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Die Labormaus, das beste Tiermodell

3 Minuten
Die Labormaus wird aufgrund ihres Charakters und ihrer Ähnlichkeit mit dem Menschen häufig in der Forschung eingesetzt. Erfahre alles über dieses außergewöhnliche Tier!
Die Labormaus, das beste Tiermodell
Ana Díaz Maqueda

Geschrieben und geprüft von der Biologin Ana Díaz Maqueda

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Seit mehr als einem Jahrhundert ist die Labormaus das in der Forschung am meisten benutzte Tiermodell weltweit. Dieses kleine Nagetier ist ein Verwandter der Hausmaus (Mus musculus), einem Tier, das sehr an das Zusammenleben mit dem Menschen gewöhnt ist, da es in seinen Gebäuden Schutz und Nahrung findet.

Willst du wissen, warum dieses Tier so oft in der Forschung eingesetzt wird? Wir berichten heute, warum die Labormaus das wichtigste Tiermodell ist. Dank dieser Spezies ist es gelungen, bei der Heilung wichtiger Herzkrankheiten, Immunschwächen und Krebserkrankungen voranzukommen.

Was ist ein Tiermodell?

In den Biowissenschaften, wie Medizin oder Biologie, ist der Einsatz von Tiermodellen weit verbreitet. Tatsächlich wurden die ersten überlieferten Tierversuche bereits im 6. Jahrhundert v. Chr. durchgeführt. Die Forschung an Tieren befriedigte die menschliche Neugier und ließ durch Experimente Rückschlüsse auf Menschen ziehen. Die Sektion menschlicher Leichen war jedoch lange tabu. Trotzdem wurde auch an Menschen experimentiert.

Seit dem Inkrafttreten des Nürnberger Kodex nach dem Zweiten Weltkrieg sind Experimente für die Entwicklung neuer Medikamente oder Therapien an Menschen verboten. 

Deshalb werden Tiermodelle verwendet, deren Erbgut bekannt ist. Die Ergebnisse einer Studie können auf andere Tiere, einschließlich Menschen, übertragen werden. Die Definition des Nationalen Forschungsausschusses der Vereinigten Staaten für Tiermodell lautet:

“Ein Tier, bei dem die Biologie und das Verhalten analysiert werden können, wobei entweder spontane oder herbeigeführte pathologische Vorgänge untersucht werden oder der Prozess in einem oder mehreren Aspekten dem gleichen Verlauf ähnelt, der bei Menschen oder anderen Tierarten beobachtet wird”.

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Die Verwendung von Tiermodellen ermöglicht ein besseres Verständnis der biologischen und pathophysiologischen Grundlagen von Krankheiten, die sowohl Menschen als auch andere Tiere betreffen, da die Laborforschung auch für die Tiermedizin geeignet ist.

Warum die Maus?

Die für die Versuche verwendeten Tierarten sind vielfältig: Mäuse, Ratten, Kaninchen, Hunde, Schweine, Schafe, Frösche, Fliegen, Affen usw. Aber das in über 50% der Fälle verwendete Tiermodell ist die Labormaus.

Es gibt mehrere Gründe, warum die Maus das Tiermodell schlechthin ist:

  • Die biochemischen Prozesse sind dem Menschen sehr ähnlich, da sie ein Säugetier ist.
  • Die Zeit zwischen zwei Generationen von Mäusen ist sehr kurz.
  • Sie passen sich dem Leben im Labor leicht an.
  • Sie sind kleine Tiere und einfach zu handhaben. Außerdem werden sie nicht so leicht gestresst.
  • Es ist zusammen mit dem Menschen das aus genetischer Sicht am besten erforschte Säugetier.
  • Es gibt viele verschiedene Arten. Damit sind sie ideal für die Untersuchung von Genmutationen wie Krebs.
  • Es ist das einzige Tiermodell, dessen Stammzellen erfolgreich in vitro kultiviert werden.
  • Durch die mehr als hundertjährige Erforschung dieses Modells steht eine immense Menge an Informationen zur Verfügung.

Dank der Labormaus wurden heutzutage große Fortschritte bei der Erforschung von Autoimmunerkrankungen und Krebs gemacht. Allerdings darf man nicht vergessen, dass es sich um fühlende Wesen handelt, mit eigenen Bedürfnissen und einer klar definierten und bekannten Ethologie.

Bedürfnisse einer Labormaus

Mäuse sind soziale Tiere und daran gewöhnt, in Gruppen zu leben. Wenn man eine Labormaus einzeln unterbringt, muss es durch die Studie gut begründet sein. Die Nachkommen müssen nach der Entwöhnung im Alter von 21 Tagen nach Geschlecht getrennt werden, da sonst unerwünschte Würfe und Inzucht auftreten würden.

Sobald diese sozialen Gruppen von Weibchen und Männchen gebildet sind, können weder neue Exemplare eingebracht noch herausgenommen werden. Dies würde nämlich die Hierarchie der Kolonie aus dem Gleichgewicht bringen, was zu Kämpfen und verletzten Tieren führt, insbesondere bei Männchen.

Die Größe der Käfige, in denen die Tiere leben, ist gesetzlich festgelegt, ebenso wie die Anzahl der Tiere pro Käfig. Die für ein Tier verfügbare Fläche sollte niemals weniger als 60 cm2 betragen.

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Außerdem brauchen Mäuse eine spezifische Einrichtung:

  • Das Substrat für den Käfig.
  • Material, um ein Nest zu bauen, unabhängig vom Geschlecht der Tiere.
  • Spielzeug, wie beispielsweise Papprollen, Holzstücke, ein Versteck aus transparentem rotem Kunststoff: um zu sehen, ob sich das Tier im Inneren befindet, ohne es zu stören, da die Mäuse diesen Farbton nicht sehen können.
  • Spezielle Lebensmittel wie Nüsse oder hartes Brot.

Die Einrichtung ist für die gute körperliche und geistige Gesundheit der Tiere unerlässlich. Wenn das Tier beginnt, Stereotypen oder abnormale Verhalten zu entwickeln, dann verstößt es nicht nur gegen das Wohlergehen des Tieres, sondern es liefert auch keine brauchbaren Daten für die Studie.


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