Jacobson-Organ bei Schlangen

Durch ihre zweigeteilte Zunge sammeln Schlangen Information aus der Luft ein. Diese wird durch das Jacobson-Organ an das Gehirn weitergegeben. So gelingt es ihnen, ihre mögliche Beute aufzuspüren.
Jacobson-Organ bei Schlangen

Letzte Aktualisierung: 02. Juli 2021

Abgesehen von ihren Nasenlöchern haben viele Wirbeltiere die Gabe, Information durch ihr vomeronasales Organ aus der Luft zu erspüren. Das sogenannte Jacobson-Organ bei Schlangen ist besonders gut entwickelt.

Heute möchten wir dir einige interessante Fakten über dieses Organ bei den Schlangentieren berichten.

Das Jacobson-Organ bei Schlangen dient dazu, Substanzen in der Luft wahrzunehmen

Dieser Chemorezeptor ist zwar hauptsächlich mit der Wahrnehmung von Pheromonen verbunden, doch Schlangen können mit ihm eine große Bandbreite an Substanzen erkennen.

Das Jacobson-Organ bei Schlangen ist den Tieren nützlich, um ihre mögliche Beute und sogar Familienmitglieder zu erkennen.

Du fragst dich jetzt sicher, wie sie das nur anstellen? Mit ihrer zweigeteilten Zunge nehmen sie Substanzen aus der Luft auf.

Diese Information leiten sie anschließend an ihren Gaumen weiter, hinter dem sich das Jacobson-Organ, das man auch vomeronasales Organ nennt, befindet. Von dort aus wird sie an das Gehirn geschickt.

Doch abgesehen davon, dass diese chemischen Daten im Jacobson-Organ bei Schlangen kodifiziert werden, können die Tiere auch die Körperwärme wahrnehmen, die ihre warmblütige Beute von sich gibt.

Vomeronasales Organ der Schlange
Informiere dich genauer über das Jacobson-Organ bei Schlangen. Die Reptilien benutzen es, um bestimmte Information aus der Luft zu fangen.

Einige Fakten über das vomeronasale Organ

Der dänische Chirurg und Anatom Ludwig Lewin Jacobson entdeckte dieses Organ 1811. Von daher stammt sein Name. Es ist ein Teil des Geruchssinnes vieler Säugetiere, Reptilien und Amphibien.

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Sehr nützlich ist es bei der Weiterleitung von chemischer Information zwischen Mitgliedern derselben Spezies. Häufig handelt es sich hierbei um Information, die mit sexueller Aktivität zusammen hängt.

Desweiteren nimmt man an, dass auch Signale, die mit territorialen Fragen zusammenhängen, hierdurch wahrgenommen werden. Das ist ein ganz wichtiges Thema im Tierreich!

Details über das Jacobson-Organ bei Schlangen

Doch wie wir uns schon denken können, ist das Jacobson-Organ bei Schlangen auch sehr wichtig, um ihre Beute aufzuspüren und zu fangen. Es formt sich während der embryonalen Phase in der Nasenhöhle und die Tiere haben eine Öffnung im Gaumen.

Züngelnde Schlange

Die Zunge der Schlangen ist geradezu ideal, um Information an dieses Organ weiterzuleiten. Sie hat, je nach Schlangenart, winzige Papillen oder Vertiefungen, die Geruchspartikel auffangen und festhalten.

Deshalb wissen wir auch, dass die Schlangen die Luft mit ihren Zungen riechen.

Die Zweiteilung ihrer Zunge ermöglicht es ihnen jedoch außerdem auch, mit größerer Effizienz festzustellen, woher diese chemischen Stimuli kommen.

Die Information die jeder Teil der Zunge aufnimmt, gerät anschließend auf verschiedenen Wegen ins Gehirn, nachdem sie durch das Jacobson-Organ bei Schlangen geleitet wurde.

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Weitere Informationen über dieses besondere Organ

Damit du dir ein besseres Bild über das vomeronasale Organ machen kannst, geben wir dir ein sehr nahe gelegenes Beispiel: unsere Miezen. Unsere Samtpfötchen dienen ideal dazu, zu beobachten, wie sie die Luft “schmecken”.

Du hast bestimmt schon einmal mitbekommen, wie Katzen ihr Maul halb öffnen und mit der oberen Hälfte Luft einsaugen. Wenn nicht, dann achte doch mal darauf!

Gleichzeitig ziehen sie dabei die Lefzen herunter, runzeln ihre Nase und heben den Kopf hoch.

Dieser Mechanismus, den man auch Flehmen nennt, ermöglicht es ihnen, die Luft und die darin enthaltene Information bis an das Jacobson-Organ weiterzuleiten.

Du wirst es vielleicht nicht glauben, doch auch wir Menschen haben ein Jacobson-Organ. Wissenschaftler sind sich allerdings noch nicht darüber einig, ob es bei uns eine Funktion ausübt oder nicht.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.