Wie ist eigentlich die Pubertät bei Hunden?
Geschrieben und geprüft von dem Juristen Francisco María García
Unsere besten Freunde erleben eine Entwicklungsphase, die unserer Jugend sehr gleicht. Die Pubertät bei Hunden ist natürlich kürzer, doch bringt auch einige Veränderungen mit sich. Diese zeigen sich körperlich, emotional, kognitiv, sozial und auch im Verhalten.
Im Folgenden geben wir dir einige Tipps zur Pubertät bei Hunden. Die Ratschläge helfen dir dabei, deine Fellnase während dieser Lebensetappe zu begleiten.
Die Pubertät bei Hunden besser verstehen
Die Pubertät läuft bei Hunden sehr ähnlich ab wie bei Menschen. Das Tier erlebt während dieser Zeit eine intensive körperliche und hormonelle Entwicklung. Dies spiegelt sich in seinem Aussehen und seinem Verhalten wider. Deswegen ist es normal, dass Hunde während dieser Phase etwas unruhig und “rebellisch” wirken.
Wir müssen verstehen, dass der Hund sich nicht aus Boshaftigkeit, einer Laune oder Unfähigkeit unseren Befehlen widersetzt. Das geschieht, weil er eine komplett neue Welt entdeckt. Jeder noch so kleine Sinnesreiz bannt seine Aufmerksamkeit und weckt seine Neugier. Deswegen braucht es etwas länger, bis er sich auf unsere Befehle konzentrieren kann.
Der Hund formt auch seinen Charakter und seine sozialen Verhaltensweisen während der Pubertät. Aus diesem Grund ist es so wichtig, ihn gut zu erziehen. Wir sollten ihn sowohl vor als auch während der Pubertät an einem angemessenen Sozialisierungsprozess teilnehmen lassen.
Wenn wir die Erziehung bei einem pubertären Welpen vernachlässigen, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass wir einen erwachsenen Hund mit Verhaltensproblemen erhalten. Wenn sein Charakter erst einmal geformt ist, dann kann man nur schwer bestimmte unerwünschte Verhaltensweisen korrigieren.
Wann beginnt die Pubertät bei Hunden und wie lange dauert sie an?
Die meisten Hunde beginnen ihre “Pubertät” zwischen dem sechsten und achten Lebensmonat. Die Dauer der Pubertät hängt vom einzelnen Tier ab. Dabei spielen seine Erscheinung, Größe, Rasse, Gewicht usw eine Rolle. Viele Fellnasen werden schnell erwachsen, etwa nach 12 bis 18 Monaten. Andere Tiere jedoch bleiben Teenager, bis sie das zweite Lebensjahr vollendet haben.
Die Pubertät bei Hunden ist kürzer als bei Menschen, doch erscheint dem Tier und seinen Besitzern wie eine Ewigkeit. Sie kann sich außerdem herauszögern, wenn der Hund nicht die angemessene Erziehung und Sozialisierung erhält.
Erwachen des Geschlechtstriebs bei pubertären Hunden
Während der Pubertät erwacht der Geschlechtstrieb bei Rüden und Hündinnen. Die erste Läufigkeit tritt bei Hündinnen auch während dieser Phase auf.
Leider ist der Geschlechtstrieb unserer Haustiere immer noch oft ein Tabuthema. Wir sollten jedoch gut über die natürlichen Verhaltensweisen von Hunden und Katzen während ihrer geschlechtlichen Entwicklung informiert sein. Anstatt ärgerlich zu werden oder die Tiere zu bestrafen, sollten wir besser ihr Verhalten und ihre Körpersprache kennenlernen.
Während der ersten Lebenswochen haben Welpen noch kein Konzept von den Grenzen ihres eigenen Körpers. Sie erkennen sich nicht als einzelnes Lebewesen und können sich nicht selbst von ihrer Mutter oder ihren Geschwistern unterscheiden. Das ändert sich beim Abstillen, wenn jeder Welpe beginnt, sich als Indivuum in einem Rudel zu erkennen.
Die Unterscheidung zwischen den Geschlechtern
Mit Ankunft der Pubertät und der ersten Läufigkeit, beginnen sich nun auch die Geschlechter zu unterscheiden. Jetzt erkennen sie sich selbst als geschlechtsreif. Deswegen ist es sehr gewöhnlich, dass die Tiere während dieser Phase eine Reihe von Verhaltensweisen zur Selbstentdeckung und -befriedigung a den Tag legen. Das kann zwar etwas peinlich für den Menschen sein, doch für den Hund ein ganz natürlicher Teil seiner Entwicklung.
Die Pubertät bei Hunden: die Bedeutung der Sozialisierung
Mit der Geschlechtsreife kommt oft das Erwachen des Revierverhaltens. Dies geschieht hauptsächlich bei Rüden, doch kann auch bei Hündinnen beobachtet werden.
Durch diese Art der Auffassung des Raumes ist es notwendig, dass die Tiere lernen, sich sozial und friedlich zu anderen Menschen und Lebewesen zu verhalten. Andernfalls können Hunde aggressiv werden, weil sie sich zu beschützerisch ihren Besitzern oder ihrem Umfeld gegenüber verhalten.
Während der Pubertät entwickelt sich der Grundcharakter des Hundes. Deswegen muss der Besitzer sich während dieser Phase um die Sozialisierung des Tieres kümmern. Am besten ist es, damit schon früh zu beginnen – zwischen der vierten und 20. Lebenswoche – denn das erleichtert den Prozess später.
Während der Pubertät beginnt der Hund, sich auch von der Mutter zu verselbständigen. Aus diesem Grund ist es so wichtig, dass seine Selbstsicherheit und sein Selbstbewusstsein während dieser neuen Lebensetappe gestärkt werden. Dazu dürfen wir ihn nicht überbeschützen und müssen seine Natur respektieren.
Unsere Liebe und Zuwendung helfen unseren pelzigen Freunden dabei, gesund und glücklich zu wachsen, doch durch Überbeschützung können wir ihre emotionale Entwicklung stören.
Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.