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5 Krebsursachen bei Hunden und vorbeugende Maßnahmen

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Der Begriff "Krebs" weckt in der Gesellschaft zahlreiche Ängste. Aber leider ist dies ein Thema, das auch in der Tierwelt von Zeit zu Zeit angesprochen werden muss. Hier erfährst du mehr über die 5 häufigsten Krebsursachen bei Hunden.
5 Krebsursachen bei Hunden und vorbeugende Maßnahmen
Samuel Sanchez

Geschrieben und geprüft von dem Biologen Samuel Sanchez

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Vermutlich kennst auch du jemanden, der an Krebs erkrankt oder sogar daran gestorben ist. Neben zerebrovaskulären Pathologien gehört Krebs zweifelsohne zu den häufigsten und problematischsten Erkrankungen, insbesondere in den Industrieländern. Und Krebs kann nicht nur den Menschen, sondern auch Tiere betreffen. Daher wollen wir dir in unserem heutigen Artikel die 5 häufigsten Krebsursachen bei Hunden aufzeigen und dir außerdem sagen, was du zur Vorbeugung unternehmen kannst.

Studien zufolge wird die Inzidenz aller Krebsarten bei Caniden auf fast 100 Fälle pro 100.000 Hundejahre geschätzt. Die häufigsten Malignome bei Haushunden (Canis lupus familiaris) sind Brusttumore, Non-Hodgkin-Lymphome und Hautkrebs. Wenn du mehr über diese Erkrankung im Allgemeinen sowie über die Krebsursachen bei Hunden erfahren möchtest, solltest du unbedingt weiterlesen!

Was ist Krebs?

Krebs folgt bei allen Wirbeltieren der gleichen Prämisse, seien es Menschen, Hunde, Katzen oder Wale. Wie vom National Cancer Institute angegeben, beschreibt dieser Begriff Krankheiten, bei denen es eine Gruppe abnormaler Zellen gibt, die sich unkontrolliert vermehren und in umliegendes Gewebe eindringen.

Dieses unkontrollierte Wachstum der atypischen Zelllinie ist auf genetische Mutationen in ihrem Zellkern zurückzuführen, die im Allgemeinen den Wachstums- und Lebenszyklus der betroffenen Zellen stören. Da diese mutierten Zellen nicht dem normalen Alterungs- und Teilungsmuster von Zellen folgen, kommt es zu einem übermäßigen Wachstum dieser Krebszellen. Infolgedessen bildet sich eine tastbare Masse, die als Tumor bekannt ist.

Des Weiteren solltest du beachten, dass nicht alle Krebsarten Tumore erzeugen und dass nicht alle Tumore karzinogen sind. Wenn das Wachstum der Gewebemasse selbstlimitierend erfolgt und keine Gefahr der Ausbreitung in andere Gewebe (Metastasierung) besteht, spricht man von einem gutartigen Tumor.

Die Inzidenz gutartiger Tumore ist bei Hunden 10-mal höher als bei Katzen.

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5 Krebsursachen bei Hunden

In vielen Fällen ist es unmöglich, eine spezifische Ursache für Krebs bei Hunden zu identifizieren. Diese Gruppe von Pathologien wird durch ein Sammelsurium von Faktoren begünstigt, unter anderem das Alter, bestimmte Vorerkrankungen, die Umgebungsbedingungen und bestimmte vererbte Mutationen. Nachfolgend werden wir die 5 häufigsten Krebsursachen bei Hunden eingehender beleuchten.

1. Krebsursachen bei Hunden: Genetische Veranlagung

Die Rasse Golden Retriever ist das beste Beispiel dafür, dass Krebs in einigen Fällen vererbt wird. 70 % der Hunde dieser Rasse sterben letztendlich an 2 Arten bösartiger Neubildungen: dem Hämangiosarkom und dem Lymphom. Genetische Studien haben gezeigt, dass bestimmte Mutationen im Genom der Rasse langfristig die Entstehung von Tumoren begünstigen.

Man kann vermuten, dass die höhere Inzidenz von Krebs bei einigen reinrassigen Hunden auf die jahrelange Kreuzung innerhalb der Rasse zurückzuführen ist. Wenn Hunde, die miteinander eng verwandt sind, wiederholt untereinander gekreuzt werden, birgt dies ein gewisses Risiko. Denn durch selektive Züchtung kann es passieren, dass sich bei den Nachkommen sehr negative Pathologien manifestieren.

2. Alter

Wie aus dem MSD Veterinary Manuals Portal hervorgeht, zählt auch das Alter zu den bedeutenden Krebsursachen bei Hunden. Bei bis zu 50 % der über 10 Jahre alten Hunde besteht das Risiko, einen malignen Tumor zu entwickeln. Dennoch solltest du ebenfalls wissen, dass bis zu 50 % der Neoplasien behandelbar sind und eine gute Prognose haben.

