Stress beim Pferd erkennen und lindern
Geschrieben und geprüft von dem Juristen Francisco María García
Nicht nur Menschen können von den negativen Folgen von Stress betroffen sein. Auch Pferde leiden unter Stress und die Symptome können ihre Lebensqualität und Gesundheit stark beeinträchtigen. Nachfolgend erfährst du alles über Stress beim Pferd, wie man ihn erkennt und wie man ihn abbaut.
Was ist Stress?
In biologischer Hinsicht wird Stress als eine Reihe von körperlichen und psychischen Veränderungen definiert, die auf wiederholte Reize wie Angst, Kälte, Freude usw. zurückzuführen sind.
Im Allgemeinen neigen wir dazu, Stress mit negativen Kontexten und Gefühlen als gefährliche Situation in Verbindung zu bringen. Es gibt aber auch “positiven Stress”. Dieser definiert die Spannung, wenn in bestimmten Situationen das Tier übererregt wird.
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Diese Art von Stress kommt bei Hunden sehr häufig vor, wenn sie merken, dass sie spazieren gehen werden oder dass ihr Besitzer gleich nach Hause zurückkommen wird. Heute schauen wir uns jedoch an, wie sich Stress auf Pferde auswirkt.
Stress ist nicht immer schlecht
Ein gewisses Maß an Stress ist nicht nur positiv, sondern notwendig, um die Aufmerksamkeit und Reaktionszeit zu verbessern. Bedenke, dass das Überleben der Tiere in hohem Maße von ihrer Fähigkeit abhängt, Gefahren zu erkennen und rechtzeitig zu reagieren, um zu entkommen oder sich zu verteidigen.
Das Problem tritt jedoch auf, wenn der Stress übermäßig oder konstant ist, was den Organismus nach einer Übererregung daran hindert, sich wieder zu beruhigen. Ein gestresstes Tier ist immer in Alarmbereitschaft, übererregt, angespannt und kann sich nicht mehr erholen.
In der Folge zeigen Körper und Geist negative Veränderungen, die die Gesundheit des Tiers beeinträchtigen: Schlaf- und Appetitstörungen, Konzentrationsprobleme, verminderte Arbeitsleistung, Gereiztheit, Schwäche usw. Dadurch können Folgekrankheiten ausgelöst werden.
Warum sind Pferde gestresst?
Stress beim Pferd hat viele mögliche Ursachen. Es handelt sich um ein sehr intelligentes und sensibles Tier, das alle Veränderungen in der Umgebung schnell wahrnimmt. Folglich ist es anfällig für Stress, insbesondere, wenn das Umfeld nicht positiv für seine Entwicklung ist.
Im Folgenden sind die wichtigsten Situationen zusammengefasst, die Pferde stressen können:
- Plötzliche Veränderungen in seiner Umgebung. Viele Tiere halten sich an eine Routine, um sich zu schützen und sich nicht unnötigen Risiken auszusetzen. Infolgedessen verursachen plötzliche Veränderungen in ihrer Umgebung und Umzüge oft Stress.
- Zu wenig körperliche Aktivität. Pferde sind sehr aktive und intelligente Tiere, die ihren Körper und Geist gut stimulieren müssen, um ein ausgeglichenes Verhalten zu gewährleisten. Bewegungsmangel und geringe körperliche Aktivität sind häufige Ursachen für Stress beim Pferd.
- Schlafprobleme. Pferde brauchen auch Ruhe, um ihre Energie wieder aufzuladen und die Stimmung im Gleichgewicht zu halten. Schlafstörungen oder das Fehlen eines geeigneten Schlafplatzes können zu Stress beim Pferd führen.
- Alter. Mit zunehmendem Alter wird der Körper des Pferdes schwächer und das Tier fühlt sich oft verwundbar. Dadurch kann es leichter durch irgendwelche fremden oder übermäßigen Einflüsse in der Umgebung gestresst werden.
- Schlechte Umgebung oder Erziehung. Pferde leiden enorm unter schlechten Lebensbedingungen, in denen sie sich bedroht fühlen oder einfach nicht die notwendige Pflege für ihr Wohlbefinden erhalten. Darüber hinaus können Einsamkeit und mangelnde Aufmerksamkeit auch ein Pferd belasten.
- Gesundheitliche Probleme. Krankheiten, die starke Schmerzen verursachen oder die Sinne des Pferdes beeinträchtigen, können zu Verhaltensstörungen und Stresssymptomen führen.
Symptome für Stress beim Pferd
Stresssymptome bei Pferden lassen sich leicht erkennen, wenn man ihr Verhalten und ihre Körpersprache beobachtet. Um dir zu helfen, sie zu erkennen, haben wir eine Liste der charakteristischen Merkmale von Stress beim Pferd erstellt:
- Sehr häufiges oder intensives Kratzen am Boden
- Ständig angehobener Schwanz
- Steife Muskeln
- Appetitlosigkeit
- Gähnen
- Hufschläge
- Sich wiederholende Kopfbewegungen
- Schluckt Luft oder schnaubt
- Reißt aus
- Übertriebene Reaktionen
- Ignoriert einfache Befehle
- Weit geöffnete Nüstern
Bei chronischem oder längerem Stress kann das Pferd Stereotypien entwickeln. Das bedeutet, bestimmte Handlungen oder Bewegungen immer wieder und dauerhaft auszuführen, wodurch es sich selbst verletzen kann.
Ein weiterer Lesetipp für dich:
Wie kann man den Stress beim Pferd abbauen?
Mit diesen Tipps kannst du die Angst oder den Stress beim Pferd reduzieren:
- Sorge für ausgeglichene körperliche Aktivitäten deines Pferdes und vermeide so Bewegungsmangel und Überanstrengung.
- Achte außerdem auf eine ausgewogene Ernährung und eine angemessene Flüssigkeitszufuhr.
- Biete ihm ein positives Umfeld, in dem es sich frei entfalten und sich gesund und glücklich entwickeln kann.
- Verbessere die Ausstattung der Anlagen deiner Pferde, insbesondere in den Ställen.
- Sorge für eine gute Gesundheitsvorsorge. Berücksichtige dabei unbedingt die Impfungen und die Parasitenbekämpfung, die dein Pferd braucht, um gesund zu bleiben.
Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.