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Können Hunde unter Alzheimer leiden?

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Eine Reihe von Verhaltensveränderungen bei älteren Hunden lässt uns vermuten, dass die Tiere unter dieser Krankheit leiden können. Die Symptome sind jedoch nicht bei jedem Tier gleich, denn sie hängen stark von der Persönlichkeit ab.
Können Hunde unter Alzheimer leiden?
Letzte Aktualisierung: 02. Juli 2021

Wenn dein Hund altert, dann bemerkst du sicherlich, dass sein Körper und sein Geist nachlassen. Manchmal scheinen die Symptome denen von Alzheimer ähnlich zu sein. Doch gibt es das wirklich, Alzheimer bei Hunden?

Kognitives Dysfunktionssyndrom bei älteren Hunden

Diese chronische Erkrankung definiert man als “kognitive und verhaltensbedingte Veränderungen, die man bei einigen alternden Hunden bemerkt”.

Es handelt sich hierbei um eine neurodegenerative Krankheit bei älteren Hunden. Sie kommt bei etwa 35% der Tiere vor und man könnte sie schon als Alzheimer bei Hunden bezeichnen.

Im Gehirn jedes Tieres kann man Veränderungen beobachten, gleich dem der Menschen, die an Alzheimer leiden. Die Universität von Santiago de Compostela klassifiziert sie wie folgt:

  • kortikale Atrophie
  • Verdickung und Verkalkung der Gehirnhaut
  • Erweitung der Herzkammer
  • Reaktivität der Gliazellen
  • Verminderung der Anzahl von Neuronen

Aufgrund dieser Krankheit vermindern sich die kognitiven Fähigkeiten der Tiere. Laut des American Kennel Club, nimmt man an, dass etwa 60% der Hunde, die ein Alter von 15 oder 16 Jahren erreichen, unter dieser Erkrankung leiden.

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Die häufigsten Symptome, die Alzheimer bei Hunden vermuten lassen

Da man diese Krankheit nur schwer diagnostizieren kann, denken viele Besitzer, dass ihr Hund an Alzheimer erkrankt ist.

Tierärzte sprechen vom kognitiven Dysfunktionssyndrom bei Hunden, was man auch als Altersdemenz bezeichnet. Dabei lassen sich die folgenden Symptomen beobachten:

  • Verwirrung
  • Veränderungen im Schlafrhythmus
  • Veränderungen bei der Hygiene, der Lernfähigkeit und dem Erinnerungsvermögen
  • Veränderte Aktivitäten
  • Angstzustände

Was die Verwirrung angeht, so ist es gewöhnlich, dass die Tiere ziellos durchs Haus oder die Umgebung streifen. Manchmal verwechseln sie auch die Tür oder starren stundenlang eine Wand an.

Auch die sozialen Fähigkeiten des Tieres werden eingeschränkt. Dabei verändert sich ihr Verhalten Menschen und ihrem Umfeld gegenüber wesentlich. Die meisten werden abhängiger, andere apathisch.

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Man kann diese Veränderungen nur schwer eindeutig diagnostizieren. Wenn dein Hund sehr verschmust war und jetzt eher zurückgezogen oder ängstlich ist, dann solltest du ihn schon zum Tierarzt bringen.

Jedes Tier hat seine eigene Persönlichkeit, deswegen sind die Symptome auch sehr unterschiedlich.

Es treten ebenfalls häufig Veränderungen im Schlafrhythmus der Hunde auf. Sie können unter Schlaflosigkeit leiden, ziellos und verwirrt durchs Haus streifen, oder auch plötzlich ohne sichtbaren Grund heulen.

Du wirst ebenfalls bemerken, dass sie aufgrund der nächtlichen Schlaflosigkeit tagsüber mehr schlummern.

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Bezüglich der Verwirrung bemerkt man, dass der Hund den Worten seines Menschen nicht mehr so viel Aufmerksamkeit widmet. Es kann auch sein, dass bestimmte Angewohnheiten sich ändern.

Vermehrt tritt ebenfalls Verlust- und Trennungsangst auf. Das Tier entwickelt auch Angst vor Reisen oder davor, neue Menschen kennenzulernen.

Diagnose der Krankheit

Wenn du dich dazu entschieden hast, dein Tier zum Tierarzt zu bringen, dann wird dieser wahrscheinlich einige Routineuntersuchungen durchführen, bevor er eine Diagnose aufstellt.

Es gibt nämlich auch andere Krankheiten, die ähnliche Symptome haben. Diese muss man zuerst ausschließen.

Bei Tieren, die unter dem Syndrom leiden, stellt man Ablagerungen eines Proteins (Beta-Amyloid) fest. Dadurch kommt es zu einer definitiven Diagnose.

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Für gewöhnlich gehen der Diagnose folgende Untersuchungen voran:

  • körperliche und neurologische Untersuchung des Tieres
  • gründliche Analyse der Krankheitsgeschichte des Tieres
  • Blutbild
  • biochemisches Profil (um unter anderem Schilddrüsenhormone zu bestimmen)
  • Röntgenbilder und Ultraschall

Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


Head, E. (2013). A canine model of human aging and Alzheimer’s disease. Biochimica et Biophysica Acta (BBA) – Molecular Basis of Disease. https://doi.org/10.1016/j.bbadis.2013.03.016


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.