Bis zu einem gewissen Grad könnte die abnehmende Effektivität des Immunsystems eine Erklärung hierfür liefern.

3. Exposition gegenüber Karzinogenen

Wir alle kennen die schädlichen Auswirkungen von Tabak, denn es ist leicht nachzuweisen, dass bis zu 50 % der Raucher an den Folgen ihrer Sucht sterben. Manchmal werden dabei aber die nichtmenschlichen Passivraucher wie Hunde und Katzen vergessen, die ebenfalls unter den Auswirkugnen dieser Sucht leiden.

Laut der Website der VCA Hospitals steigt die Häufigkeit von Nasentumoren bei passiv rauchenden Hunden um 250 % im Vergleich zu solchen, die in einer gesunden Umgebung leben. Sie sind nicht die Einzigen, denn Katzen haben ein doppelt so hohes Risiko, an Lymphomen zu erkranken, wenn ihre Halter Tabakkonsumenten sind.

4. Krebsursachen bei Hunden: Hormonelle Auslöser

In verschiedenen Tiermodellen hat sich gezeigt, dass ein Überschuss an zirkulierendem Östrogen die Entstehung von Brustkrebs fördern kann. Bei Hunden z. B. beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass eine Hündin diese Art von Krebs aufweist, 26 %, bereits nach 2 Läufigkeits-Zyklen. Wenn das Tier vor der ersten Läufigkeit kastriert wurde, reduziert sich die Wahrscheinlichkeit auf 0,5 %.

5. Unglückliche Umstände oder eine Kombination aus all den bisher genannten Krebsursachen bei Hunden

Leider bleiben die meisten Krebsursachen bei Hunden unentdeckt. Diese Pathologie ist multifaktoriell und aufgrund eines bestimmten Stressfaktors sehr schwer zu erklären. Infolgedessen auch schwer zu verhindern. Beim Menschen gehen Schätzungen davon aus, dass 80 bis 90 % der Krebserkrankungen vermeidbar sind, da viele mit Tabakkonsum und einem ungesunden Lebensstil in Zusammenhang stehen.

Obwohl Hunde nicht direkt Zigaretten konsumieren oder Alkohol trinken, können sie ungewollt krebserregenden Stoffen wie Tabakrauch, Insektiziden, toxischen Verbindungen und vielen anderen schädlichen Elementen ausgesetzt sein. Außerdem ist davon auszugehen, dass Fettleibigkeit und eine bewegungsarme Lebensweise die Entwicklung von Neoplasmen begünstigen, genau wie beim Menschen.

Was kannst du zur Vorbeugung gegen Krebserkrankungen bei Hunden unternehmen?

Die bereits zitierten Quellen schätzen, dass jeder vierte Hund irgendwann in seinem Leben an Krebs erkranken wird. Darüber hinaus steigt dieser Prozentsatz auf 50 %, wenn das Tier älter als 10 Jahre alt ist. Obwohl Krebsleiden manchmal unangekündigt auftreten, gibt es ein paar Dinge, die man tun kann, um das Risiko zu minimieren. Darunter heben wir die folgenden hervor:

  1. Sterilisation: Die Sterilisation ist nachweislich eine wirksame Methode, um das Risiko von Brustkrebs bei Hündinnen und Hodenkrebs bei Rüden zu verringern. Darüber hinaus sinkt hierdurch auch das Risiko für viele andere Erkrankungen.
  2. Entwurmung: In Tiermodellen hat sich gezeigt, dass die anhaltende Entzündung eines Gewebes das Auftreten von Krebs fördert. Daher ist die Vermeidung von Parasiten, Bakterien und Viren, die Organe langfristig schädigen können, unerlässlich, um das Risiko von Neoplasmen zu minimieren.
  3. Gesunde Umgebung: Wenn du rauchst, solltest du dies nicht im selben Raum wie dein Haustier tun, um langfristig zu verhindern, dass dein Haustier an Rachen-, Lungen- oder Nasenkrebs erkrankt.
  4. Vermeidung von Stress: Dauerhafter Stress unterdrückt das Immunsystem, was das Auftreten von Krankheiten begünstigt. Daher solltest du darauf achten, dass sich dein Hund zu jeder Zeit wohl fühlt.
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Die wichtigste Empfehlung ist natürlich, regelmäßig mit deinem Hund zum Tierarzt zu gehen. Wenn du etwas Merkwürdiges bemerkst, solltest du deinen Hund sofort zu einem Tierarzt oder in eine Tierklinik bringen. Obwohl die Krebsursachen bei Hunden in vielen Fällen schwer zu identifizieren sind, ist die Prognose immer positiver, wenn die Tumormassen frühzeitig erkannt werden.


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


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Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.