind.
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