Blindheit bei Hunden: Früherkennung und Behandlung
Geschrieben und geprüft von dem Tierarzt Juan Pedro Vazquez Espeso
Der Geruch ist wahrscheinlich der nützlichste und am besten entwickelte Sinn bei Hunden. Sie nutzen ihre Nase, um Spuren zu verfolgen, ihre Artgenossen zu identifizieren, Nahrung zu finden… Diese Tatsache schmälert jedoch nicht die Bedeutung des Sehsinns bei diesen Tieren. Daher muss man die Blindheit bei Hunden unbedingt vermeiden.
Auch wenn es nicht den gleichen Stellenwert wie bei uns Menschen hat, ist das Sehvermögen für die normale Entwicklung des Hundes im täglichen Leben genauso relevant.
Es gibt viele mögliche Krankheiten, die einen Verlust des Sehvermögens bei diesen Tieren auslösen oder nach sich ziehen können. Aus diesem Grund richtet sich die Behandlung immer nach der Hauptursache. Wir erklären und untersuchen einige der häufigsten Ursachen und die jeweilige Behandlung.
Wie erkennt man Blindheit bei Hunden?
Zuerst einmal wollen wir dir sagen, auf welche Hinweise du achten solltest, um eine mögliche Blindheit bei Hunden zu erkennen.
Wenn keine akuten Erkrankungen vorliegen, verlaufen diese Prozesse normalerweise degenerativ und fortschreitend. Aus diesem Grund kann es manchmal schwierig sein, einen Verlust des Sehvermögens frühzeitig zu erkennen. Wir zeigen dir einige mögliche Anhaltspunkte, die du beachten solltest:
- Das Tier beginnt, sich unruhig und ängstlich zu verhalten. Je nach dem Charakter des Hundes kann er eher scheu oder aggressiv sein. Das passiert, weil er sich verletzlicher fühlt, wenn er sein Augenlicht verliert.
- Er stößt an Gegenstände, insbesondere beim nächtlichen Spaziergang. Bei weniger Licht und in einer ungewohnten Umgebung macht sich die fehlende Sehkraft bemerkbar.
Zu Hause, in einer vertrauten Umgebung, kennt das Tier den “Rundkurs” auswendig und stößt normalerweise nirgendwo dagegen. Einen Test zur frühzeitigen Erkennung von Sehverlust kannst du zu Hause mit einem Hindernislauf für das Tier durchführen und beobachten, wie es sich verhält.
Mögliche Behandlungen
Um diesen Abschnitt dynamischer zu gestalten, werden wir die Behandlung auf die zugehörige Krankheit beziehen. Im Folgenden nennen wir die gängigsten Probleme, die am häufigsten zur Blindheit bei Hunden führen.
Grauer Star (Katarakt)
Zweifelsohne ist diese Krankheit die häufigste Ursache für den Verlust des Sehvermögens bei Hunden. Der Verlauf dieser Krankheit ist fortschreitend. Im Gegensatz zum diabetischen Katarakt, der in der Regel eine akutere Verlaufsform hat.
Auch wenn es verschiedene lokale Behandlungen in Form von Augentropfen gibt, um die Entwicklung des Grauen Stars zu verlangsamen, ist die endgültige Lösung eine Operation. Diese Operation muss von einem tierärztlichen Augenarzt durchgeführt werden, nachdem er den Zustand des Auges des Tieres beurteilt hat.
Blindheit bei Hunden: Grüner Star (Glaukom)
Hierbei handelt es sich um eine Veränderung des Augapfels, bei der sich der Augeninnendruck erhöht, was eine Schädigung des Sehnervs zur Folge hat. Es gibt viele Ursachen, die diesen erhöhten Druck hervorrufen können. Daher konzentriert sich die Behandlung auf die Beseitigung der zugrunde liegenden Ursache.
Es gibt verschiedene medizinische Behandlungen, die auf die Senkung des Augeninnendrucks abzielen. Normalerweise lässt sich ein Glaukom mit Augentropfen oder oralen Medikamenten leicht beheben. Allerdings ist in bestimmten Fällen ein chirurgischer Eingriff erforderlich.
Hornhauttrübung
Bekanntermaßen ist die Hornhaut die transparente Schicht, die den Lichteinfall in das Auge ermöglicht. Jedes Problem, das eine Veränderung dieser Transparenz verursacht, führt unweigerlich zur Blindheit.
Geschwüre, Bindehautentzündung oder trockenes Auge sind einige der Krankheiten, die diese Hornhauttrübung hervorrufen.
Die Behandlung wird immer darauf ausgerichtet sein, die Transparenz zu erhalten. Mit dem Einsatz lokaler Kortikoide in Form von Augentropfen kann man die Bildung neuer Blutgefäße reduzieren, die die Hornhaut eintrüben.
Darüber hinaus ist in diesen Fällen die Hydratation des Auges von entscheidender Bedeutung, da man so die Entwicklung von Läsionen minimieren kann.
Blindheit bei Hunden durch Tumore
Es gibt verschiedene Tumorarten, die den Augapfel befallen können, sowohl primäre als auch sekundäre. Daher ist in jedem Fall eine gründliche Untersuchung erforderlich, um die jeweiligen Eigenschaften des Tumors genau zu bestimmen.
Obwohl Tumore auch gutartig sein können, ist eine chirurgische Entfernung die bevorzugte Behandlung (insbesondere bei Tumoren mit schlechter Prognose), wenn das betroffene Auge infolge der Tumorentwicklung erblinden könnte oder bereits erblindet ist.
Besonders Primärtumoren sind jedoch meist einseitig und betreffen nur eines der Augen.
Eine frühzeitige Erkennung ist die beste Lösung
Wie du gesehen hast, ist Blindheit bei Hunden eine seltene Krankheit, die eine gewisse Aufmerksamkeit des Hundebesitzers erfordert, um rechtzeitig erkannt zu werden.
Die Ursachen sind vielfältig, aber die beste Lösung ist eine schnelle Erkennung des Problems durch einen Fachmann. Dein vertrauter Tierarzt wird dich darüber aufklären, was du bei dieser Erkrankung deines Vierbeiners tun musst und was du zu erwarten hast.
Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.