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Angorakaninchen: Alles, was du wissen musst

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Der Name Angorakaninchen stammt aus der Provinz Angora (Ankara) in der Türkei. Es könnte sein, dass es eine Ableitung von der langhaarigen Angoraziege gegeben hat.
Angorakaninchen: Alles, was du wissen musst
Cesar Paul Gonzalez Gonzalez

Geschrieben und geprüft von dem Biologen Cesar Paul Gonzalez Gonzalez

Letzte Aktualisierung: 14. Februar 2023

Kaninchen gehören zu den charismatischsten und attraktivsten Tieren überhaupt. Dank ihres Aussehens und ihrer Größe entscheiden sich viele Menschen dafür, die putzigen Langohren als Haustiere zu halten. Es gibt jedoch mehrere Rassen mit einzigartigen und unterschiedlichen Merkmalen. Zu den bekanntesten gehören das Angorakaninchen, der Zwergwidder, das Rexkaninchen und der Flämische Riese.

Die Rasse der Angorakaninchen ist ziemlich außergewöhnlich, denn die Tiere haben ein außergewöhnlich flauschiges Fell. Diese Wolle wird als Faser Angora von der Textilindustrie verarbeitet. Das hält sie aber nicht davon ab, ein hervorragendes Haustier zu sein. Lies weiter und erfahre alles, was du über diese Kaninchenrasse wissen musst.

Herkunft des Angorakaninchens

Das Angorakaninchen ist eine alte Rasse, die vom europäischen Kaninchen (Oryctolagus cuniculus) abstammt. Die ersten Aufzeichnungen über die Haltung in Gefangenschaft stammen aus dem 18. Jahrhundert, aber es ist immer noch unklar, ob sich seine Abstammung zu dieser Zeit entwickelt hat. Da sein Fell sehr auffällig und für die Textilindustrie nützlich war, gewann das Angorakaninchen schnell an Popularität und war 1723 bereits in Frankreich und England verbreitet.

Bis zu diesem Punkt in der Geschichte produzierten die meisten Züchter:innen die Zuchtlinie für die kommerzielle Nutzung mittels ineffektiver Techniken. Dadurch sank die Qualität des Materials, was das Wachstum der industriellen Wollverarbeitung behinderte. Mit der Einführung von Stammbäumen begann jedoch ab 1930 die genetische Verbesserung der Rasse.

Dieses Phänomen trat fast gleichzeitig in mehreren Teilen der Welt auf, in denen die Rasse bekannt war. Alle Züchter:innen forschten mit demselben Ziel: eine Linie mit besseren Felleigenschaften zu erzeugen. So hatten bereits 1965 sowohl Frankreich als auch Deutschland ihre eigenen Varianten etabliert und gehörten damals zu den größten Produzenten von Angora-Wolle.

Aufgrund der Bemühungen um eine Variante mit hochwertigem Fell entstanden verschiedene Angorakaninchenlinien. Die bekanntesten sind jedoch die französische und die deutsche Variante.

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Oryctolagus cuniculus domesticus.

Merkmale des Angorakaninchens

Das Angorakaninchen kann eine Größe von 35 Zentimetern Länge erreichen und zwischen 2 und 6 Kilogramm wiegen. Sein markantestes Merkmal ist sein ständig nachwachsendes Fell. Dies ist auf eine rezessive Genmutation zurückzuführen, die die Aktivitätsdauer der Haarfollikel verlängert. Infolgedessen entsteht ein längeres Fell.

Wie bereits erwähnt, ist die Abstammungslinie des Angorakaninchens aufgrund der kommerziellen Nutzung seines Fells ziemlich gespalten. Aus diesem Grund gibt es heute Varianten mit leicht unterschiedlichen Merkmalen:

  • Englisches Angorakaninchen: Das Fell wächst an allen Körperteilen, mit Ausnahme der Nase und der Extremitäten. Das verleiht ihm ein flauschiges Aussehen. Darum braucht das Fell auch viel Pflege.
  • Französisches Angorakaninchen: Dies ist eine der größten Varianten. Es unterscheidet sich dadurch, dass seine Ohren, sein Gesicht und die Vorderseite seiner Beine nicht das für die Rasse typische dichte Fell haben.
  • Deutsches Angorakaninchen: Die meisten Exemplare sind weiß und zeichnen sich dadurch aus, dass sie ihr Fell nicht abwerfen können. Daher kann es zu lang werden, wenn es nicht sorgfältig getrimmt wird.
  • Riesen-Angorakaninchen: Dies ist die größte Variante, die es derzeit gibt. Obendrein gilt es als das Angorakaninchen, das die meiste Haarwolle produziert – mindestens alle 90 Tage muss es geschoren werden.
  • Satin-Angora-Kaninchen: Diese Variante ist das Ergebnis einer Kreuzung zwischen einem Satin-Kaninchen und einem französischen Angora. Dadurch besitzt es ein Fell mit verschiedenen Farbkombinationen und einem Satin-Glanz, der dem seiner Vorfahren ähnelt.

