Besitzergreifendes Verhalten mit Spielzeug bei Hunden vermeiden
Das Verhalten unserer Fellnasen hängt von vielen Faktoren ab, unter anderem auch von der Erziehung, die sie als Welpen genossen haben. Besitzergreifendes Verhalten mit Spielzeug könnte die Ursache in einem zu lässigen Erziehungsstil im Welpenalter haben. Es kann allerdings auch auf eine Angststörung hinweisen.
In unserem Artikel informieren wir dich, wie du besitzergreifendes Verhalten bei deinem Hund vermeiden kannst.
Warum tritt besitzergreifendes Verhalten mit Spielzeug bei Hunden auf?
Bevor wir das Verhalten unseres Hundes ändern können, müssen wir zuerst verstehen, was ihn dazu motiviert. Ein Hund, der besitzergreifendes Verhalten mit Spielzeug aufweist, möchte seine Besitztümer mit niemandem teilen.
Er kann sogar ganz schön aggressiv werden, wenn wir versuchen, sie anzufassen. Sei es auch nur, um mit ihm zu spielen!
Das kann aus verschiedenen Gründen geschehen und es ist wichtig zuerst herauszufinden, woran es liegt. Danach verwendet man dann verschiedene Techniken, um besitzergreifendes Verhalten zu vermeiden.
1. Unsicherheit
Ein unsicherer Hund ist gleichzeitig ein gefährlicher Hund. Daran müssen wir immer denken. Wenn ein Tier sich in Gefahr fühlt, so ist seine erste Reaktion oft der Angriff.
Wenn ein Hund seine Besitztümer in seinem Korb oder seiner Ecke aufbewahrt und niemandem erlaubt, sie zu berühren, dann ist das ein klares Zeichen für besitzergreifendes Verhalten. Er wird alles mögliche tun, um das Seinige zu verteidigen.
Diese Angst, die Kontrolle über seine Besitztümer zu verlieren, kommt bei Hunden vor, die von der Straße gerettet wurde. Man kann sie auch bei Hündinnen beobachten, denen man ihre Welpen wegnahm und bei Tieren, die immer viel Spielzeug und Gegenstände zur Verfügung hatten.
2. Genetik
Man kann es nur schwer glauben, doch es gibt tatsächlich Rassen die vermehrt dazu neigen, Spielzeuge zu horten und besitzergreifendes Verhalten um die Gegenstände zu entwickeln.
Natürlich hat die Genetik keine Schuld an schlechten Manieren, doch wenn du einen Golden Retriever, einen Jack Russell, einen Border Collie, einen Rottweiler oder einen Cocker Spaniel hast, dann ist besitzergreifendes Verhalten mit Spielzeug wahrscheinlicher.
3. Stress und Angstzustände
Durch diese beiden Gefühle ergeben sich viele Verhaltensprobleme bei Hunden, nicht nur besitzergreifendes Verhalten mit Spielzeug.
Wenn es regnet, wenn er lange allein bleiben muss, wenn etwas Außergewöhnliches Zuhause geschieht… In solchen Situationen will ein Hund mit allen Mitteln das Seinige verteidigen.
Tipps, um besitzergreifendes Verhalten zu vermeiden
Wir müssen uns klar sein, dass ein Hund wie ein kleines Kind ist, das durch Liebe und Zuneigung lernt, doch auch durch Beharrlichkeit und Hingabe.
Unser Lesetipp: Hundetraining beim Spaziergang
Wir sollten nicht warten, bis die Situation schlimmer wird und der Hund beginnt zu knurren, zu beißen oder vielleicht ein Familienmitglied verletzt, nur weil er nicht sein Spielzeug teilen will.
Um besitzergreifendes Verhalten zu verhindern, empfehlen wir dir das Folgende:
1. Gib ihm den Befehl, das Spielzeug loszulassen
Damit unsere Fellnasen Befehle verstehen und befolgen, sollten sie einfach und kurz sein. Ein “aus” bringt viel mehr als “du musst doch das Spielzeug jetzt da liegen lassen”. Hunde verstehen lange Phrasen nicht.
Anstatt ihn durch das ganze Haus zu verfolgen, sag einfach nur “aus”, wenn er das Spielzeug hochhebt. Lobe und belohne ihn dann, wenn er deinen Befehl befolgt.
2. Gib ihm den Befehl, dir das Spielzeug zu überreichen
Wenn der Vierbeiner erst einmal gelernt hat, das Spielzeug auf dem Boden oder an seinem Platz zu lassen, dann kann der nächste Schritt sein, ihm zu lehren, es dir zu übergeben.
Das ist eine tolle Hilfe, wenn wir wollen, dass er den Stock oder den Ball zurückbringt, den wir für ihn geworfen haben.
Auch hier solltest du wortkarg vorgehen. Ein kurzes “gib” oder “gib es mir” in einem fordernden Tonfall sollten ausreichen. Wenn der Hund dir folgt, so musst du ihn loben und ihm ein Leckerli oder Streicheleinheiten zukommen lassen.
So lernt er, dass es eine Freude ist, deine Befehle auszuführen.
3. Reduziere stressige Situation
Du kannst natürlich nicht deinen Job kündigen oder nur noch Zeit mit deinem Hund zu Hause verbringen, damit der Hund seine Gewohnheiten und Verhaltensweisen ändert. Du kannst ihm aber in den Momenten, die ihr zusammen verbringt, deine volle Aufmerksamkeit widmen.
Nimm ihn mit in den Park, geht durch die Nachbarschaft spazieren oder unternehmt etwas, das die Verlustängste lindert, unter denen Stadttiere so oft leiden.
Lies auch: Wie sich die Verlustangst eines Hundes beruhigen lässt
Erkenne aber andererseits auch, ob dein Hund in stressigen Momenten besitzergreifendes Verhalten an den Tag legt.
Wenn er sich so verhält, während draußen ein Sturm tobt, dann warte lieber auf einen sonnigen Tag, bevor du ihm vorschlägst, sein Verhalten zu ändern. Ansonsten könnte er Donner mit dem Loslassen seiner geliebten Besitztümer verbinden.
Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.