So kannst du Trennungsangst verhindern
Wenn du jeden Tag zur Arbeit gehst, empfindet dein Hund ein Gefühl, das “Trennungsangst” genannt wird. Bei einigen Rassen ist sie ausgeprägter und sichtbar als bei anderen. Daher werden wir dir in unserem heutigen Artikel einige Tipps und Empfehlungen geben, wie du verhindern kannst, dass dein Hund unter Trennungsangst leidet.
Tipps zur Vermeidung von Trennungsangst
Die Bindung zwischen dem Menschen und seinem Haustier ist sehr stark. Das Tier sieht dich als Anführer und daher will es letztendlich keine Minute ohne dich sein. Und deshalb ist es auch normal, wenn dein Hund dir sogar ins Badezimmer folgen will. Wenn du zur Arbeit, zum Einkaufen oder ins Fitnessstudio gehst, hast du sicherlich schon bemerkt, dass sich dein Hund irgendwie seltsam verhält. Möglicherweise hörst du sein Bellen oder Jaulen sogar von der Straße aus.
Da Hunde entfernte Verwandte von Wölfen sind und ihre Natur ihnen sagt, dass es besser ist, in einem Rudel zu leben, fühlen sie sich deprimiert, gestresst und ängstlich, wenn sie alleine sind. Daher kann es vorkommen, dass dein Hund deine Möbel zerlegt, in Gegenstände beißt, sein Geschäft dort verrichtet, wo er dies eigentlich nicht tun sollte usw. Folgende Tipps und Empfehlungen werden dir helfen, um Trennungsangst bei deinem Hund zu vermeiden:
1. Gehe mit ihm spazieren
Bevor zur Arbeit gehst oder für längere Zeit das Haus verlässt, solltest du mit deinem Hund einen kurzen Spaziergang machen, damit er etwas müde wird und Energie freisetzt. Auf diese Weise wird er tagsüber nicht ganz so wach und aktiv sein und kommt zur Ruhe. Darüber hinaus solltest du ihm auch ausreichend Futter und Wasser zur Verfügung stellen, damit er sich von der morgendlichen Aktivität erholen kann. Die Idee ist, dass sich der Hund im “Ruhemodus” befinden muss, während du nicht zu Hause bist.
2. Eine feste Routine hilft gegen Trennungsangst
Jedes Mal, wenn du das Haus verlässt, solltest du idealerweise mehr oder weniger dieselbe Routine befolgen: Nimm deinen Schlüssel, schalte das Licht aus, ziehe die Jalousien hoch usw. So wird dein Hund diese Handlungen damit assoziieren, dass du in Kürze das Haus verlassen wirst. Infolgedessen kann er sich auf diese Situation vorbereiten. Dieses Ritual solltest du jedes Mal durchführen, wenn du aus dem Haus gehst (auch wenn es nur für kurze Zeit ist).
3. Schenke deinem Hund nicht übermäßig viel Aufmerksamkeit, bevor du das Haus verlässt
Viele Menschen begehen den Fehler, ihren Haustieren übermäßig viel Zuwendung zu schenken (besonders intensives Streicheln, viel mit dem Tier sprechen usw.), kurz bevor sie das Haus verlassen. Allerdings solltest du wissen, dass dieses Verhalten für deinen Hund überhaupt nicht gut ist, da er es mit deiner Abwesenheit in Verbindung bringt.
Stattdessen solltest du sicherstellen, dass dein Hund versteht, dass es sich um eine normale und routinemäßige Situation handelt, wenn du aus dem Haus gehst. Daher solltest du deinem Hund auch nicht Dinge sagen wie: “Sei brav, ich komme bald wieder, vermisse mich nicht zu sehr, kümmere dich um das Haus”.
4. Verabschiede dich mit Vorfreude auf das Wiedersehen
Das bedeutet, dass du etwa 20 Minuten, bevor du das Haus verlässt, mit deinem Hund spielen und dich mit ihm beschäftigen solltest. Auf diese Weise zeigst du ihm, wie sehr du ihn liebst. Aber er wird deine Zuneigung nicht damit in Zusammenhang bringen, dass du später aus dem Haus gehst. Und er wird dann auch wesentlich ruhiger sein, wenn du das Haus verlässt, ohne dich überschwänglich von ihm zu verabschieden.
5. Lege deine Schuldgefühle ab
Wenn du alles vorbereitet hast, um das Haus zu verlassen, musst du unbedingt darauf achten, dass du keine Schuldgefühle hast, weil du deinen Hund in Kürze für eine Weile alleine lassen wirst. Daher solltest du weder Traurigkeit empfinden, noch dir Sorgen machen oder ein schlechtes Gewissen haben. Denn dein Hund kann deine Empfindungen und Gefühle wahrnehmen. Außerdem bist du die Person, die die Kontrolle und Autorität in dieser Beziehung hat. Wenn der Anführer (die Bezugsperson) ruhig ist, beruhigt das auch das Rudel – in diesem Fall also deinen Hund..
6. Trennungsangst: Gewöhne deinen Hund allmählich an deine Abwesenheit
Ein guter Weg, um Trennungsangst zu vermeiden, besteht darin, das Tier eine Anpassungsphase durchlaufen zu lassen. Damit dies funktioniert, solltest du deinen Hund jedes Mal etwas länger alleine lassen, damit er sich allmählich daran gewöhnen kann.
Du kannst zum Beispiel zu Beginn einen kurzen Spaziergang machen. In der nächsten Phase gehst du einen Kaffee trinken. Anschließend lässt du deinen Hund alleine zuhaue, während du einkaufen gehst. Wenn du dies konsequent und schrittweise fortführst, kannst du deinen Hund schließlich daran gewöhnen, dass er die 8 oder 10 Stunden alleine bleiben kann, während der du bei der Arbeit bist.
7. Entspanne dich, wenn du nach Hause kommst
Wenn du nach einem langen Tag die Haustür öffnest, wirst du von deinem Hund begrüßt, der glücklich mit dem Schwanz wedelt, an dir hoch springt und vor Freude bellt. Aber auch wenn es schwierig ist, solltest du warten, bis sich dein Hund etwas beruhigt hat, bevor du ihn begrüßt. Andernfalls wird er denken, dass du sein Verhalten unterstützt.
8. Wenn dein Hund unter Trennungsangst leidet, darfst du ihn keinesfalls bestrafen!
Hunde assoziieren Bestrafungen und Belohnungen je nach dem, was sie tun. Trennungsangst ist nichts, wofür sich ein Tier aktiv entscheidet. Wenn er also etwas zerstört hat, während du nicht zuhause warst, wird er nicht verstehen, was er falsch gemacht hat. Egal wie sehr du mit ihm schimpfst. Stattdessen wird er tatsächlich denken, dass du ihn bestrafst, wenn du ihn alleine zuhause lässt.
Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.