Hat der Sporn der Mastiffs eine Funktion?

In einigen Fällen ist er zwecklos, doch in anderen trägt er zur Stabilität und dem Gleichgewicht dieser großen Hunde bei. Man findet ihn allerdings auch bei anderen Hunderassen vor.
Hat der Sporn der Mastiffs eine Funktion?

Letzte Aktualisierung: 02. Juli 2021

Haben Mastiffs Daumen? Während der Evolutionsprozesse kommt es vor, dass Körperteile sich anpassen, verändern oder auch verschwinden. Einige bleiben auch hängen und sind nur noch unterentwickelte Strukturen. Sie sind zwar da, aber erfüllen keinen wirklichen Zweck mehr, wie der Sporn der Mastiffs.

Denke nur an das Steißbein oder vielleicht auch den Blinddarm. Ersteres zeigt, dass Menschen früher Ruten hatten und letzterer hatte wohl mal eine Funktion bei der Verdauung.

Was ist der Sporn der Mastiffs?

Hunde haben zwar Daumen, doch diese übernehmen keine Funktion mehr. Der Sporn der Mastiffs ist also eine Art Anhang, den die Tiere bis heute haben.

Jede Haushundpfote hat 4 Zehen, doch die Mastiffs besitzen eine fünfte an den Vorderpfoten. Sie nimmt mehr oder minder den gleichen Ort ein, den der menschliche Daumen hat. Deshalb nennt man den Sporn der Mastiffs auch so oft den Daumen des Hundes.

Dieses fünfte Gliedmaß der Pfote ist also der Sporn der Mastiffs. Man kann beobachten, dass dieser Zeh beim Laufen nicht den Boden berührt. Wozu dient er dann also?

Pfote eines Mastiffs

Was tut der Sporn der Mastiffs?

Der Vordersporn erfüllt verschiedene Funktionen, auch wenn sie minimal sind. Dazu gehören Gleichgewicht und Stabilität, wenn die Hunde sich über unregelmäßiges Terrain bewegen, oder wenn sie nach dem Schwimmen an Land kommen.

Außerdem dient er auch zur Unterstützung und Kontrolle bei der Reinigung. Das gilt besonders, wenn die Hunde sich den Kopf und das Gesicht säubern. Du kannst sogar sehen, wie dein Hund den Sporn einsetzt, wenn er mit seinem Lieblingsspielzeug spielt und darauf herumkaut.

Und was geschieht mit den Spornen an den Hinterbeinen?

Wenn man den Sporn des Mastiffs erwähnt, so denken manche vielleicht auch an das kleine, sinnlose Ding mit einer Kralle, das an der Hinterpfote hängt. Alle Mastiffs haben Sporne an den Vorderpfoten, doch die meisten Sporne an den Hinterpfoten sind nur eine genetische Anomalie.

Während die Sporne an den Vorderpfoten eine minimale Funktion erfüllen und durch Knochen und Sehnen mit der Pfote verbunden sind, so sind die an den Hinterpfoten tatsächlich überflüssig.

Sind sie vorhanden, so erscheinen die Sporne meist in einigem Abstand von der Pfote. Diese Sporne sind nur durch ein wenig Haut verbunden und haben keine weitere Verbindung durch Knochen oder Sehne an das Bein.

Mastiffs mit Doppelsporn

Es ist zwar seltsam, doch es gibt auch Mastiffs, die mit einem funktionalen Doppelsporn geboren werden. Bei einigen Rassen kommt er nicht nur hin und wieder vor, sondern gehört zum Standard.

Mastiffrassen mit Doppelsporn

Auch andere Hunderassen haben manchmal diesen Doppelsporn. Dazu gehören beispielsweise anatolische, australische und isländische Schäferhunde.

Was haben sie gemeinsam? Es sind alles große Arbeitshunde, die den Doppelsporn bei unebenem und schwierigen Gelände einsetzen.

Entfernung des hinteren Sporns

Genau wie auch beim Steißbein und Blinddarm des Menschen, bemerken wir den Sporn der Hunde meist nur, wenn sie ihn verletzt haben.

Da der hintere Sporn oft nicht fest mit dem Körper des Tieres verbunden ist, bleibt er oft hängen oder wird eingeklemmt.

Dadurch kann es zu Blut und Verletzungen kommen, weswegen einige Hundebesitzer sich für eine operative Entfernung entscheiden. Durch den operativen Eingriff im Welpenalter wollen sie zukünftige Verletzungen vermeiden.

Die Entfernung des hinteren Sporns bei Mastiffs ist zwar typisch, doch nicht universell und aus einem medizinischen Blickwinkel auch nicht notwendig. Man kann die Operation beim ersten Tierarztbesuch durchführen lassen.

Bei einem so jungen Alter wird der Schmerz reduziert und die Heilung erfolgt schneller.

Sollte man sich zur Entfernung des Sporns entscheiden, so ist es ratsamer dies im Welpenalter durchführen zu lassen. Bei erwachsenen Hunden ist es nämlich teurer und schmerzhafter. 

 


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