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Empfohlener Lebensraum

Das Angorakaninchen benötigt einen gut belüfteten Lebensraum mit ausreichend Platz, damit es sich problemlos entwickeln kann. In der Regel werden Drahtkäfige verwendet, aber es ist auch möglich, ein Gehege zu bauen, das an die Bedürfnisse des Tieres angepasst ist.

Die empfohlenen Maße für einen Käfig oder Stall für ein Angorakaninchen sind 50 cm Breite, 70 cm Höhe und 50 cm Länge. Natürlich ist es immer besser, diese Maße zu überschreiten und ein großes Gehege zur Verfügung zu stellen. Zudem sollte man bedenken, dass die Pfoten der Kaninchen durch den Boden des Käfigs verletzt werden können. Um das zu verhindern, ist es besser, einen flachen Boden mit saugfähigem Substrat wie Holzpellets auszulegen.

Auch wenn das Tier einen großen Lebensraum hat, braucht es einen Spielbereich, in dem es frei laufen kann und Zugang zu Grünflächen und Wildpflanzen hat. In der Regel wird empfohlen, dass das Angorakaninchen mehr Zeit außerhalb als innerhalb des Käfigs verbringt, damit es sich bewegen und seine Sinne anregen kann.

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Oryctolagus cuniculus domesticus.

Verhalten der Rasse

Wie andere Kaninchen auch, sind Angorakaninchen sehr ruhige, friedliche und gesellige Tiere. Mit der richtigen Pflege und der richtigen Sozialisierung können Mensch und Tier eine wunderbare Zeit zusammen verbringen. Überdies kann es sogar eine enge Beziehung zu seinen Besitzer:innen aufbauen, allerdings muss der Kontakt dazu konstant sein.

Es sollte beachtet werden, dass das Angorakaninchen zwar sehr anhänglich ist, aber auch seine Privatsphäre braucht. Deshalb sollte man die Tiere nicht bedrängen oder übermäßig anfassen, denn das könnte sie in Stress versetzen. Obwohl sie normalerweise friedlich sind, können sie bei Stress und schlechter Pflege ein aggressives Verhalten zeigen und ihre Besitzer:innen sogar verletzen.

Ernährung des Angorakaninchens

Das Angorakaninchen ist ein Pflanzenfresser und ernährt sich von Grünfutter, Obst, Gemüse und kommerziellem Futter. Entgegen der landläufigen Meinung fällt eine gesunde Ernährung abwechslungsreich aus, daher sollte die tägliche Ration wie folgt zusammengesetzt sein:

  • Heu (Futter): 70 %
  • Frisches Gemüse: 20 %
  • Kommerzielles Futter: 10 %.
  • Früchte (Leckerlis): ein- bis zweimal pro Woche

Die Rationen für Haustiere variieren je nach Entwicklungsstadium des Kaninchens. Wenn die Langohren erwachsen sind, ist es normal, dass sie zweimal am Tag fressen, aber jüngere Exemplare brauchen vielleicht drei Tagesrationen. In jedem Fall sollte man immer Wasser zur Verfügung stellen und täglich wechseln, auch wenn es noch frisch aussieht.

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Angorakaninchen und die Gesundheit

Das Angorakaninchen ist nicht mehr oder weniger anfällig für Krankheiten als andere Kaninchen. Allerdings verträgt diese Tierart plötzliche Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen nicht besonders gut. Das ist einer der Gründe, warum es Empfehlungen gibt, den Käfig im Haus aufzustellen. Andernfalls sollten die “Unterkünfte” Heizungen haben, um die Temperatur im Stall gleichmäßig zu halten.

Überdies sollte das Angorakaninchen, wie andere Haustiere auch, vollständig geimpft werden, damit es langfristig geschützt ist. Der Tierarzt/die Tierärztin wird dir mitteilen, welche Impfungen für dein Exemplar am wichtigsten sind und wann sie fällig sind.

Wie du siehst, ist das Angorakaninchen ein niedliches, zartes Kaninchen, dass sich hervorragend als Haustier eignet. Allerdings benötigt es eine bestimmte grundlegende Pflege, um seine Gesundheit zu erhalten. Denke daran, dass diese Tiere ganz von dir abhängig sind, also stelle am besten die nötigen Mittel und ausreichend Zeit zur Verfügung, um sie optimal zu versorgen.


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Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.