Womit beschäftigt sich die Psychobiologie?
Die Psychobiologie ist eine Wissenschaft, welche die biologischen Grundlagen des menschlichen Verhaltens erforscht. Sie untersucht die biologischen Systeme und Prozesse, die es uns erlauben, in aktiver und anpassender Weise mit unserem Umfeld in Beziehung zu treten.
Dabei werden das Verhalten und die mentalen Prozesse als objektive, nachprüfbare und quantifizierbare Tatsachen angesehen.
Allerdings berücksichtigt diese Betrachtung des Verhaltens keine Aspekte der Philosophie, Religionen, Politik usw. Die Psychobiologie ist eine wissenschaftliche Methode, um das menschliche Verhalten zu verstehen. Außerdem steht sie näher an der menschlichen Verhaltensforschung und der Psychologie als die vorherigen Disziplinen.
Wie entstand die Psychobiologie?
1914 prägte der Psychologe K. Dunlap den Begriff Psychobiologie in seinem Werk An outline of Psychobiology. Damit wollte er seinen Studenten helfen, die Rolle der Biologie in der Psychologie zu verstehen.
Seit diesem Zeitpunkt entwickelten sich mehrere Forschungszweige, welche die mentalen Funktionen mit den physiologischen verbinden. Darüber hinaus entstanden bedeutende wissenschaftliche Zeitschriften wie das Journal of comparative Psychology und Behavioral Neuroscience.
Psychobiologie: Faktoren, die das menschliche Verhalten beeinflussen
Das Verhalten und die mentalen Prozesse erforscht man in der Psychobiologie als einen adaptiven Prozess der Spezies. Dabei werden folgende Aspekte untersucht:
Phylogenetische Faktoren
Wenn man die Psychobiologie verstehen will, ist es notwendig, die evolutionäre Geschichte unserer Spezies zu kennen. Die generellen Merkmale unseres Verhaltens werden durch unsere Phylogenetik beeinflusst.
Die Phylogenetik erforscht die Verwandtschaftsgrade zwischen den Spezies in der Geschichte unseres Planeten. Dabei untersucht sie die Ähnlichkeiten der DNA. Außerdem verwendet sie taxonomische Eigenschaften als Referenz, um Ähnlichkeiten oder Unterschiede zwischen den Spezies festzustellen.
Mit der Phylogenetik können wir erkennen, welche Spezies gemeinsame Vorfahren haben. Außerdem erfahren wir, wann sie damit begannen, sich voneinander zu unterscheiden. Die Erforschung der phylogenetischen Stammbäume war übrigens ein unerlässliches Werkzeug, um die Evolution zu erklären.
Das Verhalten des Menschen ist geprägt von den evolutionären Errungenschaften seiner Vorfahren. Auch wenn dies schon vor sehr langer Zeit geschehen ist, war das Verhalten unserer Vorfahren ein Faktor, der das Überleben unserer Spezies ermöglichte. Daher ist dies eine der Erklärungen für unser Verhalten.
Ontogenetische Faktoren
Die Ontogenese beschreibt die Entwicklung eines Organismus ab dem embryonischen Prozess und behandelt dabei alle Etappen des Lebens einschließlich des Alterungsprozesses.
Unsere Fähigkeit, bestimmte Verhaltensweisen zu entwickeln, beginnt, wenn wir Föten sind. Diese bleibt durch die Interaktionen mit unserem Umfeld unser gesamtes Leben erhalten.
Epigenetische Faktoren
Die Epigenetik versucht zu erklären, wie externe Umwelteinflüsse unsere Genexpression beeinflussen. Hierbei nimmt man an, dass es bestimmte Phasen im Leben des Menschen gibt, in denen mehr neuronale Plastizität besteht.
Das bedeutet, dass die Neuronen Veränderungen in ihrer Morphologie und Physiologie erleben können, was Konsequenzen auf unser Verhalten oder Lernen hat.
Diese Faktoren sind sehr wichtig, um das menschliche Verhalten zu verstehen. Es gibt allerdings auch noch andere Faktoren, die ebenfalls direkten Einfluss haben. Ein Beispiel hierfür ist die Wahrnehmung von Reizen durch unser Nervensystem, welche eine sofortige Reaktion ermöglicht.
Obwohl die Genetik einen großen Einfluss auf die Psychobiologie hat, umfasst sie noch weitere wissenschaftliche Disziplinen. Dazu gehören die Molekularbiologie, die Endokrinologie, die Pharmakologie, die Embryologie oder die Verhaltensbiologie. Diese Disziplinen versuchen, uns die biologischen Grundsäulen des menschlichen Verhaltens aus vielen Perspektiven zu erklären.
Die bedeutendsten Themen mit denen sich die Psychobiologie befasst sind: die Evolution des Gehirns, die Funktion und die Entwicklung des Nervensystems, die sensorischen Prozesse, Schlaf, Gefühle und die elementarsten menschlichen Verhaltensweisen wie etwa Sex, Hunger, Durst, Aggression…
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
- UNED. Fundamentos de Psicobiología.
- Universidad de Jaen. Concepto de psicobiología.
Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.