Können Hunde Angst wahrnehmen?
Du hast sicher schon oft gehört, dass Hunde Angst riechen können. Vielleicht klingen dir die Worte deiner Mutter noch in den Ohren: Der Hund kann deine Angst spüren, du darfst sie nicht zeigen.
Doch was steckt da genau dahinter? Können Hunde Angst tatsächlich wahrnehmen?
Können Hunde Angst wahrnehmen?
Wir alle wissen, dass unsere treuen Begleiter einen außergewöhnlichen Geruchssinn haben. Sie benutzen diesen nicht nur, um ihre Umgebung zu beschnuppern, sondern auch, um Information mit ihren Artgenossen auszutauschen.
Lesetipp: Wie man einen aggressiven Hund behandelt
Am Geruch können die Fellnasen beispielsweise das Geschlecht ihrer Artgenossen erkennen und auch andere Informationen erhalten.
Können sie auch unsere Angst am Geruch erkennen? Wenn jemand Angst hat, erhöht sich die Adrenalinproduktion. Und viele glauben, dass Hunde das riechen können.
Die Wissenschaft hat jedoch gezeigt, dass dies nicht stimmt. Aus verschiedenen Studien geht hervor, dass Hunde ihr Verhalten nicht verändern, auch wenn sie mit Menschen zu tun haben, die schreckliche Angst haben.
Auch wenn sich jemand fürchterlich vor einem Hund ängstigt, bleibt dieser normalerweise freundlich und ruhig, wenn das sein normaler Charakter ist. Es scheint, dass Hunde die erhöhte Adrenalinproduktion nicht riechen können.
Greift mich ein Hund an, wenn er meine Angst erkennt?
Sollte ein Hund jemanden angreifen, der Angst hat, ist dies nicht der Fall, da er die Angst riecht, sondern weil es sich um einen aggressiven Hund handelt. Oder weil das Tier dafür trainiert wurde, Eindringlinge anzugreifen.
In der Tat hat eine Studie der Veterinärmedizinischen Fakultät der Cornell University bestätigt, dass Tierliebhaber am häufigsten von Hunden angegriffen werden. Denn sie vertrauen darauf, dass jeder Hund freundlich und gesellig ist.
Tierliebhaber sind oft unvorsichtig und befolgen keine Vorsichtsmaßnahmen, wenn sie einem unbekannten Hund begegnen. Sie begrüßen und berühren ihn vielleicht sogar, auch wenn sie seinen Charakter gar nicht kennen.
Auch Menschen, die Angst vor Hunden haben, reagieren oft falsch: Sie rennen weg! Der Hund kann dies als Einladung verstehen, der Person nachzurennen. Denn die plötzliche Bewegung provoziert ihn.
Das Tier möchte, dass die Person stehen bleibt und jagt ihr deshalb vielleicht nach. Das passiert insbesondere bei aggressiven Tieren häufig. Am besten gehst du ganz normal weiter, ohne dem Hund Aufmerksamkeit zu schenken.
Was tun, wenn dich ein Hund angreift?
Bleib ruhig, denn wenn du den Hund durch Schreie oder Schläge provozierst, kann er noch aggressiver werden. Versuche, einen Gegenstand zwischen dich und den Hund zu legen, bleibe dabei jedoch ruhig.
Sieh ihm nicht in die Augen. Augenkontakt ist für Hunde eine Herausforderung. Oft reagieren sie darauf mit Bissen. Schaue am besten in eine andere Richtung und versuche, dich in Sicherheit zu bringen.
Gib ihm einen Befehl. Wenn du den Hund bereits kennst, ist es wahrscheinlich, dass der Angriff aufhört, wenn du ‘nein’ oder ‘genug’ sagst. Auch bei unbekannten Tieren kann das funktionieren.
Denke daran, dass dies ein sehr grundlegender Befehl ist, den alle Hundebesitzer normalerweise, ihrem Haustier beibringen. Vielleicht gehorcht er, probiere es aus!
Vergiss nicht: Auch wenn du Hunde liebst, solltest du nicht jedem Tier blind vertrauen!
Lass den Vierbeiner an deiner Hand schnüffeln. Warte, bis er sich von selbst nähert und mache ruhige Gesten, um ihn nicht zu erschrecken.
Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.